Berliner Kongress
Der Berliner Kongress[1] war eine Versammlung von Vertretern der europäischen Großmächte und einigen Vertretern vom Balkan, die neue Gebietsaufteilung für Südosteuropa aushandelten, wobei der Einfluss Russlands auf dem Balkan stark reduziert wurde. Der im Palais Radziwill in Berlin stattfindende Kongress[2] begann am 13. Juni 1878 und endete am 13. Juli 1878 mit der Unterzeichnung des Berliner Vertrages.
Inhaltsverzeichnis
Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende! |
1 Teilnehmer
Es nahmen die europäischen Großmächte Deutsches Reich, Österreich-Ungarn, Frankreich, Großbritannien und Russland teil. Bulgarien durfte keine Vertreter entsenden,[3] obwohl auch über dessen Schicksal bestimmt wurde ist. Ferner nahmen Vertreter Italiens und des Osmanischen Reiches teil.
2 Verlauf und Ergebnisse
Nach dem Frieden von San Stefano mischten sich die damaligen Großmächte ein, so dass der Berliner Vertrag vor allem die Aufteilung der Gebiete mit überwiegend bulgarischer Bevölkerung unter verschiedenen Herrschaften zur Folge hatte. Zudem wurde die Balkankrise beendet und eine neue Friedensordnung für Südosteuropa ausgehandelt. Dabei konnte sich Otto von Bismarck als fairer Vermittler und "ehrlicher Makler" einen guten Ruf als Bewahrer der bestehenden Ordnung und des Friedens in Europa erwerben.
3 Wertung
Die Wertung des Berliner Kongresses und seiner Ergebnisse ist in der historischen Forschung umstritten. Wegen des imperialistischen Feilschens über Territorien ohne Rücksicht auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker und wegen der kurzfristigen und kurzsichtigen Politik, die sich dabei zeigte, ist er zum Teil heftig kritisiert worden.[4] Der britische Historiker A.J.P. Taylor urteilt, dass der Frieden von San Stefano Südosteuropa größere Stabilität gebracht hätte; der Berliner Vertrag habe dagegen nur eine wacklige und instabile Wiederherstellung der osmanischen Herrschaft über die Balkanvölker gebracht, die nicht von langer Dauer habe sein können.[5]
4 Kuriositäten
Das Palais Radziwill wurde symbolisch mit dem Berliner Kongress als Reichskanzlei eingeweiht, das Deutsche Reich hatte es 1875 auf Drängen Otto von Bismarcks erworben. Auf der Gartenseite wurde unter Speisesaal und Wintergarten ein Luftschutzbunker errichtet, der „Vorbunker“ des späteren Führerbunkers für Adolf Hitler.[6]
5 Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ in älteren Quellen meist Berliner Kongreß geschrieben
- ↑ Manfred Neumann: Von der Reichskanzlei zum Bundeskanzleramt – Vor 120 Jahren: Bismarck gründet die Reichskanzlei. In: AöR. Bd. 124, 1999, S. 108–130.
- ↑ Радев, Симеон. Строителите на съвременна България. Захарий Стоянов, 2004. ISBN 978-954-739-303-5.
- ↑ William Norton Medlicott, The Congress of Berlin and After. A Diplomatic History of the Near Eastern Settlement 1878-1880, 2. Aufl., Routledge, London 1963
- ↑ A.J.P. Taylor, The Struggle for Mastery in Europe 1848-1918, Oxford University Press, Oxford 1954, S. 253
- ↑ Dietmar Arnold, Reiner Janick: Neue Reichskanzlei und „Führerbunker“ – Legenden und Wirklichkeit. Ch. Links Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-86153-353-7
6 Vergleich zu Wikipedia
- PPA-Silber
- Internationale Konferenz (Politik)
- Veranstaltung 1878
- Außenpolitik (Deutsches Kaiserreich)
- Bulgarische Geschichte
- Geschichte Österreich-Ungarns
- Geschichte (Republik Moldau)
- Rumänische Geschichte
- Serbische Geschichte
- Geschichte Montenegros
- Geschichte Nordmazedoniens
- Griechische Geschichte (19. Jahrhundert)
- Vertrag (Osmanisches Reich)
- Vertrag (Russisches Kaiserreich)
- Vertrag (19. Jahrhundert)
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular
PlusPedia Impressum
Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.
Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.