Notker I.
Notker I. von St. Gallen, auch Notker Balbulus, (geb. um um 840 in Heligau oder Jonschwil; gest. am 6. April 912 in St. Gallen in der heutigen Schweiz als Mönch) war ein wichtiger Gelehrter und Dichter seiner Zeit.
Notkers 883 entstandenes Werk Gesta Karoli Magni gilt als eines der am schönsten gestalteten Erzählbücher des deutschen Mittelalters. Von ihm sind auch eine Vita sancti Galli und ein Sermo sancti Galli, die theologische Schrift notatio, sowie Gelegenheitsgedichte und geistliche Hymnen überliefert.
Mit seinen vierzig lateinischen Sequenzen, Liber hymnorum, die er zum Teil auch selber vertonte, wurde er zum wichtigsten geistlichen Lyriker des Mittelalters. Ihm wird die Antiphon Media vita in morte sumus zugeschrieben. Der Legende nach soll er sie gedichtet haben, als er sah, in welcher Gefahr Handwerker beim Bau einer Brücke über einen Abgrund schwebten. Die Antiphon ist aber höchstwahrscheinlich schon um das Jahr 750 im Gebiet des heutigen Frankreich entstanden.
In den Gesta Karoli Magni berichtet Notker auch von einem sehr wertvollen Geschenk, das die Gesandten des byzantinischen Kaisers im Jahr 812 nach Aachen mitbrachten: Besonderes Aufsehen erregte "jenes hervorragende Musikinstrument, das mit aus Erz gegossenen Laden und Blasebälgen aus Ochsenhäuten, die auf wundersame Weise durch Metallpfeifen blasen, das Grollen des Donners, aber auch die Geschwätzigkeit der Leier oder die Süße der Zimbel nachmacht." Auch wenn er den Namen nicht explizit nennt, beschreibt Notker hier eine im damaligen Mittel- und Nordeuropa noch unbekannte Orgel.
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