Kinder- und Jugendcomics
Kinder- und Jugendcomics sind Comics, die speziell für Kinder oder Jugendliche geschaffen wurden.
1 Charakteristik und Beispiele
Viele sich an junge Leser wendenden Comicserien werden mitunter erst von Erwachsenen in ihrer Vielschichtigkeit und Doppeldeutigkeit erkannt. Tim und Struppi, Asterix und Obelix, Micky Maus, Donald Duck, Clever & Smart, Prinz Eisenherz und Superman treten allesamt als (junge) Erwachsene auf. Während die Kinder lediglich meist nur die erste Erzählebene erfassen und sich zum Teil nur die Bilder anschauen, vermögen Erwachsene (beim Wiederlesen) dann z. B. auch geschichtliche und kulturelle Hinweise darin zu entschlüsseln. Bei einigen Serien wie Fix und Foxi, aber auch bei Donald Duck spielen eher Figuren im Jugend- bzw. Kindesalter eine Rolle.
Oft handelt es sich in den Comics um Fantasie-Gestalten wie Die Schlümpfe oder vermenschlichte Tiere (Bewohner von Entenhausen). Reihen wie Percy Pickwick und Valerian und Veronique erlauben es Kindern, Krimi, Spionage- und Sciencefiction-Handlungen mitzuerleben, für deren Filmversionen sie zu jung wären.
Kinder waren jedoch immer schon auch Protagonisten in Cartoonstrips, die in Zeitungen abgedruckt wurden. Little Nemo und The Yellow Kid richteten sich aber zuallererst an die Käufer der jeweiligen Zeitungen, die Erwachsenen. Max und Moritz von Wilhelm Busch wendete sich hingegen durchaus trotz des satirischen Untertons bereits auch an Kinder.
Die Peanuts, Mafalda und Calvin und Hobbes können ebenfalls von Kindern gelesen werden, ohne dass diese freilich das Exemplarische und Hintersinnige an den Bildergeschichten vollständig erkennen können. Mafalda etwa steckt voller Hinweise auf die damals in Argentinien herrschende Militärdiktatur sowie den Kalten Krieg.
Kinderfiguren wie Benni Bärenstark bilden nur eingeschränkt realistisch die Lebenswirklichkeit ab. Mit den Beschränkungen dieser Lebensphase muss sich der mit Superkräften ausgestattete Junge nicht abgeben. Der kleine Spirou gewinnt der neuen Perspektive einige reizvolle Elemente gegenüber der Hauptserie ab.
An Jugendlich richten sich die komischen Erlebnisse von Jeremy Schulze in dem Cartoon Zits oder die von Werner, der mit seinen Biker-Freunden erfolgreich gegen sämtliche Autoritätspersonen der Welt opponiert. Spider-Man war der erste jugendliche Superheld, der sich neben seinen Abenteuern auch mit den Selbstzweifeln und dem Anpassungsdruck eines Teenager auseinanderzusetzen hatte. Die X-Men sind junge Mutanten und besuchen die Schule von Professor Charles Xavier, um von dort aus den Kampf gegen das Böse in der Welt aufzunehmen. Bis dahin sollten allenfalls jugendliche Sidekicks (wie Robin bei Batman) für die Identifikation der Leser sorgen. Ansonsten waren die Nebenfiguren so ausgestaltet, dass sie zwar erwachsen waren, sich aber infantil verhielten (Obelix in Asterix und Obelix, Käptain Haddock in Tim und Struppi, Tunichtgut in Isnogud). Die Jugendabenteuer von Leutnant Blueberry hingegen lassen nicht erkennen, dass der Westernheld mit der Pubertät zu kämpfen gehabt hätte.
Der Übergang zwischen Comics für Kinder und Jugendliche ist fließend. Graphic Novels erzählen von der Jugend ihrer Protagonisten. Im Manga-Bereich werden zumeist den jugendlichen Konsumenten gleichaltrige Helden präsentiert. Anspruchsvoller waren die Illustrierten Klassiker.
Das Leben jugendlicher Immigranten in den Vororten und ihre Konfrontation mit Rassismus, Drogenmissbrauch und sozialen Spannungen findet sich in dem Werk des Franzosen Hervé Barulea. Baru verfasste mit seiner mehrbändigen witzigen Geschichte Die Sputnik-Jahre eine in den 60ern angesiedelte Mischung aus Der kleine Nick und Der Krieg der Knöpfe, der seine kleinen Helden ernst nimmt, aber auch erwachsenen Ansprüchen genügt. Titeuf ist wegen seines ätzenden Witzes eher für Jugendliche gedacht.
Der amerikanische Alan Moore schuf in seiner Reihe Promethea erstmals einen weiblichen Superhelden im Teenageralter.
Daneben verfassten einige Comic-Autoren auch Schilderungen eigener Erinnerungen. Marjane Satrapi und Craig Thompson geben dem Leser einen Einblick in ihre unglückliche Jugend, die eine im Iran vor und nach der islamischen Revolution sowie im Exil, der andere als unverstandener Sohn einer fundamentalistisch-christlichen Familie in Wisconsin, USA. Beide wurden thematisch und stilistisch beeinflusst von David B. In dessen Reihe Die heilige Krankheit schildert der Franzose seine eigene Jugend, die von der Epilepsie-Erkrankung seines Bruders geprägt war. Für seine Erlebnisse als Kind im Atombomben-zerstörten Japan findet Keiji Nakazawa in Barfuß durch Hiroshima Bilder bedrückender Intensität.
Humorvoll beschreibt hingegen Markus Witzel alias Mawil sein vielfaches Liebesleid sowie sein erfolgloses Bemühen, ein weltberühmter Musiker zu werden.
2 Andere Lexika
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