Diskussion:Landtagswahlen März 2016

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1 Alle Nazis außer Mutti Merkel?

Nach diesem Artikel ist die AfD ja angeblich "rechtsradikal, rechtsextrem oder völkisch". Da stellt sich eine Frage: Bei den Landtagswahlen 2011 gab es noch keine AfD und die NPD hatte außer in Sachsen-Anhalt mit 4,5% überall nur um oder unter 1%. Das hieße also, dass circa 15% der Bevölkerung und Millionen von erwachsenen Menschen in den drei Bundesländern innerhalb von fünf Jahren einfach so mal zu Rassisten und völkischen Rechtsextremisten mutiert sein müssten. Das ist eigentlich ziemlich unwahrscheinlich! Heute noch ein demokratischer Bürger und ein paar Jahre später bereits ein Nazi? Einleuchtender erscheint mir da doch, dass die AfD und ihre Wähler keine Rechtsextremisten und völkische Rechtsradikale sind. Was meinen denn die anderen Pluspedianer zu der Frage? Gruß chatib al-almani (Diskussion) 04:54, 15. Mär. 2016 (CET)

Sehe ich genauso. Fehlt nur noch dass Anthoney verstrahlte Hitler-Vergleiche wie von Todenhöfer: "Wie lange braucht die AfD für 70 Millionen Tote?" oder sowas einbaut und dann den Artikel vollsperrt. Und währenddessen missbraucht das dt. Regime zusammen mit Nobby Blüm unschuldige Kinder in Idomeni um Merkel's Zerstörungspolitik fortzusetzen... --John (Diskussion) 11:01, 15. Mär. 2016 (CET)
Im Text steht: "Die - in Teilen rechtsradikale, rechtsextreme oder völkische - AfD " - Damit ist nicht die AfD als ganzes gemeint. Ich habe die Definition aus der Wikipedia übernommen. Versucht die mal dort zu ändern. --Anthoney (Diskussion) 11:59, 15. Mär. 2016 (CET)


Politikwissenschaftler verorten die AfD seit 2014 im politischen Spektrum rechts 
von den Unionsparteien und bezeichnen sie überwiegend als rechtspopulistisch oder rechtspopulistisch beeinflusst.
Der Führungswechsel der Partei im Juli 2015 wurde als Rechtsruck und Sieg des nationalkonservativen über den
wirtschaftsliberalen Parteiflügel eingestuft. Einige Wissenschaftler erkennen seither bei Teilen
oder bestimmten Führungspersonen der AfD auch rechtsradikale, rechtsextreme oder völkische Tendenzen.
Das erklärt immer noch nicht, warum 12-24% der Bevölkerung innerhalb von wenigen Jahren angeblich auf rechtsextrem und völkisch umgeschwenkt sein sollen. --chatib al-almani (Diskussion) 12:53, 15. Mär. 2016 (CET)
Es haben ja "nur" 9,72% der Wahlbevölkerung am Sonntag (in drei Bundesländern) AfD gewählt. Wenn die AfD in Teilen
oder bestimmten Führungspersonen der AfD auch rechtsradikale, rechtsextreme oder völkische Tendenzen zeigt, heißt das nicht, dass die Wähler auch so sind. "Für rund 90 % der AfD-Wähler löst die Partei „keine Probleme“, nenne diese aber beim Namen. Fast zwei Drittel wählten die AfD aus Enttäuschung über die anderen Parteien (Infratest)." (http://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/die-afd-punktet-am-meisten-bei-maennern-44932772.bild.html)
Die BILD-Zeitung als anerkannte politikwissenschaftliche Fachzeitschrift muss es ja wissen! Bei den großen Parteien SPD und CDU scheint es mehr Rechtsextreme zu geben als bei der AfD. Eine Studie der Friedrich Ebert-Stiftung (das ist so ein SPD-Ableger) meint u.a.:
"Die Mitte-Studie macht darüber hinaus nochmals deutlich, dass sich rechtsextremes Denken nicht unbedingt in rechtsextremem Wahlverhalten oder in Präferenz für rechtsextreme Parteien niederschlägt. Vielmehr zeigt sich, dass insbesondere die beiden großen Volksparteien Menschen mit rechtsextremen Einstellungen in hohem Maße absorbieren." ([1]) --chatib al-almani (Diskussion) 13:05, 15. Mär. 2016 (CET)

