Morteza Neydavoud
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😃 Profil: Neydavoud, Morteza | ||
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Beruf | Musiker | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 1900 | |
Geburtsort | Teheran | |
Sterbedatum | 1990 | |
Sterbeort | San Francisco |
Inhaltsverzeichnis
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1 Vita
Neydavoud wurde in eine musikalische Familie (sein Vater spielte die Bechertrommel Tonbak) geboren. Als Kind spielte Morteza Neydavoud autodidaktisch die im Iran und Vorderasien verbreitete Langhalslaute Tar. Im Alter von sieben Jahren ließ ihn sein Vater dann nach anfänglichem Widerstand gegen eine Laufbahn als Musiker von dem bekannten Tar-Meister Agha Mirza Hossein-Qoli unterrichten. [2] Dabei erlernte er außer der Beherrschung des Instruments auch die traditionellen Modi (Dastgāh) und Formen der klassischen persischen Musik wie Pish-Daramadm, Radif und Tasnif. Nach dem Tod seines Lehrers lernte er bei Darvish Khan. [3]
Später trat Morteza Neydavoud mit bekannten Musikern des Iran, wie Abolhassan Saba, Reza Mahjoobi, Morteza Mahjoobi, Arsalan Dargahi, Reza Ravanbakhsh sowie seinen beiden Brüdern Mousa und Soleyman öffentlich auf und machte auch Audioaufnahmen. Ab Mitte der 1920-er Jahre trat Neydavoud häufig mit der Sängerin Qamar-ol-Moluk Waziri, der damals populärsten Vokalistin des Iran, auf. [4] Sein erster gemeinsamer Auftritt mit Qamar-ol-Moluk Waziri im Jahr 1924 gilt als Meilenstein in der Geschichte der iranischen Musik, da zum ersten Mal eine Frau ohne Schleier vor einem gemischten Publikum von Männern und Frauen auftrat. Ab 1926 spielten Neydavoud und Qamar-ol-Moluk Waziri über 100 Aufnahmen für His Master’s Voice und Polyphon ein und wurden damit die am häufigsten aufgenommenen iranischen Künstler ihrer Zeit. [5]Die Ballade Morq-e sahar (dt. Frühlingsvogel) mit dem Text von Mohammad-Taghi Behar und der Melodie von Morteza Naydavood wurde in den späten 1920er-Jahren eine Art von Hymne des Protestes gegen soziale und politische Unterdrückung im Iran. Der Titel wurde später von vielen Künstlern wie Mohammad-Reza Shajarian, Leila Forouhar, Homayoun Shajarian oder Farhad Mehrad eingespielt. [6]
Neydavoud gründete auch eine Musikschule (Madrasa-ye Darviš), in der junge Musiker mit den Musiktraditionen des Iran bekannt gemacht wurden. Dort wurde neben der Tarspiel auch das Spiel der Langhalslaute Setār, der Violine und der traditionelle Gesang (āvāz) gelehrt. Aus Neydavouds Schule gingen bedeutende Musiker, wie Qamar-al-Moluk Waziri, Moluk Żarrābi Kāšāni, Ḡolām-Ḥosayn Banān oder Ḥosayn Sanjari hervor. [7]
Von 1940 bis 1951 trat er zusammen mit anderen Musikern einige Zeit im iranischen Radio (Radio Teheran) auf. Daneben betrieb er in Thehran ein Geschäft für Radios und Musikkasetten.
Morteza Neydavoud war einer der herausragendsten Tarspieler im traditionellen Stil. Er wurde für sein sanftes Spiel, seine Technik, seine gekonnt ausgeführten Tremoli sowie als einfühlsamer Begleiter von Vokalisten gerühmt. In späteren Jahren spielte er für Radio Teheran das komplette klassische Repertoire persischer Musik ein. Es sind 297 von ihm eingespielte Melodien (guša) in allen Modi erhalten. [8] Damit leistete Neydavoud einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der klassischen persischen Musik. Außerdem war er ein produktiver Komponist von Vorspielen (piš-darāmad) und Liedern (tasnif) im traditionellen Stil.
1977 migrierte seine Familie in die USA und nahm den 77-jährigen Morteza Neydavoud mit. Er ist auf dem Colma Cemetery nahe San Francisco beigesetzt.
2 Literatur
3 Weblinks
- Mortzeza Neydavoud - A Great Master of Radif
- Biografie auf www.iranicaonline.org
- Encyclopedia of Jews in the Islamic World
- מוסיקה של קודש ושל חול בקרב יהודי פרס
4 Andere Wikis
5 Audio und Video
- Interview mit Morteza Neydavoud
- Aufnahmen von Morteza Neydavoud auf Youtube
- Iranian Radif Playing for Tar 1 - Morteza Neydavoud
- Iranian Radif Playing for Tar 2 - Morteza Neydavoud
- Collection of Iranian Music 24 - Morteza Neydavoud
- Collection of Iranian Music 27 - Morteza Neydavoud
- [1]
- [2]
- [3]
6 Einzelnachweise
- ↑ Houman M. Sarshar: Shaping the Persian repertoire; in The Middle East in London No. 3 / Februar/März 2016, S. 12
- ↑ Narges Zaker Jafari und Parisa Arvand: The Function of Education in Codification of Radif in Iranian Dastgahi Music; in Journal of Literature and Art Studies, Januar 2016, Vol. 6, No. 1, S. 79
- ↑ Mortzeza Neydavoud - A Great Master of Radif
- ↑ Reeva Spector Simon, Michael Menachem Laskier und Sara Reguer: The Jews of the Middle East and North Africa in Modern Times, Columbia University Press, 2003, S. 100
- ↑ Houman M. Sarshar: Shaping the Persian repertoire; in The Middle East in London No. 3 / Februar/März 2016, S. 11
- ↑ MORḠ-E SAḤAR auf www.iranicaonline.org
- ↑ Biografie auf www.iranicaonline.org
- ↑ Andrew R. Martin und Matthew Mihalka: Music around the World - A Global Encyclopedia, ABC-CLIO, 2020, S. 378
7 Hinweis zur Verwendung
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8 Andere Lexika
Wikipedia kennt dieses Lemma (Morteza Neydavoud) vermutlich nicht.
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