Mohamed Matar

Mohamed Matar ist ein aktives Mitglied des vom Verfassungsschutz beobachteten Vereins „Neuköllner Begegnungsstätte“ (NBS) in Berlin.

Laut Angaben der NBS sei er nicht Imam, sondern nur Jugendbetreuer, Seelsorger und Projektkoordinator. Der Zentralrat der Muslime, der ihn der evangelischen Kirche empfohlen hatte, bezeichnet ihn allerdings als Imam.

Er ist Diplom-Verwaltungswirt und studiert Islamwissenschaft an der FU Berlin und am Europäischen Institut für Humanwissenschaften, das ebenfalls im Ruf der Nähe zur Muslimbruderschaft steht, sowie an der Universität Hassan II. in Marokko. Er behauptete sogar, eine Ausbildung zum Kriminalkommissar absolviert zu haben, studiert an der Berliner Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR), wurde jedoch nach Angaben der Polizei wegen möglichen Verbindungen zu islamistischen Kreisen nicht in den Polizeidienst übernommen.

1 Diskussion über Matars Teilnahme am Breitscheidplatz-Gedenkgottesdienst

Im Rahmen eines interreligiösen Gottesdienst zum Jahrestag des Anschlages auf den Breitscheidplatz hatte er auf Einladung der evangelischen Kirche bei der Andacht für die 12 Terroropfer Koranverse auf Deutsch vorgetragen. Dies löste eine breite Kontroverse über seine Person aus: In den Medien wurde vor allem ein Facebookpost zu einer palästinensischen Attentäterin, das er später löschte, und das Zeigen des Zeichens der Muslimbruderschaft, der sogenannten „R4bia“-Geste, als Hinweise auf eine islamistische Grundhaltung gewertet. Kritik wurde auch an seiner Tätigkeit bei der vom Verfassungsschutz beobachteten NBS geübt. Das American Jewish Committee Berlin zeigte sich entsetzt.

Der Senat von Berlin und die Evangelische Kirche Berlin stellte sich hinter Matar. Auch der Zentralrat der Muslime in Deutschland verteidigte den Imam und sprach die NBS von jedem Verdacht frei.In der Evangelischen Kirche ist inzwischen eine Kontroverse über die Eiladung von Matar ausgebrochen. Pastor Steffen Reiche kritisierte Pastor Martin Germer scharf für seine Entscheidung, dieser verteidigt sie und Matar weiter.Reiche sagte zu Matars Auftritt: Es könne und dürfe auch nicht sein, dass »ein Imam, der ansonsten als Hassprediger bekannt ist in Berlin und beim Verfassungsschutz mit seiner Moschee beobachtet wird, mit Erlaubnis der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche beim Gedenken für die Opfer islamistischen Terrors reden durfte«.

In der Zeit kritisiert die Journalistin Evelyn Finger die Uneinsichtigkeit der Kirche für die Auswahl Matars für den unterreligiösen Gottesdienst zum Jahrestag. Christoph Sydow kritisiert auf SPON insbesondere die BILD-Zeitung für ihre Kritik an Matar und warnt vor Auswirkungen auf den Dialog mit den Muslimen.Die BILD-Zeitung hatte mit einer Reihe von Artikeln Matars Rolle kritisiert.Darauf waren zahlreiche Medien in Berlin wie bundesweit eingestiegen.Der Spiegel schreibt, der Senat von Berlin stehe in der Kritik, weil Matar "auf der Gedenkfeier für die Terroropfer vom Breitscheidplatz sprechen durfte." Die Welt macht hier ein falsches Toleranzverständnis der SPD und Müllers aus.Seyran Ates übt ebenfalls scharfe Kritik am Auftreten Matars und der SPD in diesem Zusammenhang.