Deep Schrott

Deep Schrott
Gründung	2008
Genre	Jazz Crossover
Website	Homepage
Besetzung
Basssaxophon	Andreas Kaling
Basssaxophon	Wollie Kaiser
Basssaxophon	Jan Klare
Basssaxophon	Dirk Raulf

Deep Schrott ist ein 2008 gegründetes Saxophonquartett, das aus dem Bereich des Jazz kommt und ausschließlich mit Basssaxophonen besetzt ist.

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1 Geschichte

Das Ensemble wurde 2008 von Dirk Raulf ins Leben gerufen. Es besteht aus vier deutschen Musikern, die national und teils auch international als Instrumentalisten und Komponisten bekannt sind. Alle vier Mitglieder des Quartetts treten mit Basssaxophon als einzigem Musikinstrument auf:

Wollie Kaiser: Keilwerth Basssaxophon
Andreas Kaling: Conn Bruno Basssaxophon
Jan Klare: Conn Basssaxophon
Dirk Raulf: Conn „Ladyface“ Basssaxophon

Nach eigenen Angaben ist es „das erste und einzige Quartett der Welt“, das durchgehend mit dem dritttiefsten Saxophon besetzt ist. Seit den späten 1970er-Jahren gehören reine Saxophon-Ensembles wie das World Saxophone Quartet, Rova Saxophone Quartet und 29th Street Saxophone Quartet sowie die Itchy Fingers und die Kölner Saxophon Mafia zum festen Bestandteil der internationalen Jazz- und Crossover-Szene. Das Basssaxophon gehört jedoch nach wie vor zu den eher selten auf der Bühne anzutreffenden Musikinstrumenten, wozu dessen „schiere Größe“, die relative Schwerfälligkeit und (vermeintlich) geringere Flexibilität sowie der hohe Anschaffungspreis beitragen. So gehören Basssaxophonisten auch im Bereich der improvisierten Musik noch immer zu den „Exoten“.

Seit Coleman Hawkins und Adrian Rollini gibt es immer wieder einzelne Saxophonisten, die das Basssaxophon entweder (wie Hawkins) gelegentlich als Erweiterung ihres Instrumentariums einsetzen oder sich vor allem (wie Rollini) diesem Instrument widmen. Außerdem gibt es seit Anthony Braxton in den 1970er-Jahren vermehrt Musiker, die die ausgefalleneren Spielarten der Saxophonpalette untersuchen. Zudem entstanden auch immer mehr „monochrome“ Ensembles, wie zum Beispiel Cello-, Klarinetten-, Kontrabass-, Piano- und Tuba-Quartette, jedoch bislang noch kein Basssaxophon-Quartett. So wirbt Deep Schrott mit ironischem Unterton mit dem Slogan: „Das einzige Bass-Saxophon-Quartett des Universums“.

Einerseits ist Deep Schrott „buchstäblich Heavy Metal“, andererseits ein subtiles, „am Rand der Stille operiendes“ Ensemble, das vom Luft- und Klappengeräusch bis zu extremen Obertönen alle Möglichkeiten des Instruments ausschöpft. Neben eigenen Kompositionen bearbeitet das Quartett vor allem Klassiker aus Rock und Pop: Led Zeppelin, die Beatles, Fleetwood Mac, die Rolling Stones, King Crimson, Slipknot oder Kylie Minogue in Versionen für vier Basssaxophone. Neben Strukturen und Parametern aus Jazz, improvisierter Musik oder Neuer Kammermusik dient immer wieder das Rockgenre als Inspirationsquelle des musikalischen Materials von Deep Schrott, wobei die härteren Spielarten zwischen Grunge, Heavy Metal, Thrash Metal oder Punk bevorzugt werden.

Deep Schrott – das „lautstarke, flinkfingrige und vielköpfige Ungeheuer“ mit „ausgelassener Spielfreude“ (Jazzthing) – entwickelte sich „mit fast 150.000 Zugriffen innerhalb eines Jahres zu einem Geheimtipp auf den einschlägigen Internetportalen“ (Musiklabel Poise) und fand Interesse beim Publikum. Das Quartett ging auf Tournee und hatte Auftritte in vielen Orten in ganz Deutschland. Ein Kompositionsauftrag der Stadt Saarbrücken, das Projekt Vakanzen, wurde erfolgreich in Münster, Köln und Saarbrücken aufgeführt.

Das Debütalbum von Deep Schrott kam im März 2010 bei dem 1997 von Dirk Raulf gegründeten Musiklabel Poise heraus. Anlässlich des Tags der Deutschen Einheit, dessen zentrale Feier im Jahr 2010 in Bremen stattfindet, wurde das Quartett von Radio Bremen eingeladen, während des begleitenden großen Bürgerfestes am 2. und 3. Oktober 2010 auf dem Bremer Marktplatz zu spielen.