Bruttoinlandsprodukt
Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein volkswirtschaftlicher Maßstab für die Bewertung der Wirtschaftskraft eines Staates, eines Landes, einer Region oder Stadt. Es gibt den Gesamtwert (in Geldeinheiten) aller Waren und Dienstleistungen eines Jahres innerhalb der Landesgrenzen an, die als Endprodukte hergestellt wurden, wobei alle Vorleistungen (zum Beispiel Lieferungen aus dem Ausland) abgezogen werden. Der Besitzwechsel (zum Beispiel von Immobilien) hat - bis auf die damit verbundenen Dienstleistungen - keinen Einfluss auf diese Kennzahl. Einkommen, das im Ausland erzielt wurde, ist damit auch nicht erfasst.
Die Aussagekraft des BIP bezüglich der Wirtschaftsleistung eines Staates ist begrenzt, da zum Beispiel nur geldwerte Leistungen in der jeweiligen Währung erfasst werden. Vor allem Produktionen und Dienstleistungen, die nicht buchungsmäßig (zum Beispiel in der Bilanz eines Wirtschaftsunternehmens) erfasst werden, bleiben unberücksichtigt. Dies betrifft insbesondere Arbeiten innerhalb der Familie, die Kindeserziehung durch die Eltern, teilweise auch die Selbstversorgung in der Landwirtschaft.
Zwar gibt es internationale Maßstäbe für die Berechnung, doch sind aufgrund unterschiedlicher Erfassungsmethoden in den einzelnen Staaten die veröffentlichten Zahlen oft nicht vergleichbar. Das gilt vor allem für die Unterschiede zwischen Industrieländern und der Landwirtschaft in Entwicklungsländern. Innerhalb Europas oder anderer Teilen der Welt mit einer relativ homogenen Wirtschaftsstruktur sind jedoch durchaus brauchbare Vergleiche möglich.
Inhaltsverzeichnis
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1 Zusammenhang mit anderen Kennzahlen
Das Bruttosozialprodukt erfasst den Wert aller Waren und Dienstleistungen, die in einer Rechnungsperiode (meist ein Jahr) hergestellt wurden und sich im Besitz von Inländern befinden, also von Personen, die ihren Wohnsitz in dem jeweiligen Land haben. Das Bruttoinlandsprodukt eines Staates wird zum Beispiel vom Internationalen Währungsfonds verwendet, um die Staatsschulden-Quote zu berechnen. Dabei wird außerdem unterschieden zwischen dem nominalen und einem umgerechneten BIP sowie den Werte pro Kopf, wobei allerdings alle Menschen einbezogen werden - also nicht nur die arbeitende Bevölkerung. Daraus können sich im Ländervergleich unterschiedliche Rangfolgen ergeben.
Die Volkswirtschaftslehre stellt sich die Frage, wie das BIP mit der innerhalb einer Volkswirtschaft vorhandenen und zirkulierenden Geldmenge zusammenhängt. Hierfür wurde die sogenannte Quantitätsgleichung entwickelt.[1] Sie lautet in Worten formuliert: Das nominale BIP (also inklusive Preisveränderungen) ist proportional zur Geldmenge multipliziert mit deren Umlaufsgeschwindigkeit. Die Geldmenge kann hierbei dreigeteilt werden: Es existiert ein Ersparnis-Anteil (Wertpapiere, Sparbuch usw.), der über längere Zeit nicht angetastet wird; sodann gibt es einen Teil der Geldmenge, der nur für Zahlungen (Einkäufe und Löhne) verwendet wird; und es gibt das Buchgeld, das außer der Geldmenge innerhalb eines Unternehmens auch Wertveränderungen erfasst. Da Preisänderungen in den Ländern unterschiedlich sind und Vergleiche damit erschweren, wurde die Kaufkraftparität (KKP) entwickelt. Zusammen mit den Wechselkursen ist ein Vergleich möglich, indem zum Beispiel das BIP in US-Dollar umgerechnet wird. Eine wichtige Kennzahl ist das BIP pro Kopf, weil damit die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit gemessen und verglichen werden kann
2 Literatur
- Hans Georg Schachtschabel: Geschichte der volkswirtschaftlichen Lehrmeinungen, Kohlhammer Verlag, Stuttgart 1971
3 Siehe auch
4 Andere Lexika
- Text in Gablers Wirtschaftslexikon
5 Einzelnachweise
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