Marienwerder (Westpreußen)

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Marienwerder, Gesamtansicht mit Schloss und Dom aus der Zeit um 1920

Marienwerder war eine deutsche Stadt in Westpreußen. Sie blieb im Zweiten Weltkrieg weitgehend unzerstört. Nach der Besetzung durch die sowjetische Rote Armee 1945 wurde die Altstadt niedergebrannt. Die Stadt kam unter polnische Verwaltung und erhielt den Namen Kwidzyn. Sie gehört heute zur polnischen Woiwodschaft Pommern. Das Stadtzentrum und liegt etwa 5 km östlich der Weichsel. 2006 lebten hier rund 37.800 Einwohner.

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1 Geschichte

Im Jahr 1233 wurde zu Beginn des Kampfes des Deutschen Ordens gegen die Pruzzen fünf Kilometer nördlich der späteren Stadt gegenüber dem von der Weichsel und dem Nogat-Liebe-Flußsystem gebildeten Werder Queden die erste Burg errichtet. Sie lag auf einer in das Flusstal vorstoßenden Bergnase nördlich einer tiefen Schlucht und wird heute Schlossberg genannt. Die Burg erhielt den Namen Insula sanctae Mariae. Doch bereits nach Jahresfrist wurde die Burg an den Südrand der späteren Stadt verlegt, da dieser Platz strategisch günstiger schien und Raum für eine größere Anlage bot. [1]

Die Stadt wurde bald nach der Errichtung der Burg ebenfalls vom Deutschen Orden gegründet: Marienwerder wurde 1336 ihre Handfeste bestätigt. Die Stadt besaß damals 51 Bürgerhäuser. Die Bedeutung von Thorn und Elbing hat das in der Mitte zwischen den beiden liegende Marienwerder zwar nicht erlangt, aber die Lage an der Kreuzung des Schifffahrtsweges auf der Weichsel und der wichtigsten Ost-Weststraße sicherte ständige Einnahmen aus Handel und Verkehr. Der großartige Neubau von Kapitelschloß und Dom erfolgte in der klassischen Zeit der großen Backsteinbauten des Ordens etwas 1322 bis 1360. Dort bildeten im Jahr 1440 Landadel und Städte des Ordensstaates den Preußischen Bund. Von 1920 bis 1939 gehörte die Stadt zu Ostpreußen und danach zum Reichsgau Danzig-Westpreußen.

Die Lage von Marienwerder an der Kreuzung des Schiffahrtsweges auf der Weichsel und der wichtigen Ost-Weststraße sicherte der Stadt weiterhin ständige Einnahmen aus Handel und Verkehr. Als 1605 die "fahrende und reitende Post" von Berlin nach Königsberg eingerichtet wurde, überschritt sie hier den Fluss. Bei bei den Belagerungen von 1414 und 1460 erlitten Dom, Schloß und Stadt nur geringe Beschädigungen. Schlimmere Zerstörungen brachten der ermländische Bischofsstreit 1478 und die Reiterkriege 1520. Nach der Säkularisation des Ordensstaates wurden Schloß und Amt Marienwerder dem nunmehr evangelischen Bischof Erhard von Queis auf Lebenszeit verliehen, und nach dessen Tod 1529 seinem Nachfolger Paul Speratus. [2]

2 Zerstörte Kulturdenkmäler

3 Einzelnachweise

  1. Fritz Gause: Geschichte des Preußenlandes, Verlag Gerhard Rautenberg, Leer, 1970, Seite 133
  2. Erich Weise (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten - Ost- und Westpreußen, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart, 1966, Seite 133 bis 136

4 Andere Lexika





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