Zinnoberroter Pustelpilz
Zinnoberroter Pustelpilz Nectria cinnabarina (Tode) Fr. | ||||
Klassische Systematik | ||||
Reich | Pilze | Fungi | ||
Stamm | Schlauchpilze | Ascomycota | ||
Unterabteilung | Echte Schlauchpilze | Pezizomycotina | ||
Klasse | ... | Sordariomycetes | ||
Unterklasse | Kernkeulen- und Pustelpilähnliche | Hypocreomycetidae | ||
Ordnung | Kernkeulen und Pustelpilze | Hypocreales | ||
Familie | Pustelpilzartige | Nectriaceae | ||
Gattung | Pustelpilze | Nectria | ||
Art | Zinnoberroter Pustelpilz | Nectria cinnabarina | ||
Autor(en) | (Tode) Fr. | |||
Jahr | 1849 | |||
Phylogenetische Systematik | ||||
Ordnung | ... | ... | ||
Familie | ... | ... |
Der Zinnoberrote Pustelpilz (Nectria cinnabarina) ist in seiner Hauptfruchtform recht leicht aufgrund des himbeerförmigen Aussehens seiner Fruchtkörper erkennbar. Die asexuelle Nebenfruchtform sieht etwas anders aus, kommt aber mitunter gleichzeitig mit der sexuellen Hauptfruchtform auf dem Substrat vor.
Inhaltsverzeichnis
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1 Beschreibung
1.1 Hauptfruchtform
Die Hauptfruchtform (Teleomorphe) des Zinnoberroten Pustelpilzes heißt Nectria cinnabaria und bildet dunkelrote himbeerartige Sammelfruchtkörper (Stromata), bei denen die Perithecien auf einem rudimentären Stroma eng zusammen sitzen.
1.2 Nebenfruchtform
Die Nebenfruchtform (Anamorphe) des Zinnoberroten Pustelpilzes bildet annähernd kugelige, etwa stecknadelkopfgroße Sporodochia, die blaß rosa bis orange gefärbt sein können. Diese Konidienform wird in der Systematik auch als Tubercularia vulgaris Tode geführt, ist aber mit der Hauptfruchtform genetisch identisch, weshalb beide Fruchtformen zu einer Homomorphe Nectria cinnabarina zusammen gefaßt werden.
2 Vorkommen
Der Pilz befällt alle Laubbäume, vor allem Ahorn (Acer), Buche (Fagus), Hainbuche (Carpinus), Linde (Tilia), Kastanie (Castanea), Ulme (Ulmus), aber auch Johannisbeersträucher (Ribes), Apfelbäume (Malus), Walnuß (Juglans), Felsenbirne (Amelanchier) und Robinien (Robinia). Er besiedelt nicht nur Totholz, auf dem er als Saprophyt lebt, er befällt als Schwächeparasit auch lebende Bäume und Sträucher, wobei die Infektion zumeist über Rinden- und Schnittverletzungen sowie Bruchstellen erfolgt. Als Gegenmaßnahme hilft nur Zurückschneiden bis ins gesunde Holz. Die Fruchtkörper werden von Spätherbst bis ins zeitige Frühjahr beobachtet.
3 Ähnliche Arten
Nectria cinnabarina spaltet sich nach neueren Untersuchungen in vier Arten auf:
- Nectria cinnabarina
- Nectria dematiosa
- Nectria nigrescens
- Nectria asiatica
4 Speisewert
Der Pilz ist ungenießbar und aufgrund seiner geringen Größe für Speisezwecke auch nicht interessant.
5 Andere Namen
Current Name:
- Nectria cinnabarina (Tode) Fr., Summa veg. Scand., Section Post. (Stockholm): 388 (1849)
Synonymy:
- Cucurbitaria cinnabarina (Tode) Grev., Scott. crypt. fl. (Edinburgh) 3: 135 (1825)
- Cucurbitaria ochracea (Grev. & Fr.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 461 (1898)
- Cucurbitaria purpurea (L.) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 3(2): 462 (1898)
- Ephedrosphaera decolorans (Pers.) Dumort., Comment. bot. (Tournay): 90 (1822)
- Helvella purpurea (L.) Schreb., Spicil. fl. lipsiens.: 112 (1771)
- Knyaria purpurea (L.) Pound & Clem., Minn. bot. Stud. 1(Bulletin 9): 732 (1897)
- Knyaria vulgaris (Tode) Kuntze, Revis. gen. pl. (Leipzig) 2: 856 (1891)
- Nectria cinnabarina var. ribis (Tode) Wollenw., Fusaria autographica delineata 3: no. 787 (1930)
- Nectria fuscopurpurea Wakef., Bull. Misc. Inf., Kew: 232 (1928)
- Nectria ochracea (Grev. ex Fr.) Sacc. & Roum., Reliq. Libert 2: no. 208 (1875)
- Nectria purpurea (L.) G.W. Wilson & Seaver, J. Mycol. 13(2): 51 (1907)
- Sphaeria cinnabarina Pers., Traité sur les Champignons Comestibles (Paris): 150 (1818)
- Sphaeria cinnabarina Tode, Fung. mecklenb. sel. (Lüneburg) 2: 9 (1791)
- Sphaeria cinnabarina O.G. Costa, Il Giambattistia Vico 1: 34 (1857)
- Sphaeria decolorans Pers., Syn. meth. fung. (Göttingen) 1 (1801)
- Sphaeria decolorans Pers., (1801) var. decolorans
- Sphaeria fragiformis Sowerby, Col. fig. Engl. Fung. Mushr. 3 (1803)
- Sphaeria ochracea Grev. ex Fr., Elench. fung. (Greifswald) 2: 79 (1828)
- Tremella purpurea L., Sp. pl.: 1625 (1763)
- Tubercularia confluens Pers., Syn. meth. fung. (Göttingen) 1: 113 (1801)
- Tubercularia vulgaris Tode, Fung. mecklenb. sel. (Lüneburg) 1(2): 18 (1790)
6 Einzelnachweise
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