Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna

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Die kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna war eine auf dem Territorium der Republik Bosnien-Herzegowina befindliche unabhängige Gebietseinheit der kroatischen Bevölkerung in Bosnien-Herzegowina.

Sie umfasste fast die ganze Westherzegowina, sowie Teile in Zentral- und Nordbosnien. Im Jahre 1993 erklärte sich die "Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna" zur, international nicht anerkannten, "Kroatischen Republik Herceg-Bosna". Regierende Partei in der "Kroatischen Gemeinschaft Herceg-Bosna", sowie in der "Kroatischen Republik Herceg-Bosna" war die "Kroatische Demokratische Gemeinschaft (HDZ)" (kroat. Hrvatska Demokratska Zajednica) Sie bildete damit eine der drei konkurierenden Parteien, neben der Republika Srpska und der offiziellen Republik Bosnien-Herzegowina, im bosnischen Unabhängigkeitskrieg. Zwischen September 1993 und etwa Mitte 1994 trat die Republik Herceg-Bosna auch als eigenständige Kriegspartei im Kampf gegen die bosnischen Muslime in Erscheinung. Höhepunkt dieser Auseinandersetzungen, bildete die Zerstörung der alten Brücke (kroat. Stari Most) in Mostar. Durch das am 18. März 1994 geschlossene Abkommen von Washington, bildete die Kroatische Republik Herceg-Bosna, zusammen mit der offiziellen Regierung der Republik Bosnien-Herzegowina, die bosnisch-kroatische Föderation (kroat. Federacija BiH). Als miltärischer Arm der Kroatischen Republik Herceg-Bosna, fungierte der "Kroatische Verteidigungsrat" (kroat. Hrvatsko Vijeće Obrande/HVO). Laut dem Friedensabkommen von Dayton aus dem Jahre 1995, welches auch den Krieg in Bosnien-Herzegwowina beendete, sollten alle Strukturen der "Kroatischen Republik Herceg-Bosna" sowie deren militärischer Arm der HVO aufglöst und die Strukturen der Föderation Bosnien-Herzegowina, eine der beiden Entitäten der Republik Bosnien und Herzegowina, eingegliedert werden.

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1 Vorgeschichte

Nach den ersten freien Wahlen in der Sozialistischen Föderativen Republik Jugoslawien (kroat. Socijalistička Federativna Republika Jugoslavija/SFRJ) im Jahre 1990, gewannen auch in der damals noch jugoslawischen Teilrepublik Bosnien-Herzegowina nationalistische Parteien der Volksgruppen die Mehrheit der Sitze im bosnischen Parlament. Sie eroberten in beiden Häusern des Parlaments jeweils eine Dreiviertelmehrheit, wobei jedeoch keine der Volkgruppen eine absolute Mehrheit erreichen konnte. Der ehemalige Bund der Kommunisten Bosniens, mittlerweile in "Partei des Demokratischen Wandels (SDP) umbenannt, erringt dagegen nur 15 Sitze und verschwindet in der Bedeutungslosigkeit. Die Wahlergebnisse spiegeln vor allem die ethnische Zusammensetzung Bosnien-Herzegowinas wieder, da die Parteipräferenzen nicht entlang ideologischer, sondern ethnischer Grenzen verlaufen. Bestimmend sind die Parteien der drei größten Volksgruppen. Für die bosnischen Muslime die "Partei der Demokratischen Aktion (SDA)", für die Serben die "Serbisch Demokratische Partei (SDS)" und für die Kroatien die "Kroatisch Demokratische Union (HDZ)".

Laut der letzten jugoslawischen Volkszählung von 1991, bildete die kroatische Bevölkerung einen Anteil von etwa 17,3 Prozent an der Gesamtbevölkerung der Republik Bosnien-Herzegowina. Der Siedlungschwerpunkt lag vor allem in der sog. Herzegowina, an der Grenze zu Kroatien, in Zentralbosnien, sowie in Nordbosnien in der Gegend um Brčko. Nach den Wahlen von 1990 bildeten die Parteien der Volksgruppen eine gemeinsamme Koalitionsregierung, wobei die bosnisch-muslimische Partei SDA des muslimischen Führers Alija Izetbegović die stärkste Fraktion bildete. Vorsitzender des Präsidiums der damals noch Sozialistischen Republik Bosnien-Herzegowina wurde der bosnische Moslem Alija Izetbegović.

Als sich im Jahr 1992 unter dem Eindruck der großserbischen Politik des serbischen Präsidenten Slobodan Milošević und des schon seit einem Jahr andauerenden Kriegen in Kroatien und der dort verübten Kriegsverbrechen der Jugoslawischen Volksarmee (JNA) und serbischer Milizen und Freischärlerverbände, auch in der Republik Bosnien-Herzegowina die Frage nach einem Verleib der Republik innerhalb des jugoslawischen Staatsverbandes oder der Unabhängigkeit stellte, eskalierten die schon seit den freien Wahlen bestehenden Konflikte zwischen den Volksgruppen. Bosnische Muslime und Kroaten befürchteten bei einem Verbleib der Republik Bosnien-Herzegowina innerhalb des jugoslawischen Staatsverbands in einem von Serben dominierten großserbischen Staat leben zu müssen und traten deshalb offen für die Unabhängigkeit von Jugoslawien ein, während die Serben auf keinen Fall für eine Unabhängigkeit waren, da sie einerseits befürchteten ihre Vormachtstellung innerhalb der Republik zu verlieren und andereseits nicht einem Muslimen dominierten Staat leben wollten.

Die kroatische Bevölkerung, als kleinste der drei großen Volksgruppen, lavierte zwischen Positionen unterstütze allerdings dann den Unabhängigkeitskurs von Izetbegović's SDA, jedoch ohne das Ziel eines Anschlusses der kroatisch besiedelten Gebiete Bosniens an die seit 1991 unabhängige Republik Kroatien aufzugeben. Als nach dem Unabhängigkeitsreferendum 1992, Kroaten und Muslime mit großer Mehrheit für die Unabhängigkeit votierten -die Serben boykotierten die Abstimmung und setzten ein eigenes Referendum zur Unabhängigekeit iherer neuggründeten Republika Srpska an-, begannen auch die Kroaten in Bosnien sich für den sich immer klarer Abzeichnenden bewaffneten Konflikt zwischen den Volkgruppen, mit Hilfe der Kroatischen Armee (HV) zu rüsten und eigene bewaffnete Kräfte aufzustellen. Dies war der "Kroatische Verteidigungsrat" die spätere "Armee" der "Kroatischen Republik Herceg-Bosna". Im September 1992 gründeten die Kroaten in Bosnien-Herzegowina, die "Kroatische Gemeinschaft Herceg-Bosna" mit dem Ziel der Verteidiung des kroatischen Volkes in Bosnien, sowie einem evtl. Anschluss des Gebietes an die Republik Kroatien.

2 Weblinks

3 Init-Quelle

Entnommen aus der:

Erster Autor: Siggi1985 angelegt am 13.11.2010 um 17:59,
Alle Autoren: W. Edlmeier, Siggi1985, Itu, Thorbjoern, Jelly-Butter


4 Andere Lexika

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