Siddartha - Eine indische Dichtung (Hermann Hesse)
Siddartha - Eine indische Dichtung ist eine 1922 erschienene Erzählung des deutschen Schriftstellers Hermann Hesse.
Der Roman beschreibt die Selbstbefreiung eines jungen Menschen aus familiärer und gesellschaftlicher Fremdbestimmung und die Entwicklung zu einem selbständigen Leben im 6. Jahrhundert vor Christus in Indien. Sie zeigt, dass Erkenntnis nicht durch Lehren zu vermitteln ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann. In Anlehnung an die Lebensgeschichte Siddhartha Gautamas - genannt Buddha - suchte Hesse zu ergründen, was nach seinen Worten „allen Konfessionen und menschlichen Formen der Frömmigkeit gemeinsam ist, was über allen nationalen Verschiedenheiten steht und was von jeder Rasse und jedem Einzelnen geglaubt werden kann.“
Wie authentisch Hesse in dieser Erzählung buddhistisches und taoistisches Gedankengut assimiliert hat, zeigt sich nicht nur stilistisch in der rhythmischen Diktion der Reden Buddhas, sondern auch wirkungsgeschichtlich durch die millionenfache Verbreitung, die das Buch in den asiatischen Ländern gefunden hat. Nur eine jahrzehntelange Vertrautheit mit den kulturellen Traditionen Indiens und der altchinesischen Philosophie von Laotse vermochte das Komplizierte auf so gültige Weise zu vereinfachen.
Martin Beheim-Schwarzbach schrieb zu Hesses Siddartha: „Wenn je ein deutscher Roman herrliche Poesie war sein Jean Paul und Adalbert Stifter, dann dieser Siddartha Hermann Hesses. Das fließt in satt und leuchtend getöntem Gleichmaß dahin, in einer Sprache, die schon als Sprache allein die Vermutung widerlegt, Hesse könne je aus der deutschen Literatur wegsinken und vergessen werden.“[1]
Einzelnachweise
- ↑ Siegfried Unseld: Hermann Hesse / Werk und Wirkungsgeschichte, Suhrkamp, 1985, Seite 93
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