Deutsche Zentrumspartei

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Die Deutsche Zentrumspartei (kurz Zentrum, früher auch Z und DZP) ist eine Kleinpartei in Deutschland. Sie war bis zum Ende der Weimarer Republik 1933 als Vertreterin des Katholizismus eine der wichtigsten politischen Parteien im Deutschen Reich. Bei den Wahlen von 1903 kam Matthias Erzberger 28-jährig als damals jüngster Abgeordneter in den Reichstag. 1917 traf sich Eugenio Pacelli in Berlin mit Erzberger, um ihm die Vorschläge von Papst Benedikt XV. für eine öffentliche Friedensnote (Dès le début) zu unterbreiten. Franz von Papen war von 1921 bis 1932 Mitglied, dann parteilos und trat 1938 in die NSDAP ein. Weitere bekannte Mitglieder waren Konrad Adenauer und Heinrich Lübke. Heute hat sie nur noch etwa 600 Mitglieder (Stand 2012).[1] Auch nach 1945 trat sie gelegentlich bei Wahlen an, so etwa in Nordrhein-Westfalen wo sie 1947 bei der Landtagswahl 9,8 % der Stimmen bekam. Seit den 1960er Jahren ist sie jedoch bedeutungslos.

1 Wirkung in der Weimarer Republik[2]

Auffallend ist das lange Bekenntnis zur demokratischen Weimarer Verfassung. Noch 1933, als Hitler bereits Reichskanzler war, gibt es mehrere Zitate:

  • Welche Sicherheiten können seitens der Reichsregierung dafür gegeben werden, dass ihre Massnahmen sich im Rahmen der Verfassung halten?
  • Wahlkampfparolen für die letzten Reichstags-Wahlen 1933:
    • Für eine gesicherte Rechtsordnung
    • Für die Kontrolle des Parlaments über die Staatsführung
  • Das Zentrum als Vertreter des Rechtsgedankens auch im neuen Staat

Zunehmend und im allgemeinen Trend zeigte die Partei aber auch korporativistisch-nationalistische Züge:

  • Begriffe wie Volkssammlung, Notgemeinschaft oder Volksgemeinschaft hielten ab 1931 Einzug
  • 1932 trat die Partei für ein Zweckbündnis mit der NSDAP ein, um sie "einzubinden" und "ihr Anwachsen zu verhindern"
  • Prälat Ludwig Kaas, ein führender Parteivertreter, 1932: ..., wir wollen nur eins: ein mächtiges Deutschland

Teils mittels weitgehend gebrochener Versprechen (jenes auf "Weiterbestehen der Länder" (Gliedstaaten) z.B. hielt gerade mal eine Woche bis zum anderslautenden Ukas), teils mittels Terror erwirkte Hitler vom Zentrum die Zustimmung zu seinem Ermächtigungsgesetz.

Nach dieser Wende zur Diktatur unterwarf sich die Partei einer Neuausrichtung mit nationalistischen Zielsetzungen und einem Parteiführer - dem ex-Reichskanzler Heinrich Brüning - dem diktatorische Kompetenzen zugesprochen wurden.

Auch dieser Blockpartei-Zustand war allerdings den Nazis noch zu wenig: Nachdem sie bereits die KPD und SPD zwangs-aufgelöst hatten, drohten sie dem Zentrum das gleiche Schicksal an. Am 5. Juli 1933 löste sich die Partei freiwillig auf. Die Auflösungs-Kundgebung vermied jede Erwähnung des Nationalsozialismus oder von Hitler. Der letzte Satz lautete aber: Heil Deutschland!

2 Website

http:///www.zentrumspartei.de

3 Einzelnachweise

  1. https://www.express.de/duesseldorf/kandidaten-zoff-wer-ist-der-wahre-zentrumschef--4618372
  2. R. Morsey et al.: Der Weg ins Dritte Reich, 1983, Serie Piper

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