Flucht aus Schlesien

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Flüchtlingsfamilie in Oberschlesien im Januar 1945, Bild aus dem Bundesarchiv Koblenz

In der Flucht aus Schlesien versuchte sich die deutsche Bevölkerung 1945 aus Schlesien vor der vorrückenden Roten Armee zu retten.

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1 Vorgeschichte

Im Rahmen der Weichsel-Oder-Operation hatte die Rote Armee am 12. Januar 1945 eine breite Angriffsfront auf einer Länge von rund 1200 Kilometern zwischen der Ostsee und den Karpaten begonnen. Von Februar bis März griffen die 1. und 2. Weißrussische und die 1. Ukrainische Front Schlesien an.[1]

In vielen Ortschaften, wie z.B. Priedemost oder Pobiel, wurden vom Ortsvorsteher Trecks zusammengestellt und eine gemeinsame Flucht der Bevölkerung - vorwiegend Frauen und Kinder - vorbereitet. Die Männer von 16 bis 60 Jahren blieben als „Volkssturm“ vor allem in den Städten zurück, um „die Stellung zu halten“. Viele lebten in der Hoffnung, nach dem „Endsieg“ der Deutschen in die Heimat zurückkehren zu können.

2 Verlauf der Flucht

Für die jeweiligen Etappen der Flucht erhielten die Trecks von den deutschen Verwaltungen Marschbefehle. Diese versuchten im Ansatz die vielen Flüchtenden zu koordinieren und die noch vorhandenen Verkehrsverbindungen zu benutzen. Einige Trecks wurden von polnischen oder sowjetischen Soldaten aufgehalten und teilweise geplündert. Viele Familien, die ihre Flucht selbst organisierten und in kleinen Gruppen marschierten, kamen unversehrt im Westen an. Beim Zusammentreffen der Trecks mit den vorrückenden West-Alliierten lösten sich die geschlossenen Verbände allmählich auf.

Viele Nationalsozialisten und führende Personen wurden im Verlauf der Fluchtbewegungen entweder sofort erschossen oder verhaftet und in Zwangarbeitslager gebracht. So war nicht klar, ob jemand als Soldat im Kampf oder später auf der Flucht gestorben war. Insgesamt forderte die Flucht unter Kriegsbedingungen im eisigen Winter sehr viele Tote.

In der Hoffnung auf eine Rückkehr in den Heimatort schlugen auch viele Flüchtende später den Rückweg ein. Sie wurden aber oft an den Zonengrenzen und an der entstehenden neuen polnischen Grenze abgewiesen. Viele der Bewohner Priedemosts siedelten beispielsweise in der oberfränkischen Stadt Lichtenfels und Umgebung, was für kleinere Orte eine erhebliche Bevölkerungszunahme bedeutete.

3 Folgen

Nach der Niederlage gegen die Alliierten verlor das Deutsche Reich die Gebiete östlich der Flüsse Oder und Neiße an Polen. Die Gesamtzahl der Opfer durch Flucht und Vertreibung aus Schlesien wird auf 600.000 geschätzt, wobei es große Unsicherheiten wegen ungeklärter Todes- und Vermisstenfälle gibt. Im Verlauf des Jahres 1945 wurde ein Großteil der noch in Schlesien verbliebenen bzw. zurückgekehrten Deutschen von den polnischen Besatzern vertrieben. Von den ursprünglich 4,5 Millionen Schlesiern blieben aber zunächst rund 1,35 Millionen. Angesichts der hohen Flüchtlingszahlen auch aus anderen Ostgebieten mussten Grenzdurchgangslager in Westdeutschland errichtet werden, von denen das in Friedland bei Göttingen das größte war. Die Vertreibungen erfolgten auch noch in den Folgejahren. Sogar bis 1960 mussten Schlesier in die Bundesrepublik Deutschland übersiedeln.

4 Siehe auch

5 Literatur

  •  David M. Glantz: The Soviet‐German War 1941–45: Myths and Realities: A Survey Essay. Clemson University, 2001.
  • Richard Scholz: Vor 48 Jahren: Ankunft der Priedemoster in Oberfranken. In: Geschichte am Obermain. Band 19. Jahrbuch 1993/94. Bamberg. S. 147-168.

6 Einzelnachweise

  1. David M. Glantz: The Soviet‐German War 1941–45, Seiten 86 ff.

7 Andere Lexika

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