David und Jonathan

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Der biblische Prinz Jonathan und David (ca. 1300 n. Chr.). Sie werden in einigen Texten als männliche Geliebte beschrieben So steht in dem Buch Leben von Edward II. (ca. 1326 n. Chr.):
„In der Tat erinnere ich mich, gehört zu haben, dass ein Mann so andere liebte. Jonathan geschätzter David, Achilles liebte Patroklos.“

David und Jonathan oder Yehonatan waren zwei "Männer"(Prinzen) die in der Bibel vorkamen. Liberale Theologen bezeichnen die Stelle 1.Samuel18,1 als ein Beispiel für gleichgeschlechtliche Liebe. Hierbei gehen nun die Ansichten weit auseinander, ob es sich tatsächlich um romantische Liebe handelt. Das in der Originalsprache verwendete Wort "aheb" beschreibt weder Freundschaft noch romantische Liebe, sondern drückt sich sozusagen "mittig" aus[1], was Liebhaber oder "Geliebter" bedeuten kann und doch mehr als eine reine Freundschaft sein könnte. Liberale Exegesen deuten zudem daraufhin, dass das ganze Verhältnis mit Saul eine Art Beschimpfung sei, dass sozusagen Saul sauer auf Jonathan war, weil er ja sein Sohn war.

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1 Inhalt

Homosexuelle Gruppen sehen in der in der eventuell schwulen Geschichte um David und Jonathan einen exegetischen Konflikt zwischen David und Sauls Konflikt im Hinblick auf die homosexuelle Beziehung zwischen David und Jonathan. Saul soll eifersüchtig gewesen sein. So schreibt die Selbsthilfegruppe "Homosexuelle und Kirche" in einem Faltblatt: "Saul ist wohl eifersüchtig gewesen und misstrauisch David gegenüber, wegen dessen Beziehung zu Jonathan. David merkt es und will sich von seinem Freund zum Schutz seines eigenen Lebens trennen."[2] Folgende wichtige Stelle steht in der Bibel:

„Es ist mir Leid um dich, mein Bruder Jonathan: ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt; deine Liebe ist mir sonderlicher (wunderlicher) (n.EU) gewesen, denn Frauenliebe ist. “

Die Wörter "Wonne" und sogar die Erhöhung zur Frauenliebe wirkt hier verdächtig,[3] liberale Theologen sehen darin eine Auslegung hin zur romantischen Liebe, die nach Sicht von David und Jonathan nur bei Männern geht.[4] Nach konservativer Ansicht wird die Homosexualität in den besagten Bibelstellen verneint.[5] Obwohl die damalige Ablehnung der HS groß war, legen Konservative die deutliche Positionierung der Liebe zwischen David und Jonathan so aus, dass es wohl nur um freundschaftliche Liebe ging, vergessen wird aber (und nun kommen die liberalen Kräfte zu Wort), dass im damaligen Gebieten die kultische Homosexualität, etwa in Form der anaanäischen Sitte der Tempelprostitution, weit verbreitet war.[6][7][8][9][10][11][12][13]

Renommierte Bibelausleger wie R.K Harrison gehen von einer schwulen Liebesbeziehung aus, andere, wie Arthur Hertzberg reden "nur" von tiefen Gefühlen, etwa wegen des Austauschs von Kleidung. Keil und Deliztsch betonen die Ernsthaftigkeit der Liebe mit der Betonung "sonderlicher als Frauenliebe war", wobei das Wort "sonderlich" in vielen Übersetzungen anders lautet und sich hier Bibelkenner nicht sicher sind. Smith geht bei dem Ausdruck "Frauenliebe" auch von einer romantischen Liebe aus.[14]

Bezüglich der damaligen Gepflogenheiten gibt es Unterschiede, denn die Sexualnormen der Führungsschicht der alten Hebräer in manchen Phasen der alttestamentlichen Geschichte waren nach Auffassung liberaler Theologen durchaus von den Sexualnormen ihrer Nachbarvölker beeinflusst. Im Falle der Zeit Davids kämen die Philister in Frage. Zudem seien in manchen Phasen der altjüdischen Geschichte im konkreten Handeln der hebräischen Oberschicht Abweichungen von den Sexualnormen des Pentateuchs erkennbar.[15]

Die Schande, die Jonathan anrichtete, spiegelte sich so wieder

„ Jonathan fürchtete nicht die Konfrontation mit seinem Vater, König Scha'ul. Bei einer ihrer Auseinandersetzungen, in denen Jonathan David verteidigte, warf ihm sein Vater vor: "Welch ein Sohn voller Aufwiegelungen, der den Sohn des Jischai deiner und deiner Mutters Schande vorzieht" Mit dem Ausdruck der "Buschat arwat emcha" / "Schande der Scham deiner Mutter" bezieht sich Scha'ul in negativer Hinsicht auf Jonathans Beziehung mit David. Jonathan entfernt sich von ihm beschämt und gekränkt, aber nicht wegen der Unannehmlichkeiten, die ihm sein Vater bereitet hat oder wegen der Vorwürfe, die er ihm gemacht hat, sondern weil "er darüber traurig war, dass er und David seinen Vater beschämt hatten.[16]

