Abramo Basevi

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😃 Profil: Basevi, Abramo
Persönliche Daten
29. November 1818
Livorno
25. November 1885
Florenz


Büste von Abramo Basevi
Abramo Basevi (* 29. November 1818 in Livorno; gest. 25. November 1885 in Florenz) war ein jüdischer Komponist, Musikwissenschaftler und Musikkritiker.
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1 Vita

  • Abramo Basevi wurde im damals zum Großherzogtum Toskana gehörenden Livorno in eine prominente und wohlhabende Familie geboren: Sein Vater Emanuele Basevi war Arzt und Vorsitzender der jüdischen Gemeinde (Università Israelitica) der Stadt. [1] Abramo Basevi studierte an der Universität von Pisa Medizin, widmete sich dann aber den Gebieten der Philosophie und Musik. Bei Pietro Romani studierte er in Florenz Musik. [2]
  • 1842 erschien in Livorno Basevis philosophische Abhandlung Della Certezza. [3] [4] Jesse Rosenberg, ein Musikwissenschaftler und Spezialist für die italienische Oper des 19. und 20. Jahrhunderts sieht diese Schrift Basevis als "ein überschwängliches Kompendium von Basevis intellektuellen Interessen und leidenschaftlichen Ideen in dieser Phase seines Lebens". [5] Basevi behandelt in Della Certezza ein breites Spektrum von der Philosophie über alte und moderne Geschichte, Literatur sowie geografische und ethnologische Berichte und zitiert auch ausgiebig bekannte Philosophen. [6]
  • Basevi komponierte die beiden Opern Romilda ed Ezzelino (1840) sowie Enrico Odoardo (1847). Beide Werke kamen bei Publikum und Musikkritik nicht gut an. So schrieb die Allgemeine Musikalische Zeitung über die Premiere von Romilda ed Ezzelino im Teatro Alfieri in Florenz:
"Am 11. August ging die neue und erste Oper Romilda ed Ezzelino, vom Maestro A. Basevi mit Beifall und Zischen in die Szene; alle Aufmunterung, alles Klatschen und Hervorrufen der Sänger und des Maestro konnten den hochverdienten Fiasco dieses bettelarmen pseudomusikalischen Erzeugnisses nicht bemänteln: besagte Romildla ist bereits entschlafen." [7]
Historisches Dokument der 1861 von Basevi gegründeten Societa del Quartetto di Firenze
  • Seine zweite Oper Enrico Odoardo wurde noch negativer aufgenommen. Enttäuscht vom ausbleibenden Erfolg seiner beiden Opern beendete Basevi, der bereits 1841 und 1842 in der Zeitschrift Rivista musicale di Firenze erste Artikel über Musik publiziert hatte, seine Kompositionstätigkeit und wandte sich dem Musikjournalismus zu. Um 1847 ging er nach Florenz und förderte dort viele musikalische Unternehmungen: Ab 1853 arbeitete er in der Gazetta musicale di Firenze des Musikverlegers Giovanni Gualberto Guidi mit, gründete 1856 zusammen mit Guidi als Nachfolger dieser Zeitschrift die Publikation L`Armonia, die aber nur bis 1859 Bestand hatte. 1862 begründete wiederum zusammen mit Guidi die Zeitschrift Boccherini, das offizielle Organ der von ihm ins Leben gerufenen Societa del Quartetto di Firenze. [8] [9]
  • Basevi wurde nun als Musikjournalist und Musikkritiker, Vortragsredner, Musikpublizist, Konzertveranstalter sowie Gründer von musikalischen Gesellschaften zunehmend eine bedeutende Figur des musikalischen Lebens von Florenz und ganz Italiens. [10] Ab 1859 fand in Florenz die von Basevi initiierte, der Musik Ludwig van Beethovens gewidmete Konzertreihe Matinate Beethoveniane statt. Aus dieser ging 1861 die Societa del Quartetto di Firenze hervor. Sie war die erste Gesellschaft ihrer Art in Italien und widmete sich u.a. der Kammermusik von Luigi Boccherini, Joseph Haydn, Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Johannes Brahms. Weitere von Basevi auf den Weg gebrachte Projekte waren der ab 1861 stattfindende Kompositionswettbewerb Consorso Basevi sowie ab 1863 mit den Concerti Populari a Grande Orchestra symphonische Konzerte für die breite Masse des Volkes. [11] [12] [13]
  • 1859 erschien in Florenz Basevis Buch Studio sulle opere di Giuseppe Verdi. Es war die erste systematische Untersuchung der Werke von Giuseppe Verdi und behandelt auf über 300 Seiten zwanzig Kompositionen des Meisters von 1842 bis 1857, von Nabucco und Macbeth bis zu Il trovatore, La traviata und Aroldo.
    Notentafel aus Abramo Basevis 1862 erschienenem Buch Introduzione ad un nuovo Sistema d'armonia
  • 1860 wurde das seit 1849 in Florenz bestehende Istituto Musicale autonom und nannte sich nun Regio istituto musicale di Firenze. Basevi wurde in ein Komitee berufen welches die Statuten und Regeln für das Regio istituto musicale di Firenze ausarbeiten sollte. Er war dann zusammen mit Luigi Ferdinando Casamorata auch Direktor des Konservatoriums. Aus dem Institut wurde dann im Jahr 1910 das Conservatorio Luigi Cherubini. [14]

