Ordensverleihung "Engagement für Integration" am 10. Juli 2014

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"Sie lassen uns teilhaben an aktuellen Strömungen, etwa der türkischen Filmkunst oder am vietnamesischen Vollmondfest, schenken uns Gedichte, die eine Ahnung geben von der Vielfalt der Kulturen, von Fremdheit und von Heimat. Sie laden zum interreligiösen Dialog ein. Wer sich auf diese Angebote einlässt, erfährt die Vielfalt in unserem Land als eine faszinierende Erweiterung von Möglichkeiten." (Joachim Gauck am 10. Juli 2014 bei der Ordensverleihung "Engagement für Integration"
Am 10. Juli 2014 verlieh Bundespräsident Joachim Gauck im Schloss Bellevue 25 Personen den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für ihr Engagement um die Integration von ausländischen Mitbürgern.
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1 Details

  • Die Ausgezeichneten haben sich in herausragender Weise um die Integration von Zugewanderten und ein gutes Miteinander in der deutschen Gesellschaft verdient gemacht. Sie engagieren sich u.a. ehrenamtlich in diversen Projekten.
  • Ausgezeichnet wurden auch Menschen, die sich in besonderer Weise um Asylbewerber oder ältere Migranten kümmern, und die sich gegen Diskriminierung, Gewalt und Rassismus einsetzen.
  • Die meisten der Ausgezeichneten haben einen Migrationshintergrund.
  • Traurig ist, dass der deutschen Wikipedia fast alle dieser Bundesverdienstkreuzträger mit Migrationshintergrund keinen eigenen Personenartikel wert sind.

1.1 Joachim Gaucks Rede

  • Zuerst hielt Joachim Gauck eine Rede.
  • Er verwies auf die vielen Vorteile der Zuwanderung von Menschen nach Deutschland, und meinte u.a.:
"Denn Vielfalt zu einem Gewinn zu machen, Abschottung und kulturelle Absonderung zu vermeiden, Menschen in diese Gesellschaft hereinzuholen und sie zu ermächtigen, ihr Leben selbst zu gestalten – all das geschieht meistens nicht von allein. Wie könnte es anders sein, wo so viele mit so unterschiedlichen Voraussetzungen zusammenleben – unterschiedlichen Lebenswegen, unterschiedlichen Fähigkeiten, aber auch Bedürfnissen?"
  • Dann lobte er das vorbildliche soziale Engagement der Ausgezeichneten mit folgenden Worten:
"Die meisten von Ihnen engagieren sich dort, wo es Schwierigkeiten zu überwinden gibt: dort, wo Mädchen oder Frauen diskriminiert werden, wo es Gewalt auf den Straßen gibt oder wo es religiösen Fundamentalismus zu überwinden gilt. Sie helfen mit Sprachförderung für Kinder oder beim Übergang von der Schule in den Beruf. Sie bieten warmes Mittagessen an oder Hausaufgabenhilfe für Flüchtlingskinder oder sorgen für gute Freizeitangebote – das ist wichtig und zwar gerade dort, wo Kinder und Jugendliche wenig Unterstützung aus ihrem Elternhaus erfahren! Sie begleiten Menschen bei Behördengängen, helfen als Einbürgerungslotsen, beraten in allen verschiedenen Lebenslagen. Indem Sie sich im politischen Raum als Migranten oder für Migranten engagieren, geben Sie denen eine Stimme, die sonst leicht überhört werden."
  • Er verwies auch auf die Probleme von Migranten, die von der deutschen Gesellschaft oft abgelehnt und diskriminiert werden. Gauck meinte u.a.:
"Manche von Ihnen haben selbst erfahren, wie schwierig es sein kann, in einem fremden Land, in einer fremden Gesellschaft anzukommen. Und wie gut es ist, wenn jemand kommt, der einem die Hand reicht und dann sagt: ""Ich zeig Dir, wie Du Deinen Weg machen kannst."
  • Gauck stellte mit folgenden Worten klar, dass Migration sehr bereichernd und interessant ist:
"Sie lassen uns teilhaben an aktuellen Strömungen, etwa der türkischen Filmkunst oder am vietnamesischen Vollmondfest, schenken uns Gedichte, die eine Ahnung geben von der Vielfalt der Kulturen, von Fremdheit und von Heimat. Sie laden zum interreligiösen Dialog ein. Wer sich auf diese Angebote einlässt, erfährt die Vielfalt in unserem Land als eine faszinierende Erweiterung von Möglichkeiten."
  • Biodeutsche und Migranten gehören natürlich zusammen. Joachim Gauck drückte dies u.a. mit folgenden Worten aus:
"Vielfalt wird immer selbstverständlicher und ist zum Teil schon selbstverständlich geworden. Sie ist eine Bereicherung – vorausgesetzt, wir begegnen einander offen, respektvoll und in dem Bewusstsein, dass wir zusammen gehören."
  • Er verwies auch auf die Bedingungen damit Integration gelingen kann:
"Integration gelingt dort, wo Menschen einander begegnen, wo Fremdheit überwunden wird und wo Vertrauen wächst. Wo man Gemeinsamkeiten entdeckt, ob nun beim Müttertreff oder beim Kulturfest, ob es beim Fußballspielen ist oder in einer anderen Sportart."
  • Er forderte dann alle Menschen auf, die Diskriminierung von Migranten in Deutschland entschieden zu bekämpfen:
"Auch Ihre Geschichten, liebe Ehrengäste, gehören zum Besten, was wir in unserem Land finden. Als Wegbereiter, als Brückenbauer lassen Sie sich nicht entmutigen von den schlechten und düsteren Seiten, die es nötigenfalls entschieden zu bekämpfen gilt." [1]

1.2 Liste der Ausgezeichneten

2 Links und Quellen

2.1 Siehe auch

2.2 Weblinks

2.2.1 Bilder / Fotos

2.2.2 Videos auf Youtube

2.3 Quellen

2.4 Literatur

2.5 Einzelnachweise

  1. Bundespräsident Joachim Gauck bei der Ordensverleihung „Engagement für Integration“ an 25 Bürgerinnen und Bürger am 10. Juli 2014 in Schloss Bellevue

3 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Ordensverleihung "Engagement für Integration" am 10. Juli 2014) vermutlich nicht.




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