Agfa

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Agfa (auch AGFA) ist ein ursprünglich deutsches Unternehmen der chemischen Industrie. „AGFA“ steht für „Aktien-Gesellschaft für Anilin-Fabrikation“. Es gehörte ab 1925 zur I.G. Farben. Das heutige Unternehmen Agfa-Gevaert entstand 1964 durch eine Fusion der deutschen Agfa AG und der belgischen Gevaert N.V. und hat seinen Sitz in Mortsel, Belgien. Agfa war über Jahrzehnte einer der größten europäischen Hersteller fotografischer Filme und Laborausrüstungen nach den weltweit führenden Konkurrenten Kodak und Fujifilm. Für den Massenmarkt wurden auch Kameras und Diaprojektoren hergestellt.

1 Geschichte

Die Firma wurde 1867 als Gesellschaft für Anilinfabrikation mbH in Rummelsburg bei Berlin gegründet. Die Gründung der Aktiengesellschaft erfolgte im Jahr 1873. Die erfolgreiche Chemieproduktion führte zu Erweiterungen in Treptow, Greppin und in Wolfen. 1928 kaufte man noch die Ansco Photo Products Inc. auf, ein 1842 in New York gegründetes Unternehmen. 1941 ging es allerdings durch eine Beschlagnahme der US-Regierung wieder verloren. Nach 1945 lagen die Agfa-Fabriken in verschiedenen Besatzungszonen. In der Amerikanischen Besatzungszone lag das Agfa Camerawerk München, in der Britischen Besatzungszone die Agfa Photopapierfabrik Leverkusen und in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) die Agfa Filmfabrik Wolfen. Alle Fabriken hatten bereits 1945 ihre Produktion wieder aufnehmen können. In den USA übernahm eine Agfa-Ansco-Cooperation in Binghamton (New York) den Vertrieb. Obwohl die Agfa-Leitung vor Kriegsende alle wichtigen Patente nach Leverkusen übertragen hatte, bereitete dem westdeutschen Agfa-Zweig die Niederlassung in der SBZ große Probleme. Die Filmfabrik Wolfen verkaufte ihre Produkte ebenfalls mit dem Agfa-Logo, was die Kunden verwirrte. Zunächst stellte sich die SBZ bzw. DDR auf den Standpunkt, Rechtsnachfolger von Agfa zu sein. Vor Gericht hatte diese Strategie jedoch keine Chance, weil die Sowjetische Aktiengesellschaft in Wolfen kein Nachfolger sein konnte. So kam es 1956 zu einem Warenzeichen-Abkommen, das bis 1964 gelten sollte. Demnach durfte die Filmfabrik Wolfen den Markennamen im Ostblock benutzen, die Firma in Leverkusen in der restlichen Welt mit Ausnahme von Frankreich und Jugoslawien. 1961 übernahm die Agfa AG 50 %, 1964 dann 100 % von Perutz in München. 1981 übernahm die Bayer AG die Agfa-Gevaert-Gruppe zu 100 Prozent. Nachdem Agfa 2004 für die Schließung der verlustreichen Fotosparte intern Kosten von 480 Millionen Euro ermittelt hatte, trennte sich Agfa-Gevaert im August 2004 formal von der Film- und Fotopapierproduktion. Dieser Geschäftsbereich wurde für 175 Mio. Euro an eine Investmentgesellschaft eines ehemaligen McKinsey-Beraters verkauft.

2007 wurde das Agfa-Werk München abgerissen, das in den 1950er Jahren gebaute und über 50 m hohe Agfa-Hochhaus in München-Giesing wurde 2008 gesprengt.

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