2 Hintergründe(Theorie)

Saul war der Vater von Jonathan, David freundete sich mit ihm an, als er ihn vor dem König kennenlernte. David erlegte Goliath. Die Liebe war Saul suspekt, und er wollte David daraufhin vertreiben. Jonathan erzählte ihm sein Leid über Saul und seine Vorwürfe. Nach 1. Samuel 18,4 gab Jonathan seinem Freund Waffen und Kleidung, was in der damaligen Zeit im Verhältnis Soldat und Prinz ungewöhnlich war. Daraufhin schlossen sie mehrere Bünde, ein Bund fürs Leben und vielleicht sogar Nachkommenschaft, eventuell Adoption. Außerdem setze sich Jonathan für David sehr ein, als Saul ihn wütend beleidigte und vertreiben wollte ( Eifersucht ?) Siehe.: (1. Samuel 19,4-5) Herzzerreissend ging Jonathan in den Wald und ermutigte David ( 1. Samuel 23,16-18) Ob letztenendes die Liebe einseitg war, vielleicht nur David ihn vermehrt liebte oder beide etwas füreinander empfanden ist unklar. Klar ist, dass David den Totengesang nach einer verlorenen Schlacht für Jonathan sang. Ob Jonathan freiweillig auf seinen Thron verzichten wolle zugunsten Davids ist umstritten. siehe auch Jonathan(SohnSauls)

Siehe auch Christentum Altes Testament

3 Aktuelles

Die These der homosexuellen Liebe zwischen David und Jonathan wurde auf höchster Ebene vorgetragen. [17] Die damalige Knesset Abgeordnete Yael Dayan zitierte in einer historischen Rede vor der Knesset die betreffenden Verse (2.Samuel 1:26) aus dem Tanach (AT), in der David den Totengesang für seinen toten Freund hielt, und interpretierte dies als ein Indiz für deren Homosexualtiät. Darauf hin brachen im Parlament wilde Tumulte aus.
Zumeist wird immerhin davon ausgegangen, dass David bisexuell gewesen sein könnte:

„Aus dem Vers folgert die Abgeordnete:
"David und Jonathan waren homosexuell." Es entsteht ein großer Tumult. Er führt beinahe zu einem Misstrauensantrag gegen die Regierung, deren Koalition die Dame angehört.
[18] In der Tat und Wahrheit handelt es sich um eine innige Freundschaft zwischen Verbündeten und Waffengefährten und nicht um ein erotisch-sexuelles Liebesverhältniss zwischen Männern. David hatte vier Gattinen und Nebenfrauen. Allenfalls wäre David als bisexuell gewesen, doch dies müsste erst noch erhärtet werden. Bis dahin hängt die These der Knessetabgeordneten in der Luft.“

Roland Gradwohl 1997, aus:
: "77 Fragen zwischen Juden und Christen von Nathan Peter Levinson,Frauke Büchner"; ebd.: S. 105
[17]

In der damaligen Zeit gehörte es aber schon zum guten Ton, viele Standesfrauen zu haben.

Weitere liberale Ansichten betonen hingegen die homosexuelle Komponente. So meint J. Boswell, dass die Sprache auf eine homosexuelle "Verbindung" schliessen lasse. [19]

Auch interessant ist für viele Wissenschaftler die Aussage des Wortes "sonderlicher" oder wie es in der Einheitsübersetzung auch " wunderlicher" heisst, man deutet daraufhin, dass David neben Frauenbeziehung auch eine männliche Beziehung gehabt haben kann. [20]

Liberale Auslegungen werden auch durch Exgesen in anderen Epochen bestätigt, wobei die kultische Liebe legal war, die Prostitution und Liebe mit "Zwang" allerdings nicht, deutlich wird das in " Kultische Prostituion im heiligen Land" sowie in den Bibelstellen Genesis und Könige. [21]

Es gibt auch weitere möglicherweise homoertische Stellen in der Bibel

siehe auch Christliche Religion Homosexualität


4 Paulusbriefe (Eine Exegese zu den Paulusbriefen) ?

siehe auch Hauptartikel Homosexualität und Christliche Religion

Nach konservativer Sichtweise bildet die o.g. Bibelstelle einen Beleg, dass homosexuelles Verhalten sündhaft ist.

