Schizophrenie

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Klassifikation nach ICD-10
F20.0 paranoide Schizophrenie[1]
F20.1 hebephrene Schizophrenie
F20.2 katatone Schizophrenie
F20.3 undifferenzierte Schizophrenie
F20.4 Postschizophrene Depression
F20.5 Schizophrenes Residuum
F20.6 Schizophrenia simplex
ICD-10-GM Version 2020

Schizophrenie (von griechisch σχίζειν schizein = „spalten“ und φρήν phren[2] = „den Geistes- oder den Gemütszustand betreffend“) ist der Sammelbegriff für psychische Störungen und Krankheiten mit ähnlichen Symptomen. Umgangssprachlich wird - entsprechend der Ableitung des Wortes - mit dem Begriff eine gespaltene Persönlichkeit beschrieben. Diese Beschreibung trifft jedoch nur auf einige Erscheinungsformen zu. Besser wäre die Beschreibung als eine von der Wirklichkeit abgespaltene Person.

Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist der Begriff in der Psychiatrie geläufig. Zunächst wurde Schizophrenie als eine Form der Psychose angesehen und galt als häufigste endogene Psychose.[3]

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1 Diagnose

In der internationalen Klassifikation nach ICD-10 finden sich neun Gruppen, die nach den Symptomen unterschieden werden,[4][5] wobei die sogenannte paranoide Schizophrenie in rund 60 % der Fälle vorliegt. Dabei fühlen sich die betroffenen Personen von anderen kontrolliert oder überwacht bis hin zu einem Verfolgungswahn. Außerdem kommt es über einen längeren Zeitraum zu weiteren Wahnvorstellungen bis hin zu Halluzinationen. So nehmen die betroffenen Menschen vor allem Geräusche und Stimmen wahr, die in der Realität nicht existieren. Schizophrenie ohne Wahn und/oder Halluzinationen gibt es nicht.

Die Ursachen sind vielfältig, wobei biologische (z. B. Genetik, Stoffwechsel) und psychosoziale Faktoren (z. B. Familie, soziale Beziehungen) eine Rolle spielen.[6] Auch bestimmte psychoaktive Substanzen können zur Schizophrenie führen bzw. die Entwicklung beeinflussen.

2 Therapie

Die Behandlung von Schizophrenie erfolgt zunächst meist durch das Einsetzen von Neuroleptika (früher z.B. Haloperidol); heute werden aber atypische Neuroleptika bevorzugt, zum Beispiel Olanzapin. Zusätzlich wird je nach Typ eine Psychotherapie empfohlen. Die Gesprächspsychotherapie bei Schizophrenie ist nicht ausreichend untersucht und wird daher nicht empfohlen.[7] In der Familientherapie spielt die Schizophrenie traditionell eine wichtige Rolle.[8] Künstlerische Therapien wie Musiktherapie, Kunsttherapie oder therapeutisches Theater sind im Rahmen eines Gesamtbehandlungsplanes sinnvoll.[9]

3 Siehe auch

4 Darstellung in Kunst und Kultur

5 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. diese und einige weitere Informationen wurden aus der Wikipedia übernommen
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 1046
  3. Meyers Enzyklopädisches Lexikon, Band 21, Seite 99
  4. The ICD-10 Classification of Mental and Behavioural Disorders – Clinical descriptions and diagnostic guidelines. (PDF; 1,3 MB) World Health Organization, S. 78 f.
  5. Hans-Jürgen Möller, Gerd Laux, Hans-Peter Kapfhammer: Psychiatrie und Psychotherapie. 3. Auflage. Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-24583-4, S. 395 (books.google.de)
  6.  S3-Leitlinie Schizophrenie AWMF-Register Nr. 038-009 Langfassung. 15. März 2019, S. 17-18 (https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/038-009l_S3_Schizophrenie_2019-03.pdf).
  7.  S3-Leitlinie Schizophrenie AWMF-Register Nr. 038-009 Langfassung. 15. März 2019, S. 147-148 (https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/038-009l_S3_Schizophrenie_2019-03.pdf).
  8. Handwörterbuch der Psychologie, Weinheim 1992, 4. Auflage, Seite 174
  9.  S3-Leitlinie Schizophrenie AWMF-Register Nr. 038-009 Langfassung. 15. März 2019, S. 151 (https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/038-009l_S3_Schizophrenie_2019-03.pdf).

6 Weblinks

7 Literatur

7.1 Ratgeber

  • Josef Bäuml: Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis. Ein Ratgeber für Patienten und Angehörige. 2. Auflage. Springer, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-43646-1.

7.2 Fachbücher

  • Handwörterbuch der Psychologie, hrsg. Roland Asanger und Gerd Wenninger, Psychologie Verlags Union, Weinheim 1992, vierte Auflage
  • Arnold Retzer: Systemische Familientherapie der Psychosen. Hogrefe, Göttingen 2004, ISBN 3-8017-1603-1.
  • Gisela Roggendorf, Katja Rief: Schizophrenie – ein Denkausbruch mit Folgen. Roggendorf, Bielefeld 2006, ISBN 3-9803103-9-6.

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