Fantasie Nr. 4 in c-Moll (KV 475)

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Die Fantasie Nr. 4 (KV 475) ist ein in c-Moll stehendes Solowerk für Klavier von Wolfgang Amadeus Mozart. Es wurde im Mai des Jahres 1785 in Wien komponiert und erschien im Dezember desselben Jahres zusammen mit der ebenfalls in c-Moll stehenden [1] Sonate Nr. 14 (KV 457) als Op. 11 unter dem Titel Fantaisie et sonate pour le fortepiano bei Artaria. [2] Das Werk ist zu Anfang mit der Vortragsbezeichnung Adagio versehen, wechselt aber später zu den Tempi Allegro, Andantino, Piu Allegro (ein wenig Allegro, also etwas schneller) und Primo tempo (erstes Tempo, also Adagio).

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1 Charakter

Ähnlichkeiten in Bezug auf die chromatische Gestaltung in KV 491 und KV 475
* Wie fast alle Kompositionen Mozarts in c-Moll, z.B. die Klaviersonate Nr. 14 (KV 457), das Klavierkonzert (KV 491), die Bläserserenade KV 388, die Maurerische Trauermusik (KV 477) oder die Quartettfuge KV 546 drückt es eine besonders dunkle Stimmung aus. [3]
  • Die Fantasie wechselt - häufig auch aprupt - zwischen Beethovenscher Dramatik, Erregtheit und Tragik, einer aus unzähligen Werken Mozarts bekannten rein äußerlich unbeschwert wirkenden Leichtigkeit und Fröhlichkeit, und intimen lyrischen Elementen Franz Schuberts. Viele Pausen und ein mitunter ausgedünnter, teilweise auch einstimmiger Satz, verleihen dem Werk Spannung und/oder einen nachdenklich-grüblerischen Charakter.
  • Klaus Wolters betrachtet KV 475 als "eines der ungewöhnlichsten Werke Mozarts", [4] und führt weiter aus:
"Die Tonart c-Moll beschränkt sich auf die beiden ersten und die letzten sechzehn Takte des Werkes. Dazwischen werden wir durch ein ganzes Labyrint von Tonarten geführt; nur ein Satz, das Andantino, steht als Ruhepunkt im ganzen Werk geschlossen in einer Tonart, B-Dur. Dramatische und lyrische, idyllisch-spielerische und elegische, pathetische und graziöse, brilliante und ausdruckstiefe Partien sind zu einer großartigen Einheit verschmolzen, wobei trotz der ganz unkonventionellen Gestalt ein formal prachtvoll geschlossener Bau aus dem Ganzen wurde." [5]
  • Das Werk vereint Strukturmerkmale der strengeren Sonatenform mit der, größere Gestaltungsfreiheiten lassenden Anlage einer reinen Fantasie. Ferner ist es durch extreme Tempoänderungen gekennzeichnet. Mozarts überwand in der Fantasie zum Teil die historischen und stilistischen Konventionen seiner Zeit und zeigte damit Wege für freiere Klavierkompositionen wie z.B. Franz Liszts h-Moll-Sonate auf. [6]
  • KV 475 steht allein aufgrund des Tonvorrats der ersten Takte in engem Zusammenhang mit Mozarts Klavierkonzert KV 491. Die ersten acht Töne sind mit Ausnahme des h in KV 475 identisch. Beide Werke weisen schon in der Themenvorstellung eine "extrem gespannte Chromatik" auf.

2 Video

3 Literatur

4 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Anm.: Die Tonart c-Moll ist allerdings nicht durch Vorzeichen, also drei B`s, festgelegt.
  2. Katalin Komlos: `Ich praeludirte und spielte Variazionen`- Mozart the fortepianist; in R. Larry Todd & Peter Williams: Perspectives on Mozart performance, Cambridge University Press, 1991, S. 47 und 48; hier Online nachzulesen
  3. Eva Badura-Skoda: Mozart - Klavierkonzert c-Moll KV 491, Wilhelm Fink Verlag, München, 1972, S. 5
  4. Klaus Wolters: Handbuch der Klavierliteratur zu zwei Händen, Atlantis Musikbuch-Verlag, 2. Aufl., 1977, S. 255
  5. Klaus Wolters: Handbuch der Klavierliteratur zu zwei Händen, Atlantis Musikbuch-Verlag, 2. Aufl., 1977, S. 255
  6. Tijana Popović Mladjenović, Blanka Bogunović, Marija Masnikosa und Ivana Perković Radak: W. A. Mozart’s Phantasie in C minor, K. 475 - The Pillars of Musical Structure and Emotional Response, im Journal of interdisciplinary music studies, 2009, S. 103; Online auf nachzulesen www.musicstudies.org

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