Israel Meyer Japhet
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😃 Profil: Japhet, Israel Meyer | ||
---|---|---|
Namen | Fischberg, Mischa | |
Persönliche Daten | ||
Geburtsdatum | 7. März 1818 | |
Geburtsort | Kassel | |
Sterbedatum | 10. November 1892 | |
Sterbeort | Frankfurt am Main |
Israel Meyer Japhet (* 7. März 1818 in Kassel; gest. 10. November 1892 in Frankfurt am Main) war ein deutsch-jüdischer Lehrer, Chorleiter, Komponist und Sprachwissenschaftler.
Inhaltsverzeichnis
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1 Vita
- Seine Eltern waren Meyer Japhet und Deborah Weinberg. [1]
- Im Alter von 17 Jahren erhielt er seine erste Arbeitsstelle als Chorleiter und Religionslehrer in Wolfhagen. Später bekleidete er eine ähnliche Position in Gudensberg. [2]
- Von 1852 bis zu seinem Tode war er dann unter dem Rabbiner Samson Raphael Hirsch Chorleiter und Religionslehrer der orthodoxen israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main. [3]
- Als Chorleiter griff er zwar die modernen Bewegungen zur Reformierung der Musik in der Synagoge auf (Einführung der Orgel und eines professionellem Chors), achtete aber darauf, dass der traditionelle und einfache Charakter jüdischer Gesänge nicht zu modern umgestaltet wurde. In seinem Chor wirkten (was im orthodoxen Judentum üblich ist) nur männliche Personen mit.
- Seine Kompositionen für den jüdischen Gottesdienst veröffentlichte er in seinem Werk Shire Jeschurun, welches in zwei Bänden (1856 und 1864) erschien. Die 101 Kompositionen im Shire Jeschurun bestehen aus Soloabschnitten des Kantors und kurzen, vierstimmigen Chorsätzen.
- Japhet will sich mit seinen Kompositionen für die Synagoge von christlicher Kirchenmusik distanzieren und auf Traditionen jüdischer Musik zurückzugreifen. Im Vorwort zum Shire Jeschurun schreibt er u.a.:
- "Denn das Wesen des Synagogengesanges entspricht dem Typus des jüdischen Charakters überhaupt und weicht schon darum von der Richtung des Kirchengesanges wesentlich ab."
- Dagegen zeichnen sich seine Kompositionen nach Ansicht des Musikwissenschaftlers Abraham Zevi Idelsohn weniger durch Elemente traditioneller jüdischer Musik aus, sondern sind eng verwandt mit dem traditionellen deutschen Lied und der Musik der protestantischen Kirche. [4] Idelsohn schreibt dazu u.a.:
- "Mit Ausnahme von neun Titeln, in denen er traditionelle Melodien verwendet, basieren seine Kompositionen auf dem weltlichen deutschen Lied und sogar dem protestantischen Kirchenlied. (...) Er bietet kein einziges Lied des Bittens und Flehens, welches die Freude des jüdischen Geistes oder die Tiefen seiner Sehnsucht zum Ausdruck bringt. Er betont, dass er auf die Abschnitte des Kantors im Gottesdienst Aufmerksamkeit verwandt habe; aber er hat nicht ein einziges Rezitativ in einem der traditionellen Modi verfasst, und seine Solostücke für den Kantor sind Musikstücke in moderner Form." [5]
- Die Encyclopaedia Judaica schreibt über seine Kompositionen im Shire Jeschurun u.a.:
- "Ihr Stil ist geprägt durch melodische Einfachheit und unkomplizierte klassische Harmoniefolgen und entspricht den Tendenzen/Moden in den deutschen Synagogen seiner Zeit." [6]
- Israel Meyer Japhet publizierte auch einige Bücher über die hebräische Sprache. Im Jahr 1868 erschien Metek Sefatayim - Hebräische Sprachlehre mit praktischen Aufgaben nebst einem Vorkursus und Vokabularium. Im Jahr 1896 publizierte er Moreh HaKoreh - Die Accente der heiligen Schrift. Dabei geht er im achten und letzten Kapitel des Moreh HaKoreh auch auf die musikalische Bedeutung der Teamim ein, und gibt dazu viele Notenbeispiele.
- Israel Meyer Japhet war mit Katherine Therese Seckel verheiratet. Die beiden hatten zwei Kinder.
2 Literatur
- Encyclopaedia Judaica, Band XI / (Ja-Kas), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, Seite 85
3 Weblinks
- Kurzbiografie in der Jewish Virtual Library
- Das Shire Jeschurun auf IMSLP
- Israel Mayer Japhet: Die Accente der heiligen Schrift, Frankfurt a. M., Verlag Kauffmann, 1896
- Israel Meyer Japhet - Biography and career
3.1 Videos
4 Einzelnachweise
- ↑ Matthias Morgenstern: Von Frankfurt nach Jerusalem - Isaac Breuer und die Geschichte des "Austrittsstreits" in der deutsch-jüdischen Orthodoxie, J. C.B. Mohr, Tübingen 1995, S. 133
- ↑ Shmuel Spector und Geoffrey Wigoder: The Encyclopedia of Jewish Life Before and During the Holocaust - A-J, New York University Press, 2001, S. 467
- ↑ Encyclopaedia Judaica, Band XI / (Ja-Kas), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 85
- ↑ Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 284
- ↑ Im Original: "But the fact is, that with the exception of nine numbers - a few selections in which he utilizes traditional tunes - his composition is based on the secular German Lied style and even the Protestant hymn. (...) Yet he offers not a single song of petition and supplication expressive of either the joy of the Jewish spirit or the depths of its yearnings. He further says that he paid attention to the chazzan`s part of the service; but he did not provide a single recitative in any of the traditional modes, his solos for chazzan being rhythmical numbers in modern form."; nach Abraham Zevi Idelsohn: Jewish Music - Its Historical Development, Henry Holt and Company, New York, 1929, S. 284 und 285
- ↑ Im Original: "Their style shows a melodious simplicity and uncomplicated classical harmony which conforms to the general tendencies of the German synagogue of his time."; aus Encyclopaedia Judaica, Band XI / (Ja-Kas), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 85
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6 Andere Lexika
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