Wilhelm Wolfgang Schütz
Wilhelm Wolfgang Schütz (* 14. Oktober 1911 in Bamberg; gest. 15. April 2002 in Köln) war ein deutscher Publizist, Schriftsteller und Politiker bzw. Politikberater. Er trat wiederholt mit eigenwilligen Gedanken zur Deutschlandpolitik hervor und drängte auf eine aktive Politik der Wiedervereinigung. Manche bezeichnen ihn als "Erfinder der Neuen Ostpolitik".
1 Leben
Wilhelm Wolfgang Schütz war der Sohn einer alteingesessenen ehemals jüdischen, später zum evangelischen Christentum konvertierten Bamberger Fabrikantenfamilie.
Er studierte Staatswissenschaft, Neuere Geschichte, Deutsche Literatur und Kunstgeschichte in München und Heidelberg, wo er 1934 in Staatswissenschaften zum Dr. phil. promvierte.
1935 emigrierte er mit seiner damaligen Frau, der Journalistin Barbara Sevin, nach England und war als Journalist und Korrespondent verschiedener Zeitungen tätig. 1941 bis 1951 war er Londoner Korrespondent der Neuen Zürcher Zeitung. Nach Deutschland zurückgekehrt, beriet er 1951 bis 1957 Jakob Kaiser als Bundesminister für gesamtdeutsche Fragen und war von 1954 bis 1972 geschäftsführender Vorsitzender des Kuratoriums Unteilbares Deutschland.
Inzwischen war er auch Berater von Willy Brandt und leistete als solcher Vorarbeiten für Brandts Treffen mit Willi Stoph 1970 in Erfurt. 1970 übersiedelte Schütz in die Schweiz, war seit 1972 Mitglied der SPD und Befürworter der neuen Ostpolitik Willy Brandts.
Ab 1974 war er Chefredakteur des St. Galler Tagblatts, nach einem halben Jahr allerdings gab er diesen Posten schon auf und zog sich später in die Eifel zurück.
2 Schriften (Auswahl)
- German Home Front, 1943
- Organische Aussenpolitik, 1951
- Deutschland am Rande zweier Welten. Voraussetzung und Aufgaben unserer Aussenpolitik, 1952
- Wir wollen überleben. Aussenpolitik im Atomzeitalter, 1956
- Bewährung im Widerstand, 3. Aufl. 1956
- Modell der Deutschland-Politik, 1966
- Was ist Deutschland? 1967 [1]
- Deutschland-Memorandum. Eine Denkschrift und ihre Folgen, 1968
3 Einzelnachweise und Fussnoten
- ↑ Darin die These formuliert, nach der die Bundesrepublik und die DDR zwei Staaten, aber eine Nation seien, mit der Schlussfolgerung, dass nach Anerkennung dieser Realitäten beide deutsche Staaten gleichberechtigte Beziehungen zueinander aufnehmen sollten, Prägung der Maxime "Politik der kleinen Schritte" als Grundgedanke der Ostpolitik
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