Das Gold des Kondors

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José de Acosta (Ausschnitt aus einem Bild), um 1580

Das Gold des Kondors - Berichte aus der Neuen Welt 1590 und Atlas zur Geschichte ihrer Entdeckung ist ein 1991 erschienenes Buch, das von Rudolf Kroboth und Peter H. Meurer herausgegeben und übertragen wurde. Es wurde in der Edition Erdmann beim K. Thienemanns Verlag verlegt.

Das ursprüngliche Buch aus dem Jahr 1590 ist teilweise in lateinischer, teilweise in spanischer Sprache geschrieben und beinhaltet zwei zeitlich und thematisch verflochtene eigenständige Berichte aus dem 16. Jahrhundert über die Neue Welt sowie Atlanten zur Geschichte ihrer Entdeckung. Es wurde von José de Acosta verfasst und basiert auf dessen Historia natural, die allerdings um den naturwissenschaftlichen Teil gekürzt und somit auf die völkerkundlichen, gesellschaftlichen und religiösen Aspekte der Urbevölkerung konzentriert wurde. Acosta schildert im Rahmen seiner jesuitischen gelehrten Weltsicht seine Beobachtungen zur physikalischen Geographie und Naturgeschichte des heutigen Mexiko und Peru, und die einheimischen religiösen und politischen Einrichtungen.

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1 Buchbeschreibung

Aztekische Zeichnung eines Kriegers

Der Bucheinband ist in Goldocker gehalten. Den Buchdeckel ziert ein mittig eingestanzter indianischer Krieger, der Federschmuck, eine Lanze und ein Rundschild trägt - darunter ist mit schwarzer Tinte die Zahl 1590 aufgedruckt.

Auch der Buchrücken ist bedruckt. Oben ist in schwarzer Farbe der Name des Autors (José de Acosta) vermerkt, darunter auf hochrechteckigem weißen Grund in wiederum schwarzer Schrift ist der Buchtitel und noch einmal die Jahreszahl angegeben. Den unteren Buchrücken schmückt in etwa gleicher Größe wie der Buchtitel ein indianischer Tänzer der einen Tambourin oder eine kleine Trommel spielt. Nur die beiden Federn und der Gürtel sind von weißer Farbigkeit, der Rest der Figurine ist in Schwarz gehalten. Darunter wird in Kleinschrift der Verlag angegeben. Beide Figurinen lehnen sich in ihrer grafischen Darstellung an aztekische Vorlagen an.

2 Inhalt

2.1 Warum der Autor in die neue Welt reiste und in schriftlicher Form davon berichtete

Teotihuacan - Götzenbildnis von Quetzalcoatl - der gefiederten Schlange
Pyramiden, Tempel, und Götzenbilder im Weltkulturerbe Palenque, Chiapas

José de Acosta war Jesuit und geweihter Priester. Im Auftrag seines Ordens reiste er 1571 nach Peru und blieb bis 1587 in der neuen Welt. Anlass seiner Reise waren Gerüchte die durch die Konquistadoren nach Europa gelangten, wonach die Indios demütig ihnen heilige abscheuliche Götzenbilder anbeteten. Dabei würden sie in ihren Ritualen die heiligen Sakramente der Kirche zwecks Verballhornung entlehnen, was die geistige Elite Europas beunruhigte.

Beobachtungen zufolge würde dem vermeintlichen Götzenkult mit sehr großem Aufwand in zahlreichen prächtigen Kolossalbauten, wie Pyramiden und Tempeln gehuldigt. Die Rituale enthielten Elemente, die stark an heilige Sakramente der katholischen Kirche erinnerten. Daraufhin wurde von Theologen der alten Welt vermutet, dass nach der Geburt des Erlösers der Teufel von der alten Welt hinweg geschleudert und in der neuen Welt gelandet sei, wo er mehrere Religionen gestiftet habe, um die heiligen Sakramente der Kirche Christi zu verballhornen. Deshalb erhielt de Acosta den Auftrag in die neue Welt zu reisen um die Zusammenhänge zu untersuchen. Neben diesem Forschungsauftrag, betätigte sich de Acosta auch als Naturforscher und Missionar. Seine naturwissenschaftlichen Beschreibungen regten neben anderen auch Alexander von Humboldt an, in die neue Welt zu reisen. De Acosta beschrieb als erster Europäer die auch nach ihm benannte Höhenkrankheit (D'Acosta-Krankheit).