2 Was ist die "bürgerliche Mitte"?

Benutzer Johnny hat die AfD im Artikel ja als "Partei der bürgerlichen Mitte" beschrieben und wurde von Anthoney revertiert. Johnnys Einschätzung ist aber wohl gar nicht so falsch. Die Mitte ist ja immer etwas breiter als der Rand. So ist der Tellerrand ja schmaler als die Tellermitte, und der Straßenrand ist schmaler als die Straße selber. Wenn nun in Sachsen-Anhalt die AfD 25% hat und die SPD nur 10%, dann ist die AfD eher die Mitte als die Mini-Partei SPD, oder? Und die Wähler der AfD scheinen ja aus allen Schichten (Ärmere und reichere Menschen, Jung und Alt, Akademiker und Nichtstudierte, usw.) zu kommen. Das ist ja ein Querschnitt aller Bürger, also auch "bürgerlich". Was spricht also gegen die Formulierung "Partei der Bürgerlichen Mitte" im Artikel? Gruß chatib al-almani (Diskussion) 04:59, 15. Mär. 2016 (CET)

Die Wählerschaft der AfD kommt (wenn man in der Pluspedia mal nach dem gehen würde was die Forschung schreibt, und nicht nach Privatmeinungen und Facebook-Kommentaren) schon aus der "bürgerlichen Mitte", wie es Benutzer Johnny im Artikel ja auch eingebaut hatte. André F. Lichtschlag schreibt z.B.

"Laut Wahlanalyse punktete die AfD vor allem bei einer "für die etablierten Parteien verlorenen, unzufriedenen bürgerlichen Mitte": eine weitgehend selbständige Gruppe von Menschen, oft und gerade Leistungsträger der Gesellschaft, die der Politik abgeschworen hatte, ja, die jeden Politiker für einen Gauner hielt." (André F. Lichtschlag: Operation Spaltung - Kriminalgeschichte der AfD, Seite 48)

Auch die Beschreibung der "bürgerlichen Mitte" durch andere Wissenschaftler scheint die AfD-Wähler gut zu beschreiben: Zwischen 30 und 50 Jahre alt, wichtigster Wert ist die Familie, Einkommen und Bildungsniveau im mittleren Bereich, Tendenz zu konservativen Einstellungen, Abstiegsängste, Angst vor steigender Kriminalität, Frustration über die Politik und die Politiker, usw.. Dazu einige Zitate aus Forschunsgliteratur:

"Die bürgerliche Mitte gehört zum Mainstream-Millieu. Das Millieu ist zahlenmäßig das größte. Die Mitglieder sind zwischen 30 und 50 Jahre alt und ihr Einkommen sowie ihr Bildungsniveau liegen im mittleren Bereich. Die Werte beziehen sich auf die Familie, Harmonie und Freunde." ([2])
"Für die Bürgeliche Mitte ist es wichtig, einen festen Mittel- und Bezugspunkt zu haben. Man sehnt sich nach einer Grundlage, auf der man sein Leben aufbaut, und die einem Sicherheit gibt, wenn es einmal chaotisch wird. (...) Die Bürgerliche Mitte hat eine klare Vorstellung, was das Wichtigste im Leben ist: An erster Stelle steht die Familie." ([3])
"Schließlich ist das Millieu der "bürgerlichen Mitte" ein Nachfahre des "konservativ-gehobenen Millieus", also des Bürgertums." ([4])
"In der Bürgelichen Mitte ist das Krisengefühl nach wie vor sehr ausgeprägt. Dieses sich schon länger in seinem sozialen Status bedroht fühlende Millieu wird derzeit von massiven Abstiegsängsten geplagt. Das zeigt sich in einer, für das Millieu untypischen, verstärkten politischen Problemwahrnehmung (Arbeitslosigkeit, Kriminalität, Miet- und Immobilienpreise, Erhalt des Sozialstaats, etc.) All dies führt im Millieu der Bürgerlichen Mitte zu einer allmählich wachsenden diffusen Frustration über die herrschenden Verhältnisse." ([5])
"Die AfD hat ein eindeutig bürgerliches Wahlprogramm mit großer Nähe zur CDU/CSU. (...) Dessen Daten verorten die AfD ebenfalls im bürgerlichen Lager ..." ([6])

Das WDR meint u.a.:

"Wenn 16 Prozent der Wähler in der hessischen Landeshaupt- und Beamtenstadt Wiesbaden der AfD ohne Lucke ihre Stimme geben, dann ist die AfD angekommen in der bürgerlichen Mitte." ([7])

Ein anderer, eher linker Autor meint u.a.:

"Wir hatten in der bürgerlichen Mitte, die an Vielfalt und Einwanderungsgesellschaft zweifelt, immer ein Reservoire an menschenverachtenden Meinungen. Die Stereotype über Muslime und die Idee, dass Zuwanderung die Kultur bedroht, war weit verbreitet." ([8])

Michel Friedman fragt in seiner Sendung:

"Ist die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung falsch? Radikalisiert sich Deutschlands bürgerliche Mitte?" ([9])

Gruß chatib al-almani (Diskussion) 07:12, 15. Mär. 2016 (CET)

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