Libanon (Gebirge)
Das Libanon-Gebirge (arabisch جبل لبنانDschabal Lubnan, syrisch-aramäisch ܛܘܪ ܠܒܢܢ; ṭūr lébnon) ist eine Gebirgskette, die sich vom Norden des Libanon etwa 160 km parallel zur Mittelmeerküste erstreckt und praktisch das gesamte Staatsgebiet nach Südwesten hin durchquert. Das Gebirge ist Namensgeber des Libanon, dessen Bevölkerung sich hier gegen die von Osten anrückenden Gegner schützte. Das Gebirge diente insbesondere als Rückzugsgebiet religiöser Gemeinschaften wie Drusen, Alawiten und zahlreicher christlicher Gruppierungen. Die höchste Erhebung ist der Berg Qurnat as-Sauda (‚Schwarzes Horn‘) mit rund 3.090 Metern, der sich südöstlich von Tripolis erhebt. Im Winter (November bis April) sind die Berggipfel schneebedeckt. Möglicherweise sind sie der Ursprung des Namens, denn laban bedeutet auf Aramäisch „weiß”.
Die Berge waren früher – wie von den ältesten schriftlichen Quellen um 2600 v. Chr. bis ins 2. Jahrhundert v. Chr. in römischer Zeit bekannt – mit Eichen- und Pinienwäldern bedeckt. Bis heute finden sich noch (sehr geringe) Restbestände der alten Libanon-Zeder (Cedrus libani). Die Phönizier nutzten die Wälder des Libanon-Gebirges für ihren Schiffbau und handelten mit dem Holz in der gesamten Levante. Von 1864 bis zur Schaffung der modernen Republik Libanon war ein großes Gebiet des Libanongebirges ab Mitte des 19. Jahrhunderts unter dem Namen Mutesarriflik Libanonberg eine halbautonome Provinz des Osmanischen Reichs.
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