Kanarienvogel
Kanarienvogel (lateinisch Serinus canaria forma domestica), auch Kanarie, süddeutsch und österreichisch Kanari, ist die Sammelbezeichnung für verschiedene, gezüchtete Singvögel, die vom Kanarengirlitz (Serinus canaria) abstammen. Heute gibt es vom Kanarienvogel viele Rassen und Farbschläge, die sich in ihrem Gesang (Gesangskanarien), in ihrer Gestalt und Gefiedertextur (Positurkanarien) oder in ihrer Farbe (Farbenkanarien) unterscheiden.
Gesangskanarien sind die einzigen Haustiere, bei denen die Stimme und Lautäußerungen züchterisch verändert wurden. Die Gesangskanarienrasse Harzer Roller gelangte in dieser Hinsicht zu Weltruhm. Der Kanarienvogel ist die einzige Unterart des Kanarengirlitzes. Den nächsten Verwandten stellt der Girlitz dar. Weitere nahe Verwandte sind beispielsweise Kapuzenzeisig, Birkenzeisig und Stieglitz.
Inhaltsverzeichnis
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1 Gesang
In einem engen Zusammenhang mit dem Gesang steht das gut ausgeprägte Hörvermögen der Kanarienvögel. Die optimale Empfindlichkeit reicht von 3200 Hertz (Hz) bis 4000 Hz. Die untere Hörgrenze liegt bei 1100 Hz und seine obere bei 10.000 Hz. Der Kanarienvogel kann zudem Tonfolgen unterscheiden, im Gedächtnis speichern und wiedergeben. Deshalb kann er den arteigenen und angezüchteten Gesang lernen. Er kann Töne und Tonfolgen anderer Vögel nachahmen und auch fremde Geräusche in seinen Gesang einbinden.
2 Geschichte
Ob die Ureinwohner der Kanarischen Inseln den Kanarengirlitz als Käfigvogel hielten, ist wegen seines schönen Gesangs wahrscheinlich, aber umstritten. Seit der Eroberung der Inseln zu Beginn des 15. Jahrhunderts brachten die Spanier den Kanarengirlitz nach Europa. Der Jean de Béthencourt verschenkte Vögel an Johann II. von Kastilien und León sowie später an den französischen Königshof, wo Isabeau de Bavière sich besonders für die Vogelzucht begeisterte. Conrad Gessner beschrieb die Vögel in seiner Historia animalium (1555) als erster und berichtete, sie würden „Zuckervögelchen“ genannt.[1] Wegen ihres Gesangs und ihrer Munterkeit erlangten sie schnell große Beliebtheit und wurden zum Symbol für Luxus und Weltgewandtheit.
Kanarienvögel wurden seit 1730 im Bergbau als Warnvögel vor Sauerstoffmangel eingesetzt. Solange sie im Bergwerk herumzwitscherten, war alles in Ordnung. Sie stellten jedoch ihren Gesang ein, wenn die Konzentration von giftigen Grubengasen anstieg, wobei die Giftigkeit einerseits auf der Verdrängung von Sauerstoff in der Atemluft beruht (sogenannte Matte Wetter), sowie im Fall des Kohlenmonoxids auf der Verdrängung des Sauerstoffs durch das Kohlenmonoxid am Hämoglobin, dem Sauerstofftransportprotein im Blut beruht (Kohlenmonoxidvergiftung). Auf diese Weise dienten sie auch als tierische Warnanlagen in den englischen Kohleminen von 1911 bis 1986.[2]
3 Weblinks
- Deutscher Kanarien- und Vogelzüchterverband
- Kanarienvogelhaltung- und Zucht
- Ausführliche Seite über die Farbkanarienzucht
4 Vergleich zu Wikipedia
Dieser Artikel wurde am 10. Juni 2005 in der deutschen Wikipedia als lesenswerter Artikel eingestuft. |
5 Einzelnachweise
- ↑ Antonio Arnaiz-Villena, El Origen de los canarios (PDF, spanisch)
- ↑ 1986: Coal mine canaries made redundant. BBC. Abgerufen am 28. April 2015. (en)
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