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Joseph Davrichewy

Aus PlusPedia
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😃 Profil: Davrichewy, Joseph
Namen Joseph Davrichewy/Davrischischwili (Geburtsname), Zozo (Deckname), Jean Violan
Beruf Pilot, Agent
Persönliche Daten
23. Oktober 1882
Gori, Georgien
1975
Paris


Joseph Davrichewy (* 1882 in Gori, Georgien; † 1975 in Paris) war ein Pilot, Doppelagent und Stalins Halbbruder. Kéthévane Davrichewy, eine französische Schriftstellerin, ist seine Enkeltochter.

Herkunft

Der Polizeiangestellte Damian Petrovitch Davrichewy war ein Trauzeuge bei der Eheschließung von Stalins Eltern in Gori. Am 6. Dezember 1878 gebar Ketewan Dschughaschwili als drittes Kind Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili (späterer Deckname Koba, seit 1912 Josef Stalin). Wegen des Alkoholmissbrauchs des Ehemanns Bessarion Dschughaschwili nahm Stalins Mutter Ketewan Nebentätigkeiten an; unter anderem war sie als Haushaltshilfe für Damian Davrischewy, der inzwischen der Polizeipräfekt in Gori geworden war, tätig. Aus dieser außerehelichen Beziehung stammte möglicherweise der Sohn Joseph Davrichewy, der im Haushalt des Vaters Damian Davrischewy aufwuchs. Zudem floh Ketewan 1883 mit ihrem Sohn vor der häuslichen Gewalt zu Bekannten und verließ ihren Ehemann.[1]

Als Stalin 1935 die schwerkranke Mutter in Tiflis besuchte, bat er 1936 Violan nach Moskau zu kommen; Violan kam dieser Aufforderung nicht nach. Erst als Stalin am 6. März 1953 gestorben war, erklärte Jean Violan, dass er sein Halbbruder gewesen war.

Werdegang

Als sich der jugendlichr Joseph Davrischevy den sozialistischen und marxistischen Kreisen näherte und unter den direkten Einfluss von Koba kam, hat ihn der leibliche Vater nach Paris geschickt, wo er Vorträge an der Sorbonne besuchte. Während des Ersten Weltkriegs flog Jean Violan als Pilot Kampfeinsätze für die französische Luftwaffe und wurde für den Geheimdienst aktiv. Dabei lernte er die Pilotin Marthe Richard (1889–1982) kennen, die er für den französischen Geheimdienst angeworben hatte.[2] Sie verliebten sich ineinander und reisten beide nach Madrid, wo sie in dem Palace-Hotel wohnten, in dem sich damals auch die Tänzerin und Spionin Mata Hari (1876–1917) aufhielt.[3] Über Violan bekam Marthe Richard Kontakt zum französischen Nachrichtenoffizier Georges Ladoux.

Die Erinnerungen aus der Kriegszeit beschrieb Violan im Buch „In der Luft und im Schlamm. Meine Kriegseinsätze“ (französisch Dans l'Air et dans la boue. Mes missions de guerre). In den Memoiren „Astrakan - Der Spion im Lateinischen Viertel“ („Astrakan" - l'espion du Quartier Latin) schilderte er die jahrelange Tätigkeit als Geheimdienstler im Lateinischen Viertel in Paris.

Schriften

  • Dans l'Air et dans la boue. Mes missions de guerre (= Memoires de guerre secrète, 3). Librairie des Champs-Elysées (Editions du Masque), Paris 1933.
  • „Astrakan“ - l'espion du Quartier Latin. Editions Baudiniere, Paris 1936.
  • Ah! Ce qu'on rigolait bien avec mon copain Staline. 1979, ISBN 978-2731301120.

Mitwirkung

  • Souvenirs et récits contés le 28 décembre 1933. / M. Pierre Ducas: Courtes impressions d'avant-guerre, de guerre et d'après-guerre. / M. Louis Bechereau: Deux souvenirs. / M. Gaubert: Souvenirs d'une "vieille tige". / M. de Davrichewy: Premiers parachutes. Hrsg.: Éditions du Comité des oeuvres sociales du Ministère de l'air. Paris 1934.

Weblinks

Literatur

  • Simon Sebag Montefiore: Der junge Stalin. Das frühe Leben des Diktators 1878–1917. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-10-050608-1
  • Kéthévane Davrichewy: L'autre Joseph. Sabine Wespieser éditeur, Paris 2016, ISBN 978-2-84805-200-7

Einzelnachweise

  1. Robert Conquest: Stalin - Breaker of Nations, New York and London 1991, Penguin, ISBN 978-0-14-016953-9.
  2. Marthe Richard bei Wikipedia
  3. Mata Hari bei Wikipedia

Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Joseph Davrichewy) vermutlich nicht.

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