José de Acostas war einer der ersten europäischen Chronisten der das hohe kulturelle Niveau der Azteken, Mayas und Inka beschrieb und den Völkermord an den Bewohnern der neuen Welt anprangerte.[1]

2.2 Buch 1: Das Gold des Kondors 1590

Originaltitelseite der Historia Natural y Moral Delas Indias von José de Acosta

Das Buch besteht in der Originalfassung aus einer siebenteiligen Abfassung von José de Acosta die in deutscher Sprache unter dem Titel America, Berichte aus der neuen Welt 1590 erschien. Die ersten vier Teile der ursprünglichen Niederschrift (Originaltitel: Historia natural y Moral Delas Indias) beschreiben detailreich die Flora, Fauna und Geografie der neu entdeckten Länder. In Gold des Kondors 1590 befassen sich die letzten drei Teile mit den sozialen und religiösen Gewohnheiten der Bevölkerung. Diese Teile sind in bezifferte Kapitel und gleiderne Kapitelüberschriften unterteilt. Dieser Bericht enthält 14 Zeichnungen die indianischen Bilderschriften entnommen wurden. Die Zeichnungen der ersten und letzten Seite erstrecken sich bis über die Innenseiten der Buchdeckel.

2.3 1.Teil (Originalschrift 5.Buch): Über die religiösen Bräuche der Indios in Westindien

Der erste Teil umfasst 27 Kapitel auf 78 Seiten. De Acosta schildert detailreich Rituale und Bräuche vor allem der Azteken, in 7 Kapiteltiteln ist der Teufel oder Satan genannt - 6 Kapiteltitel enthalten das Wort Abgötterei.

2.4 2.Teil (Originalschrift 6.Buch): Die Natur - und Sittengeschichte von West-Indien

Im zweiten Teil wird in 22 Kapiteln die Eigenarten der Hochkulturen der Inkas und Azteken beschrieben.

2.5 3. Teil (Originalschrift 7.Buch): Die Geschichte der Azteken in Mexiko

Der dritte Teil handelt auf ca. 100 Seiten und in 27 Kapiteln unterteilt die Geschichte der Azteken ab.

3 Buch 2: Atlas zur Entdeckung Amerikas von 1597

Originale Karten von v. Wytfliet-1597. Einige davon sind in dem Gold des Kondors enthalten, - ein Mysterium bleiben die nordamerikanischen Karten von Gebieten, die damals von Europäern noch nicht entdeckt gewesen sind.

Im zweiten Buch wird Cornelius van Wytfliets Atlas zur Entdeckung Amerikas von 1597 mit zwanzig historischen Landkarten der neuen Welt und ebenfalls historischen, sich auf die Landkarten beziehenden, Landschaftsbeschreibungen angehängt.

Der Atlas stellt die neue Welt nicht nach dem Verlauf der Entdeckungen dar, sondern berichtet von den neuen Ländern von Nord nach Süd.

In dem Atlas sind Landkarten von Gebieten (Alaska und Kanada) enthalten, die nach heutigem Wissensstand im 16. Jahrhundert noch nicht von Europäern entdeckt oder bereist worden sind.

3.1 Landschaftsbeschreibungen von Cornelius van Wytfliet

In 22 Kapiteln werden die durch Karten dokumentierten Landschaften beschrieben.

4 Literatur

José de Acosta: Das Gold des Kondors. Berichte aus der Neuen Welt 1590 und Atlas zur Geschichte ihrer Entdeckung. Herausgegeben und übertragen von Rudolf Kroboth und Peter H. Meurer. Edition Erdmann in K. Thienemanns Verlag, Stuttgart u. a. 1991, ISBN 3-522-60750-3 (Originalausgabe: America, Oder wie mans zu Teutsch nennet Die Neuwe Welt/ oder West India. Von Herrn Josepho De Acosta in Sieben Büchern/ eins theils in Lateinischer/ und eins theils in Hispanischer Sprach/ Beschrieben. Sutorius, Ursel 1605. Nach dem Exemplar der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz, Berlin.

4.1 Sekundärliteratur die im Buch angegeben ist

Die Sekundärliteratur ist im Buch ohne ISBN aufgelistet:

  • Burland,C., Forman W.: Die Azteken. Freiburg 1977.
  • Davies,N.: Die Azteken. Meister der Staatskunst - Schöpfer hoher Kultur. Reinbek 1976.
  • Disselhoff, H.D.: Das Imperium der Inka und die indianischen Frühkulturen der Andenländer. Berlin 1972.
  • Haberland, W.: Zentral-Mexiko.Ein kulturgeschichtlicher Abriß. Hamburg 1974.
  • Müller, R.: Sonne, Mond und Sterne über dem Reich der Inka. Berlin-Heidelberg-New York 1972.
  • Lanckowski, G.: Götter und Menschen im alten Mexiko. Freiburg 1984.
  • Schmidt, P.J.: Der Sonnenstein der Azteken. Hamburg 1974.
  • Spence, L.: The Myths of Mexiko & Peru. London 1914.
  • Stingl.M.: Das Reich der Inka. Ruhm und Untergang der Sonnensöhne. Wien-Düsseldorf 1982.
  • Trimborn, H.:Die indianischen Hochkulturen des alten Amerika. Berlin-Göttingen-Heidelberg 1963.
  • Zier,W.: Zauber vergangener Reiche. Stuttgardt-Hamburg-München 1975.


4.2 Weblinks

5 Einzelnachweise

  1. de Acosta: Das Gold des Kondors. 1991. S.5-13

6 Andere Lexika

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