Berufsjugendlicher

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Der Begriff Berufsjugendlicher bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch oft ironisierend einen Erwachsenen, der sich in Kleidung und Verhalten wie ein Jugendlicher gibt.[1] Dieses Verhalten kann verschiedene Gründe haben. Schlagersänger versuchen dadurch ihr angestammtes Publikum zu halten und gleichzeitig neue Anhänger zu gewinnen.

Die Konsequenz davon ist oft, dass sich Nachwuchs nicht einfindet, denn neben den alten Allwissenden ist die Chance des Aufstiegs für jüngere oft gering. „Viel zu spät danken die Oldies ab. Die Folge: Ihre Nachfolger sind müde und verschlissen, wenn sie endlich ans Steuer dürfen. Die APO-Opas tun jung und sind nur peinlich. - Berufsjugendliche und lächerliche "Junge Wilde" besetzen die spärlichen Domänen der Jugend.“[2] Inzwischen haben viele Parteien und Vereine Altersgrenzen in der Satzung, und es gibt eigene Jugendorganisationen.[3]

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1 Definitionen

Berufsjugendlicher ist auch ein im Bereich der institutionalisierten Jugendarbeit spätestens seit Ende der 1950er Jahre in Deutschland verbreiteter Begriff, der dort auf Funktionäre, Mitarbeiter und Ehrenamtliche der Jugendarbeit, aus der Jugendsozialarbeit, Jugendhilfe und anderen Einrichtungen angewandt wird, die dem Jugendalter längst entwachsen sind und über 27 Jahre alt sind. In der DDR wurde der Begriff spöttisch auf hohe FDJ-Funktionäre wie Egon Krenz angewandt.[4] Dem entspricht auch die Definition: "Berufsjugendlicher - ein engagierter Mensch in der Jugendarbeit, der wohl früh als Mitbetroffener dort zu wirbeln begonnen hat, dann aber den Absprung verpasste und auf Dauer (bezahlt/selten unbezahlt) in der Jugendarbeit bleibt."[5]

Auch auf Protagonisten der Jugendkultur, Film-, und Popmusikszene wird er gelegentlich in meist abschätziger Bedeutung bezogen. Oft wird die "Forever Young"-Pose mit in diesen Zusammenhang gebracht. „Was Berufsjugendliche gemeinsam haben ist, dass sie die Zeit am liebsten stillstehen lassen würden. … Sicher ist …, dass dauerchillende Youngster einen deutlich höheren Entspannungsgrad vorweisen können, als beispielsweise reine Biertrinker. Und eine grundsätzliche Dauerentspannung fördert mancher Weltsicht zufolge das Nicht Altern.“ [6] Ergänzend bemerkt Barbara Höfler im BR: „Unsere gesamte Kultur versinkt gerade im Status Quo von Mitte der 80er Jahre - für Menschen, die sich bis weit nach Ü40 als Jugendliche verkleiden“.[7]

2 Beispiele

Bis zum Mai 2011 galt Klaus Farin als der "Berufsjugendliche Nr. 1"; er war damals Leiter des Archivs der Jugendkulturen.[8]

Über die Katholische Jugend wurde 2011 folgendes berichtet: "Dirk Tänzler bleibt für weitere 3 Jahre Bundesvorsitzender des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Der 42-jährige wurde am Samstag von der BDKJ-Hauptversammlung für weitere 3 Jahre bestätigt."[9]

Der Filmschauspieler Moritz Bleibtreu bekannt in der Illustrierten "Bunte": "Ich bin mittlerweile 36 Jahre alt. Ich bin zwar ein Berufsjugendlicher und tue immer noch, als wäre ich Anfang zwanzig, aber ich bin es nicht mehr."[10].

Kabaretist Ludger K. nennt sich „Berufsjugendlicher im Ruhestand“ und stellt sich so dem Publikum vor.[11]

Wolfgang Niedecken (BAP) bekannte 2009: "Heute geht es mir nur noch darum, im Studio, auf der Bühne und schon beim Schreiben der Stücke Spaß zu haben. Und ich will mein Publikum für voll nehmen, weil ich ja auch für voll genommen werden möchte. Ich will vor allem auch kein Berufsjugendlicher sein".[12]

Markus Kavka (43) (laut Tim Evers „rastloser Berufsjugendlicher“) hat einen Roman über einen Musikmoderator (!) geschrieben.[13]

Weitere Beispiele sind Peter Maffay und Peter Kraus.

3 Trivia

4 Andere Lexika

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5 Einzelnachweise

  1. Duden
  2. Rupprecht Podszun: Die verkalkte Republik
  3. jedes SPD-Mitglied bis 35 gehört automatisch zu den Jusos
  4. Birgit Wolf: Sprache in der DDR. Ein Wörterbuch, Berlin: de Gruyter, 2000, S. 85, ISBN 3-11-016427-2
  5. Manfred Günther: Wörterbuch Jugend - Alter. Berlin 2010, ISBN 978-3-935607-39-1, S. 25
  6. Online-Schrift „Mitgerissen“ (feed)
  7. Barbara Höfler in: BR online „Beruf:Jugendlicher; abgerufen am 18. Juni 2011
  8. Aktionswochen gegen Rechts in Celle: Vortrag von Klaus Farin: Der „Berufsjugendliche Nr. 1“ In: Cellesche Zeitung vom 3. Februar 2011
  9. Berufsjugendlicher bis 45 kath.net vom 21. Mai 2011, abgerufen am 8. Juni 2011]
  10. Bleibtreu in der "Bunten", abgerufen am 8. Juni 2011
  11. Über Ludger K., gesehen in hna-nachrichten am 18. Juni 2011
  12. Niedecken in der Welt, abgerufen am 8. Juni 2011
  13. Tim Evers in: stilbruch online; abgerufen am 17 Juni 2011
  14. in: Süddeutsche jetzt" abgerufen am 18. Juni 2011

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