Taxil-Schwindel
Taxil-Schwindel ist eine Verschwörungstheorie, bei der es von 1885 bis 1897 um eine angebliche Enthüllung geheimer satanischer Riten der Freimaurerei durch Léo Taxil (1854–1907) ging. Nach Taxils Ausschluss aus der Freimaurerei zog er durch seinen Schwindel finanziellen Nutzen aus dem Argwohn der römisch-katholischen Kirche der Freimaurerei gegenüber.
Das erste Buch Les frères Trois-Points (1885) von Taxil war die in größeren Passagen frei erfundene Geschichte der Freimaurerei, die fiktive Augenzeugenberichte über eine vermeintlich androgyne „palladische Freimaurerei“ mit luziferianischen Orgien und Schwarze Messen enthielt.
1891 veröffentlichte Taxil das Buch Les Sœurs Maçonnes, in der er „palladistische Satanslogen“ ersann und Baphomet - eine androgyne Gestalt, halb Mensch, halb Tier und halb Mann, halb Frau - aus Éliphas Lévis Buch von 1854 aufgriff. Eine erfundene Sophie Walder sei die palladistische Großmeisterin und „Urgroßmutter des Antichrist[en]“.
Bis heute werden die Veröffentlichungen Taxils von verschiedenen Gruppen für wahr gehalten und als Argument gegen die Freimaurerei verwendet. So publiziert der fundamentalistisch-protestantische Verlag Chick Publications Traktate wie Der Fluch Baphomets.[1]
Inhaltsverzeichnis
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1 Literatur
- W. R. Jones: Palladism and the Papacy. An Episode of French Anticlericalism in the Nineteenth Century. In: Journal of Church and State 12, Heft 3 (1970), S. 453–73.
- Eugen Lennhoff, Oskar Posner, Dieter A. Binder: Internationales Freimaurer Lexikon. 5. überarbeitete und erweiterte Neuauflage. Herbig Verlag, München 2006, ISBN 3-7766-2478-7.
- Thomas Raff: Der Teufel Bitru, der Taxil-Schwindel und der „Simplicissimus“. In: Quatuor-Coronati-Jahrbuch 40 (2003) ISSN 0171-1199 S. 217–223.
2 Weblinks
- Josef Schnelle: Hochstapler Léo Taxil. Erfinder der Fake-News. Süddeutsche Zeitung, 18. März 2019. Abgerufen am 20. Januar 2019.
3 Einzelnachweise
- ↑ The Curse of Baphomet bei chick.com
4 Vergleich zu Wikipedia
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