Q-Cells
Das Unternehmen Q-Cells wurde im Jahr 1999 von Anton Milner, Reiner Lemoine, Holger Feist und Paul Grunow in Berlin gegründet, um eine Solarzellenproduktion in Deutschland aufzubauen.[1] Lemoine und Grunow waren zuvor schon bei der Gründung der Solon AG, einem Solarmodulhersteller, beteiligt, Feist war dort beschäftigt. Im Juli 2001 nahm die erste Produktionslinie für polykristalline Solarzellen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld im Südosten des Landes Sachsen-Anhalt den Betrieb auf. Die erste funktionierende Solarzelle lief am 23. Juli 2001 vom Band.
Mit Wirkung zum 5. Oktober 2005 wurde die Aktie von Q-Cells AG im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Am 19. Dezember 2005 rückte Q-Cells zusammen mit ErSol Solar Energy AG in den TecDAX der Deutschen Börse auf. Vom 4. Juni 2007 bis zum 15. Juni 2012 war die Aktie auch im ÖkoDAX gelistet und gehörte zum Portfolio der WeserStrom Interessengemeinschaft.
Der Kurswert stieg von 20 Euro bis auf rund 80 Euro zum Jahresende 2007, fiel dann aber – vor allem bedingt durch die Konkurrenz in Asien – bis auf 0,50 Euro. Im Juni 2011 gab es rund 27 Millionen Aktien, auf die für die Geschäftsjahre 2009 und 2010 eine Dividende von jeweils 0,03 Euro ausgeschüttet wurde. Im Herbst 2011 wurde die Aktie zunehmend Ziel von Spekulanten.[2] So boten einige Banken sogenannte Call- und Put-Optionen als Derivate an, mit denen auf steigende oder fallende Kurse gewettet werden kann. Diese Derivate wurden teilweise in Millionen Stückzahlen gehandelt und übertrafen in der Summe die Zahl der tatsächlich vorhandenen Aktien. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg unterlagen 45 Prozent der Q-Cells-Aktien auf diese Weise der Spekulation. Am 9. November 2011 wurden rund 30 Millionen Aktien an der Börse gehandelt.
Q-Cells SE schrieb im Geschäftsjahr 2011 erhebliche Verluste. Mehr als die Hälfte des Grundkapitals war aufgezehrt. Da eine Sanierungsplan voraussichtlich nicht zum Erfolg führen würde, stellte das Unternehmen im April 2012 einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Im August 2012 stimmte die Gläubigerversammlung der Veräußerung von Q-Cells an das südkoreanische Unternehmen Hanwha zu.
1 Vergleich zu Wikipedia
2 Einzelnachweise
- ↑ Vorstandsvorsitzender Anton Milner tritt mit sofortiger Wirkung zurück. photovoltaik-guide.de vom 11. März 2010
- ↑ Ralf Drescher: Plötzliche Kursverdopplung: Q-Cells versetzt Spekulanten in Panik. In: Handelsblatt.com. 4. Oktober 2011. Archiviert vom Original am 9. November 2011. Abgerufen am 9. Mai 2019.
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