Reichsversammlung 777

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Die Reichsversammlung und die Synode von 777 in Paderborn standen am Ende der ersten Phase der Sachsenkriege Karl des Großen. Es wurden die Einrichtung von Missionsgebieten zur Christianisierung Sachsens und wahrscheinlich auch der spanische Feldzug beschlossen. Die Bezeichnung als Konzil ist umstritten.

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1 Vorgeschichte

Karl der Große hatte 772 zum ersten Mal einen Feldzug gegen die Sachsen unternommen. Dabei hatte er die Eresburg erobert und die Irminsul zerstört. Die Sachsen reagierten mit Gegenaktionen wie der Zerstörung von Fritzlar. Im Jahr 775 unternahm Karl erneut einen Feldzug. Er eroberte die Hohensyburg und zog weiter bis an die Oker. Besiegt wurden die Sachsen bei Brunsberge. Die Ostfalen, die Engern und auch die Westfalen huldigten dem König. Nur die Nordelbier schlossen sich dem nicht an. Für Karl den Großen musste ein Großteil des sächsischen Gebietes damit als befriedet gelten. Im Jahr 776 fanden erste Taufen von Sachsen statt und Karl ließ im heutigen Paderborn die Pfalz Paderborn erbauen, die zu dem Zeitpunkt noch den Namen Urbs Karoli trug.

2 Verlauf

Im Jahr 777 fand bei der Pfalz ein erster Reichstag und eine Reichssynode auf dem Boden Sachsens statt. Von den karolingischen Chronisten wurde das Fernbleiben Widukinds und seiner Unterstützer als Fortdauern ihres rebellischen Verhaltens gedeutet. Auf der Versammlung wurden weitere Taufen vollzogen. Auch die Salvatorkirche soll geweiht worden sein. Dort war eine erste Kanonikergemeinschaft im sächsischen Raum angesiedelt.

Die Versammlung, an der Wilchar von Mentana, der höchste Würdenträger der fränkischen Kirche, und auch Abt Fulrad teilnahmen, stand im Zeichen der christlichen Mission in Sachsen. Das sächsische Gebiet wurde für die christliche Missionierung in verschiedene Sprengel eingeteilt. Die kirchliche Organisation ging damit der weltlichen etwa in Form der Grafschaftsverfassung voran. Für das Gebiet um das heutige Münster war der Bischof der Diözese Utrecht zuständig. Für Osnabrück war dies Lüttich, für Verden das Kloster Amorbach, für Minden das Kloster Fulda unter Abt Sturmius und für das Gebiet um Paderborn das Bistum Würzburg. Ein weiterer Teil mit dem heutigen Soest als Mittelpunkt fiel in die Zuständigkeit des Bistums Köln.

Zu der Reichsversammlung angereist waren außerdem sarazenische Abgesandte aus Spanien, die um militärische Unterstützung gegen den Emir von Córdoba baten. Auf der Versammlung wurde demzufolge wahrscheinlich der Feldzug in Spanien beschlossen.

3 Folgen

Karl führte daraufhin Krieg in Spanien. Während seiner Abwesenheit zerstörten die Sachsen unter der Führung ihres Herzogs Widukinds die Pfalz und Stadt Urbs Karolina. Die Eroberung und die Christianisierung Sachsens erhielten einen schweren Rückschlag. Auf längere Sicht erwiesen sich die Beschlüsse als bedeutend. Aus den meisten Missionssprengeln gingen später Bistümer hervor. Nur die Kölner Erzbischöfe zogen es vor, den ihnen unterstellten Bereich direkt zu verwalten.

4 Quellen

5 Literatur

  • Karl Hengst: Karl der Große und Papst Leo III. 799 in Paderborn. Dichtung und Wahrheit. In: Josef Meyer zu Schlochtern, Dieter Hattrup (Hrsg.): Geistliche und weltliche Macht. Das Paderborner Treffen 799 und das Ringen um den Sinn von Geschichte. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-76277-X, S. 20–38, hier S. 27–30.
  • Caspar Ehlers: Die Integration Sachsens in das fränkische Reich. (751–1024) (= Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte. 231). Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2007, ISBN 978-3-525-35887-0 (Zugleich: Würzburg, Universität, Habilitations-Schrift, 2005).
  • Karl Hauck: Paderborn. Das Zentrum von Karls Sachsenmission 777. In: Josef Fleckenstein, Karl Schmid (Hrsg.): Adel und Kirche. Gerd Tellenbach zum 65. Geburtstag dargebracht von Freunden und Schülern. Herder, Freiburg (Breisgau) u. a. 1968 S. 92–140, (Digitalisat (PDF; 9,0 MB)).

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