Narzissmus
Der Begriff Narzissmus ist abgeleitet von einem antiken Mythos. Er steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne für die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen (Narzisst), der sich für wichtiger und wertvoller einschätzt, als urteilende Beobachter ihn charakterisieren.
Isidor Sadger, der seit 1906 zu Sigmund Freuds Psychologischer Mittwochsgesellschaft gehörte, führte den Terminus „Narzissmus“ 1908 in die Psychoanalyse ein.
Inhaltsverzeichnis
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1 Hintergrund
In den Metamorphosen erzählt Ovid die aus der griechischen Mythologie stammende Geschichte des Jünglings Narziss, der alle Verehrerinnen und Verehrer zurückweist. Nachdem er auch den Ameinias verschmäht, nimmt dieser sich das Leben und bittet zugleich die Götter, seinen Tod zu rächen. Nemesis erhört seine Bitte und bestraft Narziss mit unstillbarer Selbstliebe: Er verliebt sich in sein eigenes Spiegelbild, das er im Wasser einer Quelle erblickt. Obwohl er die Täuschung durchschaut, kann er sich nicht von diesem Bild abwenden und stirbt, um sich im Tod in eine Narzisse zu verwandeln.[1]
2 Psychologie
Laut Sigmund Freud ist der Narzissmus eine Entwicklungsphase der frühen Kindheit.[2] Die Narzisstische Persönlichkeitsstörung (NPS) ist ein Zeichen, dass diese Entwicklungsphase nicht abgeschlossen wurde, und ist in der ICD-10 als psychische Störung aufgeführt. Nach Ansicht von Karen Horney ist auch der Wunsch nach schöpferischer Betätigung ein Phänomen des Narzissmus.[3]
3 Literatur
- Handwörterbuch der Psychologie, hrsg. Roland Asanger und Gerd Wenninger, Psychologie Verlags Union, Weinheim 1992, vierte Auflage
4 Weblinks
5 Vergleich zu Wikipedia
6 Einzelnachweise
- ↑ Ovid: Metamorphosen, Buch 3, Verse 339–510
- ↑ Sigmund Freud: Zur Einführung des Narzißmus, Gesammelte Werke, 1914, Band 10, Seite 167
- ↑ Karen Horney: New Ways in Psychoanalysis
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