Umweltprobleme der Volksrepublik China
Die Volksrepublik China kämpft mit massiven, selbstgemachten Umweltproblemen wie Luftverschmutzung, saurem Regen, sterbenden Flüssen, verseuchten Böden, abgeholzten Wäldern, Wasserknappheit und zunehmender Versteppung. Aufgrund seiner hohen Bevölkerungszahl betreffen diese Probleme nicht nur China sondern die ganze Welt.
Im Prinzip sind die Umweltprobleme Chinas die gleichen Probleme, die jedes Land auf dem Weg zur Industrialisierung hat. Der Unterschied ist aber, dass sich noch nie ein so großes und bevölkerungsreiches Land auf solch schnellem Weg zur Industrialisierung begeben hat. Als Folge potenzieren sich die Umweltprobleme in gewaltige, bisher noch nie erreichte Dimensionen. Außerdem muss sich die chinesische Gesellschaft heute gleichzeitig mit den Problemen auseinandersetzen, die in der Entwicklung der Industriestaaten zeitlich nacheinander folgten.
Inhaltsverzeichnis
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1 Wasserknappheit
In China finden bereits interne Kämpfe um das Wasser statt: Bauern gegen Unternehmer, Provinzen gegen Provinzen und Städte gegen Städte. Zwischen 1990 und 2002 hat es circa 120.000 Auseinandersetzungen um Wasser gegeben. 60.000 Ministerialbeamte sind nur mit dem Schlichten von Streitereien um die Verteilung von Wasser beschäftigt. So streiten z.B. die benachbarten Riesenstädte Beijing und Tianjin um das Wasser des Juhe-Flusses. Dabei hat China zwei Probleme: Das Wasser wird immer knapper, und das verfügbare Wasser immer verschmutzter.
Rund 400 der 600 Großstädte Chinas leiden unter Wassermangel. Besonders betroffen ist Beijing, in dessen Umland sich viele ausgetrocknete Seen finden. Weil das Oberflächenwasser immer knapper wird, wird tiefer gebohrt und immer mehr auf die unterirdischen Wasservorräte zurückgegriffen. Die Folge davon sind absinkende Wasserspiegel, die sogar zum Absinken von ganzen Städten führen können (Shanghai ist z.B. in den vergangenen Jahren um 1,7 Meter gesunken).
Fünf der sieben größten Flüsse Chinas führen Wasser, das zu 70% für Menschen ungenießbar ist. 90% der städtischen Gewässer sind mehr oder weniger verschmutzt. Jedes Jahr sterben viele Städter aufgrund der schlechten Wasserqualität z.B. an Hepatitis oder Leber- oder Magenkrebs.
Die Gründe für die Wasserproblematik Chinas sind:
- Mit steigendem Wohlstand verbrauchen die Chinesen auch mehr Wasser (Autowaschen, Duschen, etc.).
- Auch die wachsende Wirtschaft benötigt immer mehr Wasser.
- Die Bauern müssen wegen häufigem Regenmangel ihre Felder intensiv bewässern. Dabei machen sie extensiven Gebrauch von chemischen Düngern die in das Grundwasser gelangen.
- Große Mengen an Wasser gehen aufgrund veralteter und leckender Wasser-Pipelines verloren.
- In vielen Städten wurde der Wasserpreis ab 1949 nie erhöht, was viele Menschen geradezu zur Wasserverschwendung ermutigt.
Als Reaktion auf diese Probleme hat die Regierung das Wasser rationiert und die Preise erhöht.
2 Abholzung der Wälder
Die Waldflächen Chinas schwinden in rapidem Tempo. Inzwischen verbrauchen die Chinesen hinter den US-Amerikanern weltweit am meisten Holz. Nur noch 17% der Fläche Chinas sind bewaldet. Damit liegt das Land deutlich unter dem Weltdurchschnitt von 27%. Inzwischen ist deshalb in vielen Regionen das Holzfällen verboten (dennoch wird weiterhin viel Holz illegal gefällt). Dafür importiert China nun massenweise Holz aus Südostasien und dem Amazonas-Gebiet und fördert dort die Umweltzerstörung. Die Folge der Waldrodung in China sind verherende Hochwasser, da die kahlen Flächen bei Regenfällen das Erdreich und das Wasser nicht mehr halten können.
3 Luftverschmutzung
Über chinesischen Städten liegt ein Großteil des Jahres eine dicke Smogschicht. Die Sonne hat dann kaum mehr eine Chance diese Schicht zu durchstoßen und es riecht permanent nach Ruß. Besonders schlimm ist dies immer ab dem 15. November, da vorher das Heizen in Privathaushalten verboten ist. Geheizt wird überwiegend mit Kohle. Rund 75% der Heizenergie stammen aus kleinen und großen Kohleöfen sowie Kohlekraftwerken. Die Technologie dieser Kraftwerke ist nicht die modernste und damit auch nicht besonders sauber. Das Problem wird zusätzlich durch die besonders schwefelhaltige Art der in China geförderten Kohle verstärkt. Als Folge hat China die höchsten Schwefeldioxid-Emissionen weltweit. Bei den Kohlendioxid-Emissionen liegt China momentan (Stand 2005) noch auf Platz 2 hinter den USA. Fünf der zehn am meisten verpesteten Städte weltweit liegen inzwischen in China.
4 Literatur
- Byeok-Gyu Lee: Energie- und Umweltpolitik in der VR China, Springer Fachmedien, Wiesbaden, 1997
- Dale Wen: Wie China die Globalisierung bewältigt / Ein kritischer Blick auf die Reformpolitik seit 1978, Asienstiftung, Essen, 2006
5 Weblinks
6 Andere Lexika
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