Wütendes Heer (Historisch)
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Wütendes Heer (auch wilde Jagd, örtlich auch Wudesheer, Wuotisheer, Wutheer, Wütenheer, wildes Gjaig oder auch wilder Jäger) ist das nach der deutschen Sage ein von Wodan (Wuotan) angeführtes Heer (daher der Name) oder großes Gefolge von Gespenstern, welches mit schrecklichem Tosen durch die Lüfte fährt und oft gehört, selten gesehen wird.
Diese Sage, welche in hohes Altertum hinaufreicht und sich bald mit Göttern, bald mit Helden verwebt, ist weit verbreitet, erinnert an die Einherier, mit welchen Wodan auszog, und weist in ihrem Ursprung auf eine poetische Auffassung des Gewitterzugs als einer dahintosenden gespensterhaften Jagd hin. Noch heute verknüpft die Tradition dieselbe mit dem nächtlichen Sturmestosen besonders in waldreicher Gegend. So jagt in Mecklenburg noch der Wode, in der Uckermark seine Gemahlin Frick, desgleichen in Thüringen Frau Holle.
In Niedersachsen und Westfalen ist Hackelberg , in der Lausitz Dietrich von Bern, in Niederhessen Karl der Große, in Schwaben Berchtold, in Schleswig König Abel, in der Mark Brandenburg der alte Sparr (aus der Zeit des Großen Kurfürsten), in Dänemark König Waldemar, in England König Artus der »wilde Jäger« geworden, welcher unter Geschrei, Peitschengeknall und Hundegebell über Feld und Wald zieht, fast immer denselben Weg nimmt und mit fortreißt oder tötet, was nicht ausweicht oder sich zu Boden wirft. In Thüringen schreitet deshalb der getreue Eckart dem Zug voran, um die ihm begegnenden Leute zu warnen.
Statt der gespenstischen Tiere, welche das Gefolge des wilden Jägers bilden, erscheint mitunter auch Kriegsvolk mit Trommeln und Trompeten auf feurigen Rossen und mit flammenden Waffen unter Führung Wodans, des obersten Lenkers des Krieges, oder seiner Stellvertreter, wie Kaiser Karls im Odenwald, und das Volk knüpft daran den Glauben, daß das nur geschehe, wenn ein Krieg bevorstehe. Doch gibt es auch ohne diese Deutung Sagen von Geisterheeren, welche in der Luft kämpfend auftreten, und namentlich sind die alten Chroniken voll von derartigen Auffassungen atmosphärischer Erscheinungen.
1 Literaturempfehlungen (um 1885)
- Jakob Grimm, Deutsche Mythologie
- Schwartz, Der heutige Volksglaube und das alte Heidentum (2. Aufl., Berl. 1860)
2 Quelle
3 Weblinks
- Zimmerische Chronik, Band 4, Seite 122: Beschreibung einer Erscheinung des „Wuteshere“ im Jahre 1550 in Meßkirch in der Zimmerischen Chronik.
- Die Wilde Jagd vom Untersberg im Salzburg-Wiki
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