Der Alt-Katholische Bischof nimmt hier also eine liberalere Stellung an, was anhand seines Zitates deutlich wird. Bedeutet das aber nun, dass die Homosexualität nun eine Sünde sei ? Mohr sieht das offenbar nicht so: Ebenso kann man aufgrund der Aussage und der Interpretation von Mohr annehmen, dass die Bibelstelle liberaler ausgelegt werden sollte, als sie bisher wurde. Die Übersetzung der altgriechischen Wörter zur damaligen Epoche bezogen sich hauptsächlich auf Heterosexuelle Prostitution nach Mohr, er nimmt an, dass dieses Wort auch in Verbindung des hellenischen Kontext nachUnzucht treiben bedeutet und somit mit der freien Homosexualität nichts zu tun hat.[22]

Es kann daher in dieser Auslegung nach einhelliger Meinung der Autoren und aufgrund der Tatsachen der Übersetzung davon ausgegangen werden, dass hier kein sündhaftes Verhalten beschrieben wurde, ein Spielraum für andere Ansichten wäre hier nur in sehr engem Rahmen möglich.[23][24][25]

Wie sich das Bibelzitat wirklich im Hinblick auf homosexuellen Verkehr verhält, kann nicht abschliessend geklärt werden

5 Andere Lexika

6 Belege

  1. Coming out Truth;Anette Seiler (Siehe Abschnitt zu Wortbedeutungen 160)- 22. Mai 1998 Hosted by Lesbische und Schwule Basiskirche Basel
  2. Vgl. André Gides Stück "Saul".
  3. Coming out Truth;Anette Seiler - 22. Mai 1998 Hosted by Lesbische und Schwule Basiskirche Basel;"Zitat:"ahab" oder "aheb": "Um Liebe/Zuneigung (sexuell oder anders) zu jemanden zu haben: - lieben, mögen, Freund und die zweite Fußnote siehe 160 (feminine Form)"
  4. Freie Übersetzung des Wortes "für:sonderlicher"
  5. Theologie;Die Haltung der Bibel:Michael Seemann
  6. Eckart Otto, Art. Homosexualität, II. Biblisch, in: Religion in Geschichte und Gegenwart. Handwörterbuch für Theologie und Religionswissenschaft, Bd. 3, Sp. 1884.
  7. Karl Hoheisel, Art. Homosexualität, in: Reallexikon für Antike und Christentum, Sp. 337-341.
  8. Spilling-Nöker, Wir lassen Dich nicht, Du segnest und denn, S. 41- 51.
  9. Robin Scroggs, Homosexuality and the New Testament, S. 62–65, 101-109.
  10. Holger Tiedemann, Paulus und das Begehren. Liebe, Lust und letzte Ziele, Stuttgart 2002.
  11. Meyer-Zwiffelhoffer, Im Zeichen des Phallus, S. 67 - 84.
  12. Vgl. auch Einfluss der Philister
  13. epd:Westfälischer Präses Buß gegen Diskriminierung Homosexueller
  14. Coming out Truth;Anette Seiler - 22. Mai 1998 Hosted by Lesbische und Schwule Basiskirche Basel
  15. Karl Hoheisel, Art. Homosexualität, in: Reallexikon für Antike und Christentum, Bd. 16, Stuttgart 1994, Sp. 331: Vergegenwärtigt man sich, dass die Führungsschicht [der damaligen antiken Hebräer] unter dem Eindruck der Philisterkultur stand, in der, wie gewöhnlich vermutet, H[omosexualität] nichts Anstößiges hatte, suggerieren auch die Texte eine Liaison zweier Bisexueller. […] Das wohl bereits in der vorstaatlichen Sippenverfassung wurzelnde Verbot Lev. 18, 22 und 20, 13 wurde in den späteren Schriften, besonders in der Weisheitsliteratur, nicht wiederholt.
  16. Die Liebe zwischen David und Jonathan kannte keine Grenzen, glbt-news.israel-live,hagalilonline
  17. 17,0 17,1 "Google-Books: Roland Gradwohl S. 105 in 77 Fragen zwischen Juden und Christen von Nathan Peter Levinson,Frauke Büchner,Vandenhoeck & Ruprecht"
  18. [(In dem folgenden Absatz nimmt Gradwohl Sellung dazu eine konservative Stellung ein.:)
  19. in Google Books;Siehe Fußnote 37 in Wir lassen dich nicht, du segnest uns dann Christa Spilling-Nöker S. 46 vgl. Bezug zu Boswell auf "In Abealard...""Brothers and sisters were used by Wifes" in J. Boswell, the marriage of likeness S. 182 vgl. auch Spilling-Nöker, Eine verbotene Libe..")
  20. in Google Books;Siehe E.J Gerstenberger in Wir lassen dich nicht, du segnest uns dann Christa Spilling-Nöker S. 46 ")
  21. Nicht nur bei David und Jonathan in LGBT siehe oben
  22. Andreas Mohr, Beiträge zur christlichen Anthropologie, S. 56.(Zweiter Absatz:Übersetzungsfragen
  23. Hinweis.: Diese Schlussfolgerung basiert auf Abwägung der Fakten und basiert auf die künstlerische Freiheit Hinfällig wären Repressalien gegenüber der Meinung einer Religionsgemeinschaft;s.Paragraph 48 der Stellungnahme aus dem Jahr 2011 des Menschenrechtskomitees der Vereinten Nationen vgl.Internationalen Pakts über Bürgerliche und Politische RechteSiehe auch wiss. Entwicklung zur HS, (meine Kreation)vorsorg..
  24. http://www2.ohchr.org/english/bodies/hrc/docs/gc34.pdf
  25. rien vorsorglich, obwohl mit dem Thema nichts zu tun

7 Literatur

8 Andere Lexika

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