Lothar Heer

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Lothar Heer (* 1. März 1926 in Kitzingen) ist deutscher Bauingenieur. Er leitete zahlreiche Bauprojekte in Würzburg, Hamburg und Frankfurt. Er ist anerkannter Fachmann für internationale Großbauprojekte in Indien, Irak, Saudi Arabien und Nigeria, die unter schwierigen infrastrukturellen und politischen Bedingungen realisiert wurden.

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1 Herkunft

Lothar Heers Ahnen stammen aus Franken, insbesondere aus dem Rothenburger Landkreis und aus dem Schwarzwald. Unter seinen direkten Vorfahren waren meist Handwerker wie Steinmetze, Maurer, Metzger, Schneider, Schuhmacher, Schmiede, Sattler, Schwertfeger, Tuchmacher, Färber und so weiter. Er ist direkter Abkömmling der Schwarzwälder Familien Furtwängler, Faller, Dilger, Winterhalter, Ganter und Siedle, die unter anderem als Bauern, Uhrenmacher und Bildhauer seit über 550 Jahren die kulturelle und wirtschaftliche Landschaft der Region prägen.

Zu seiner weitläufigen Verwandtschaft zählen Persönlichkeiten wie der Dichter Friedrich Güll (1812-1879), die Bildhauer Adolf Heer (1849–1898) und Matthias Faller (1707–1791), der Glockengießer Salomon Siedle (1787–1857), der Dirigent Wilhelm Furtwängler (1886–1954), der Archäologe Adolf Furtwängler (1853–1907), die Schauspielerin Maria Furtwängler, die Maler Lukas Kirner (1794–1851) und Johann Baptist Kirner (1806–1866).[1]

2 Leben

Lothar Heer wurde in Kitzingen als Sohn des Stadtbauführers Wilhelm Heer (1894–1961) geboren. Der Vater hatte in Nürnberg die Bauschule absolviert, war von 1914 bis 1918 Soldat, 1919 beim Freikorps, 1921 Mitglied in der NSDAP und in der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis 1945 Mitglied des Reichstages[2][3][4].

Lothar Heer besuchte von 1936 bis 1941 die Reichsschule Feldafing, und durchlief von 1941 bis 1943 eine Maurerlehre. 1942 meldete er sich freiwillig zur Waffen-SS, wurde 1943 eingezogen und kam im Mai 1944 zur 10. SS-Panzer-Division „Frundsberg“. Nach dem Zweiten Weltkrieg und nach der Kriegsgefangenschaft von April 1945 bis Juni 1946 war er in Rothenburg als Maurer und Bauzeichner tätig. Von 1948 bis 1951 studierte er Bauingenieurwesen an der Ingenieurschule in Würzburg. Ab 1951 begann seine Karriere als national und international anerkannter Bauingenieur.

3 Werke

Jahr Bauprojekt[5] Unternehmen Funktion
1951–1953 in Würzburg Wiederaufbau von:
Ursulinenkloster,
Guttenberghof,
Neumünster u. a.
Architekturbüro Altenhöfer Bauführer
1953–1954 Kohlenumschlagplatz, Hamburg-Billbrook Raab Karcher Projektleiter
1954–1958 Gummiwalzwerk Phönixwerke, Hamburg-Harburg
Wasserturm Deutsche Bundesbahn, Hamburg-Altona
Kaimauern am Schuppen D und am Kühlhaus, Hamburg-Altona
Fischereihafen und Fischauktionshalle, Hamburg-Altona,
Kreuzungsbauwerk für U-Bahn, Hamburg
Hochwassersperrwerk, Cranz an der Elbe
Grün & Bilfinger Bauleiter
1958–1960 Walzenstraße Stahlwerk Rourkela, Indien ARGE Hochtief Gammon Bauleiter
1961–1964 Hängebrücke über den Tigris, Bagdad, Irak Grün & Bilfinger Bauleiter
1965 Brücke in Lagos, Nigeria
Hafen in Basrah, Irak
Philipp Holzmann Kalkulator
1965–1967 Daura-Dampfturbinenkraftwerk, Tigris, Bagdad, Irak ARGE Holzmann Hochtief Bauleiter
1967–1972 Be- und Entwässerung der Oase Al Hassa, Saudi Arabien Philipp Holzmann Oberbauleiter im Ruhestand
1973–1975 Neubau Deutsche Bank, Frankfurt a. M.
Neubau Hessische Landesbank, Frankfurt a. M.
Luftpostleitstelle Flughafen Frankfurt a. M.
Fernmeldeturm, Frankfurt a. M.
Zentralwerkstätte der Straßenbahnen, Frankfurt a. M.
Philipp Holzmann Oberbauleiter
1976–1980 Hafen Dammam, Persischer Golf, Saudi Arabien
Hafen Sharma, Rotes Meer, Saudi Arabien
Philipp Holzmann Projektleiter
1980–1981 Neubau Landeszentralbank Bagdad, Irak
Wiederaufbau Daura-Dampfturbinenkraftwerk, Tigris, Bagdad, Irak
Philipp Holzmann Projektleiter
1982–1986 Spannbetonbrücke, Nun-Fluss, Nigeria
Brücke, Imo-Fluss, Imo, Nigeria
Nassbaggerarbeiten, Nigerdelta, Nigeria
Zobe-Staudamm, Nigeria
Straßen-, Brücken- und Hafenbau, Eket, Bonny und Calabar, Nigeria
Philipp Holzmann Projektleiter
1985–1986 Nassbaggerarbeiten und Dammbau des Basra/Nasiriya-Kanals, Irak Philipp Holzmann Projektleiter

4 Einzelnachweise

  1. Stammtafel zur Familie Heer u. a.
  2. Reichstagshandbuch 2. Wahlperiode 1933
  3. Reichstagshandbuch 3. Wahlperiode 1936
  4. Reichstagshandbuch 4. Wahlperiode 1938
  5. Die Angaben in der Tabelle stammen aus den unveröffentlichten Autobiographien "Erfahrungen als Bauleiter im Ausland", "Als Bauleiter auf Baustellen im Ausland" (1991) und "Maurer, Zeichner Student" von Lothar Heer.

5 Andere Lexika

  • Dieser Artikel wurde in der Wikipedia gelöscht.



Erster Autor: Arthur Diebold angelegt am 01.06.2008 um 00:14, weitere Autoren: Oliver S.Y., LKD, Jutta234, Sebbot, Aka, PDD, Zenit, Asthma, Atamari, Nepomucki, Wvm, Papa1234, JFKCom

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