Urnenfelderzeit

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Urnenfelderzeit ist eine Periode in der späten Bronzezeit im mitteleuropäischen Raum.[1] Sie dauerte etwa von 1300 v. Chr. bis 800 v. Chr. und ist durch die Urnenfelderkultur gekennzeichnet, bei der die Toten verbrannt wurden (siehe Feuerbestattung) und die Überreste in frei im Boden stehenden Urnen beigesetzt wurden. Ein bekanntes Beispiel ist das Peestruper Gräberfeld südlich von Bremen. Die Urnenfelderzeit wird in eine ältere und jüngere Epoche unterteilt. Gegen Ende der Urnenfelderzeit zeichnet sich mit der Änderung des allgemeinen Bestattungsbrauches und der Verlegung der Nekropolen und Siedlungen in Mitteleuropa der Übergang zur Hallstattkultur in der frühen Eisenzeit ab.[2] Als Lausitzer Kultur bezeichnet man dagegen Ausprägungen der Urnenfelderkultur im östlichen Mitteleuropa.

Auch in der Urnenfelderzeit beruhte die Metallwirtschaft fast ausschließlich auf der Verarbeitung von Bronze. Das Eisen, in der Hochkulturen des Vorderen Orients bereits ein wichtiger Werkstoff, kommt zu dieser Zeit in Europa nur ganz vereinzelt vor. Erst zu Ende der späten Bronzezeit treten wenige Großgeräte wie eiserne Griffzungenschwerter auf. Die Bronzegusstechniken gelangten in der Urnenfelderzeit zu ihrem Höchststand. Der Überfangguss ist eine der technischen Neuerungen dieser Epoche, die wohl auf mediterrane Anregungen zurückgeht.

Die Urnenfelderzeit fiel in eine relativ trockene und warme Klimaphase, die mit lokalen Veränderungen auch den lokalen Siedlungsvorgang beeinflusst hat. Es dominierten bäuerliche Wirtschaftsweisen. Die verminderten Niederschlagsmengen öffneten jedoch größere Höhenlagen der Nutzung, und zugleich kam es, wie bereits in der Jungsteinzeit, zur erneuten Niederlassungen an trockenen Seeufern und auf Inseln. Befestigte Höhensiedlungen, so etwa auf dem Hesselberg in Mittelfranken, entstanden und hatten offenbar zentralörtliche Funktion als Herrschafts-, Kult- und Handelsplatz.[3]

Andere Lexika





  • Bertelsmann Universal Lexikon. In zwanzig Bänden. Band 18: Teno-Verk. Bertelsmann Lexikon Verlag, Gütersloh 1993 (Lizenzausgabe), ISBN 3-570-01558-0, , S. 289
Qsicon lesenswert.png Dieser Artikel wurde am 24. Dezember 2007 in der deutschen Wikipedia als lesenswerter Artikel eingestuft.


  1. Cornelia Schütz-Tillmann: Späte Bronzezeit und Urnenfelderzeit
  2. Winfried Menghin: Kelten, Römer und Germanen, Verlag Prestel, München, 1980, Seite 61
  3. Wilfried Menghin: Kelten, Römer und Germanen, Prestel Verlag, München, 1980, Seite 62

Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway