Irminsul

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Zeichnung der Irminsul als Weltenbaum

Die Irminsul (auch Erminsul) war ein germanisches Symbol und ein frühmittelalterliches, religöses Heiligtum der Sachsen, das den kirchlichen und historischen Berichten aus dem Frankenreich zufolge im Jahr 772 auf Veranlassung Karls des Großen im Zuge der Christianisierung zerstört wurde. Der Name kann etymologisch auf irmin- = groß und sul = Säule zurückgeführt werden, bezeichnet also eine Große Säule. Die Existenz weiterer „Irminsäulen“ wird seit langem vermutet.[1][2]

1929 stellte Wilhelm Teudt in seinem Buch Germanische Heiligtümer die These auf, das Kreuzabnahmerelief an den Externsteinen zeige mit dem gebogenen Gegenstand, auf dem die Figur eines Mannes steht, die – zum Zeichen für den Sieg des Christentums gebeugte – Kultsäule der Sachsen.[3] Teudts These von der gebeugten Irminsul wurde in neuerer Zeit aufgegriffen und kritisch diskutiert.[4] Uta Halle untersuchte die Forschungsgeschichte der Nachkriegszeit auch bezüglich dieses Symbols und führte dann weiter aus, dass durch „die Zusammenarbeit während der NS-Zeit mit der SS“ eine Tabuisierung des Themas zustande kam. Das Thema sei hochgradig ideologisch belastet.[5] In der Interpretation wird die Irminsul auch als Weltenbaum bezeichnet.

1 Vergleich zu Wikipedia




2 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Matthias Springer: Artikel Irminsul. In: Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Band 15. 2. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin / New York 2000, S. 505.
  2. die bei Wikipedia zitierte Quelle stammt aus dem Jahr 2000 und gibt somit den Forschungsstand von vor mehr als 20 Jahren an
  3. Wilhelm Teudt: Germanische Heiligtümer. Beiträge zur Aufdeckung der Vorgeschichte, ausgehend von den Externsteinen, den Lippequellen und der Teutoburg. 1. Auflage. Eugen Diederichs Verlag, Jena 1929, S. 27 f.
  4. So von: Walther Matthes, Rolf Speckner: Das Relief an den Externsteinen. Ein karolingisches Kunstwerk und sein spiritueller Hintergrund. edition tertium, Ostfildern vor Stuttgart 1997.
  5. Uta Halle: Die Externsteine sind bis auf weiteres germanisch! Prähistorische Archäologie im Dritten Reich. Bielefeld 2002, S. 518.

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