Coordination gegen BAYER-Gefahren

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Coordination gegen BAYER-Gefahren
(CBG)
Logo der CBG
Zweck: Umweltschutz und sichere Arbeitsplätze
Vorsitz: Axel Köhler-Schnura
Gründungsdatum: 1983
Mitgliederzahl: 1000
Sitz: Düsseldorf
Webseite: www.cbgnetwork.org

Die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) ist ein 1983 gegründeter deutscher Verein, der sich für Umweltschutz und soziale Anliegen einsetzt.

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1 Ziele

Laut Selbstdarstellung stellt die CBG ihre Aktionen und Kampagnen unter das Motto: "Umweltschutz und sichere Arbeitsplätze - weltweit!"

Erklärtes Ziel der CGB ist, auf Risiken der chemischen Industrieproduktion aufmerksam zu machen, Gefahrenpotentiale aufzuzeigen und Alternativen zu entwickeln. Insbesondere richten sich die Kampagnen der CBG gegen den Bayer-Konzern.

2 Beschreibung

In der CBG arbeiten ehrenamtlich Menschen aus Deutschland mit Kooperations-PartnerInnen in über 40 Ländern zusammen. Vertretungsberechtigte des Vereins sind die gewählten Mitglieder des Vorstands (Axel Köhler-Schnura, Uwe Friedrich, Philipp Mimkes, Hubert Ostendorf, Jan Pehrke). Köhler-Schnura zeichnet medienrechtlich verantwortlich für die Veröffentlichungen des Vereins, der Beirat besteht aus 8 Personen.

Die CBG ist eingetragener Verein Nr. 1106 beim Vereinsregister Düsseldorf seit 1983 und Mitglied beim BBU (Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz), im Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre und bei attac. Der Verein hatte im Jahr 2000 rund 1000 Mitglieder und Förderer.[1]

Laut Vereinssatzung werden ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige Zwecke verfolgt.

3 Geschichte

Die CBG sieht sich unter anderem in der Tradition einer Bürgerinitiative, die sich bereits in den 1970er Jahren in Wuppertal gegen die Bayer AG zur Wehr setzte. Als Reaktion auf größere Störfälle im Mai und Juni 1978 im dortigen BAYER-Werk wurde die „Wuppertaler Bürgerinitiative gegen BAYER-Umweltgefährdung“[2] gegründet. 1979, nach einer Explosion im Werk Dormagen, bei der 200 kg Gusathion freigesetzt wurden,[3] begann sich diese zuerst überregional in Deutschland und ab 1980 auch international zu vernetzen.[4] Zudem gab es 1985 einen internationalen Aufruf zur Auflösung der I.G. Farben.[5]

1986 war die CBG an der Gründung des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre beteiligt, und sie ist seit 1982[6] auf den jährlichen Aktionärsversammlungen der Bayer AG vertreten, wo sie wiederholt die "Profitgier" des Konzerns kritisierte.[7] So wandte sich die CBG etwa gegen den Börsengang der Bayer-Chemiesparte Lanxess, da er nur der Bereicherung der Anteilseigner diene und 20.000 Arbeitsplätze gefährde.[8] Auch Gegenanträge zu zahlreichen anderen Projekten des Konzerns wurden immer wieder in die Generalversammlungen eingebracht.[9]

Die CBG war seit ihrer Gründung in zahlreiche Rechsstreite mit dem Bayer-Konzern verwickelt. Im Mai 1987 klagte Bayer die CBG an wegen des Vorwurfs von "grenzenloser Profitgier" und der in einem Flugblatt verbreiteten Behauptung: "Mißliebige Kritiker (Anm.: der Bayer AG) werden bespitzelt und unter Druck gesetzt, rechte und willfährige Politiker werden unterstützt und finanziert." Das führte zu einem jahrelangen Rechtsstreit, in den die CBG über 150.000 DM an Unterstützungsgeldern investierte. Das Oberlandesgericht Köln untersagte zunächst die Verbreitung der Anschuldigungen, 1992 entschied der 1. Senat des Bundesverfassungsgericht (unter Leitung des späteren Bundespräsidenten Roman Herzog) aber zugunsten der Bürgerinitiative und erklärte, die Äußerungen seien durch die Meinungsfreiheit gedeckt.[6] Eine konzernkritische Website der CBG musste dagegen 2001 nach eine Klage von Bayer aus dem Netz genommen werden.[10]

Ein von der CBG 2006 angestrengtes Strafverfahren gegen Bayer-Manager wegen Untreue im Zusammenhang mit illegalen Preisabsprachen blieb erfolglos.[11][12]

4 Öffentlichkeitsarbeit

Die CBG informiert die Öffentlichkeit durch regelmäßige Medienarbeit, eine Website und auch durch die Vereinszeitschrift Stichwort BAYER - die anderen Informationen zu einem multinationalen Chemiekonzern (SWB), sowie die weltweit verbreitete englische Ausgabe Keycode BAYER und den TICKER - Kurzmeldungen zu einem multinationalen Chemiekonzern

"Stichwort BAYER" erscheint vierteljährlich seit 1983, mittlerweile in einer Auflage von etwa 5000 Exemplaren, "SBW-Extras" erscheinen in Auflagen von 20- bis 50-tausend Exemplaren.

Homepage und Veröffentlichungen stehen in fünf Sprachen zur Verfügung.

5 Literatur

  • Bayer macht Kasse: Berichte über die Geschäfte des Bayer- Konzerns. Axel Köhler-Schnura, Coordination gegen Bayer-Gefahren, Schmetterling Verlag GmbH, 1991 (ISBN 3926369418)
  • IG Farben.: Von Anilin bis Zwangsarbeit. Zur Geschichte von BASF, Bayer, Hoechst und anderen deutschen Chemiekonzernen. Coordination gegen BAYER-Gefahren e.V., Bundesfachtagung der Chemiefachschaften, Arbeitskreis IG Farben. Schmetterling Verlag GmbH, 1995 (ISBN 3896574612)

6 Weblinks

7 Einzelnachweise

  1. DIE ZEIT, Nr. 37/2000, zit nach cbgnetwork
  2. In der Höhle des Löwen - 20 Jahre CBG, Eigendarstellung SWB 02/98
  3. CORPORATE CRIME REPORTER, Washington, November 1999 [1]
  4. Interview mit Axel Köhler von der CBG in der Neuen Rheinischen Zeitung
  5. http://www.cbgnetwork.org/848.html
  6. 6,0 6,1 Unter Druck gesetzt - DER SPIEGEL 4/1992 vom 20.01.1992 [2]
  7. BAYER Hauptversammlungen [3]
  8. Kritik an Bayer - Die Initiative ,Coordination gegen Bayer-Gefahren' kritisiert den Börsengang der Bayer-Chemiesparte. taz, 1. Februar 2005
  9. Der große Rundumschlag. Kölner Stadtanzeiger, 12. März 2009
  10. Bayer erzwingt Sperrung konzernkritischer Domains. heise-online, 17. Juli 2001
  11. Bayer-Kritiker stellen Strafanzeige gegen Manager des Chemiekonzerns. ngo-online, 26. April 2006
  12. Verfahren gegen BAYER eingestellt- Neue Rheinische Zeitung, 2. August 2006

8 Vergleich zu Wikipedia



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