2 Literatur

  • Abramo Basevi: The Operas of Giuseppe Verdi, University of Chicago Press, 2013, Vorwort des Herausgebers Stefano Castelvecchi, Seite ix bis xxiv
  • Encyclopaedia Judaica, Band III (Ba-Blo), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, Seite 195
  • Hugo Riemanns Musik-Lexikon, Band I, 8. Aufl., Leipzig, 1916, Seite 72 und 73
  • Jesse Rosenberg: Abramo Basevi - A Music Critic in Serach of a Context, The Musical Quarterly 86(4), 2002, Seite 630 bis 688
  • Friedrich Blume: Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG)- Allgemeine Enzyklopädie der Musik, 2. neubearbeitete Ausgabe, herausgegeben von Ludwig Finscher, Personenteil 2, Bag-Bi, Bärenreiter, 2003, Spalte 428 und 429
  • George Grove (Hrsg.): A Dictionary of Music and Musicians, Vol. 1, Macmillan and Co., London, 1879, Seite 147

3 Weblinks

4 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Abramo Basevi) vermutlich nicht.




5 Video und Audio

6 Einzelnachweise

  1. Ulrich Wyrwa: Juden in der Toskana und in Preussen im Vergleich - Aufklärung und Emanzipation in Florenz, Livorno, Berlin und Königsberg i. Pr, Mohr Siebeck, 2003, S. 300
  2. Abramo Basevi: The Operas of Giuseppe Verdi, University of Chicago Press, 2013, Vorwort des Herausgebers Stefano Castelvecchi, S. xii
  3. Tiziano Rosselli: Il caso Basevi
  4. Encyclopaedia Judaica, Band III (Ba-Blo), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 195
  5. Anm.: Im Original "an effusive compendium of Basevi's every intellectual interest and passionately held idea at this stage of his life."; nach Jesse Rosenberg: Abramo Basevi - A Music Critic in Serach of a Context, The Musical Quarterly 86(4), 2002, S. 631
  6. Jesse Rosenberg: Abramo Basevi - A Music Critic in Serach of a Context, The Musical Quarterly 86(4), 2002, S. 631
  7. Zitiert nach: Allgemeine Musikalische Zeitung, Jahrgang 42, Breitkopf & Härtel, Leipzig, 1840, S. 918
  8. Friedrich Blume: Die Musik in Geschichte und Gegenwart (MGG)- Allgemeine Enzyklopädie der Musik, 2. neubearbeitete Ausgabe, herausgegeben von Ludwig Finscher, Personenteil 2, Bag-Bi, Bärenreiter, 2003, Spalte 428
  9. Abramo Basevi: The Operas of Giuseppe Verdi, University of Chicago Press, 2013, Vorwort des Herausgebers Stefano Castelvecchi, S. xiii
  10. Abramo Basevi: The Operas of Giuseppe Verdi, University of Chicago Press, 2013, Vorwort des Herausgebers Stefano Castelvecchi, S. xii
  11. Biografie Basevis auf www.treccani.it
  12. Biografie in der Jewish Encyclopaedia
  13. Abramo Basevi: The Operas of Giuseppe Verdi, University of Chicago Press, 2013, Vorwort des Herausgebers Stefano Castelvecchi, S. xiii und xiv
  14. [1]

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