Deutsche Friedens-Union

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Die Deutsche Friedens-Union, auch Deutsche Friedensunion (DFU), war eine politische Kleinpartei in der Bundesrepublik Deutschland (BRD), die von der Stasi zur Unterwanderung unterstützt und finanziert wurde. Sie wurde 1960 in Stuttgart gegründet, fungierte zuerst als ein christlich-pazifistischer Verein und wirkte dann als eine Ersatzorganisation der 1956 verbotenen verfassungswidrigen KPD.[1] Die Gründung der DFU - an der neben linksbürgerlichen Politikern auch zahlreiche Kommunisten teilnahmen - kann als ein weiterer Versuch (nach der Erfolglosigkeit des politisch ähnlichen Bundes der Deutschen) verstanden werden, links von der SPD eine Oppositionspartei zu etablieren. Theoretisch verfolgte die DFU eine neutralistische Politik und verband linksbürgerliche, pazifistische und (links)christliche Politiker Westdeutschlands, wurde aber maßgeblich durch kommunistische Kader kontrolliert. Die Deutsche Friedens-Union wandte sich gegen jegliche Lagerung von Atomwaffen und befürwortete den Austritt der BRD und der DDR aus den Blocksystemen in West und Ost.

An Bundestags- und Landtagswahlen nahm die DFU seit 1961 teil. Sie trat auch zusammen mit ähnlichen Organisationen zum Beispiel in einer gemeinsamen Liste mit der DKP zu den Wahlen an. Kritisch wurde dabei gesehen, dass die DFU wie andere ihr politisch nahe stehenden Organisationen - etwa die DKP - von der DDR finanziell gefördert wurde.

Die DFU blieb politisch wenig bedeutend, konnte dennoch im Rahmen eines Kampfes um Frieden einige Demonstrationen mobilisieren und die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich ziehen.[2] An der Bundestagswahl 1969 nahm sie im Rahmen des Wahlbündnisses Aktion Demokratischer Fortschritt teil. Dieses Bündnis bekam 0,6% der Stimmen. Andere Mitgliedsorganisationen waren der Bund der Deutschen (BdD), die gerade gegründete, neue legale kommunistische Partei DKP, die SDAJ, der Fränkische Kreis, die VVN, die Westdeutsche Frauenfriedensbewegung (WFFB) und die Vereinigung Unabhängiger Sozialisten (VUS). In den linksradikalen Kreisen war diese Zusammenarbeit durchaus umstritten.

Der durch die DFU 1980 mitinitiierte Krefelder Appell wurde von mehr als 4 Millionen Menschen unterschrieben. Nach 1968 nahm die DFU nur noch an Landtagswahlen teil und ihr Wirken wurde 1989 eingestellt. 1990 löste sich die Bundespartei auf.

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1 Einzelnachweise

  1. http://www.faz.net/aktuell/politik/inland/linkspolitiker-willi-van-ooyen-honeckers-millionen-fuer-ein-trojanisches-pferd-1715296.html
  2. Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP)

2 Weblinks

3 Literatur

  • Deutsche Friedens-Union (Hrsg.): Ausstellung der DFU - Dokumente antikommunistischer Propaganda und Politik 1848 bis heute. Köln Plambeck 1977. Kartonmappe mit 24 losen Blättern. Reproduktionen von politischen Plakaten.
  • Der Kampf für Frieden und Abrüstung seit 1900. Eine Dokumentation der Deutschen Friedens-Union. von Reiner Diederich u. a. Herbter Bader von Plambeck & Co. (Taschenbuch - 1978)
  • Dirk Mellies: Trojanische Pferde der DDR? Das neutralistisch-pazifistische Netzwerk der frühen Bundesrepublik und die Deutsche Volkszeitung, 1953-1973, Frankfurt am Main 2006, S. 40-51 ISBN 3-631-55825-2

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