Wachstumskritik

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Wachstumskritik ist ein Oberbegriff für mehrere Konzepte, die das gesellschaftliche, politische und unternehmerische Ziel des Wirtschaftswachstums kritisieren.[1] Es wird die Möglichkeit, Sinnhaftigkeit und Erwünschtheit von Wirtschaftswachstum hinterfragt.[2][Anmerkung 1] Eine These der Wachstumskritik beinhaltet, dass ab einem bestimmten Niveau eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts nicht mehr möglich ist, weil der zunehmende Verbrauch von Rohstoffen und die damit verbundene Umweltzerstörung zu einer Überschreitung planetarer Grenzen führen. Zudem würde dies letztlich dem Ziel soziale Gerechtigkeit widersprechen. In einigen Ländern ist eine wachstumskritische Bewegung als soziale Bewegung entstanden. Wachstumskritik wird aus sehr unterschiedlichen Perspektiven geäußert und unterscheidet sich je nach Region und politischer Ausrichtung.[3] Teilweise wird auch eine Beschleunigung des Alltags kritisiert.

Als erste umfassende Kritik an den Folgen des Wirtschaftswachstum wurde der 1972 erschienene Bericht an den Club of Rome mit dem Titel Die Grenzen des Wachstums angesehen, der in 29 Sprachen übersetzt und kontrovers diskutiert wurde.[4][5][6] Trotz der Kritik am rein quantitativen Wachstum halten viele Menschen eine Wirtschaft ohne Wachstum nicht für erstrebenswert.

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1 Lösungsvorschläge

Bisher wurden Konzepte wie qualitatives Wachstum,[7][8] The Blue Economy,[9] Green Economy,[10] Grünes Wachstum[11] oder der Green New Deal[12][13] vorgeschlagen, die das Wirtschaftswachstum innerhalb ökologischer Grenzen möglich machen sollten.[2] Mit den Sustainable Development Goals haben sich die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen zudem auf einen Aktionskatalog geeinigt, mit dem sie eine nachhaltige Entwicklung erreichen möchten.

2 Siehe auch

3 Literatur

  • Hans Christoph Binswanger: Die Wachstumsspirale. Geld, Energie und Imagination in der Dynamik des Marktprozesses. Metropolis, Marburg 2006, ISBN 3-89518-554-X.
  • Donella Meadows, Dennis Meadows, Jørgen Randers, William W. Behrens: The Limits to Growth. Universe Books, 1972, ISBN 0-87663-165-0, (deutsch Die Grenzen des Wachstums)
  • Niko Paech: Nachhaltiges Wirtschaften jenseits von Innovationsorientierung und Wachstum. Eine unternehmensbezogene Transformationstheorie. Metropolis-Verlag, Marburg 2005, ISBN 3-89518-523-X.

4 Anmerkungen

  1. Sowohl der neoklassische Wachstumsbegriff nach Robert M. Solow als auch der Wachstumsbegriff der herkömmlichen Umweltökonomik werden mittlerweile einer kritischen geistigen Auseinandersetzung unterworfen: vgl. dazu etwa:
    Michael von Hauff, Andrea Jörg: Nachhaltiges Wachstum. 2., erw. u. aktualis. Aufl., de Gruyter Oldenbourg, Berlin [2017], ISBN 978-3-11-042831-5.
    Die Wachstumsthesen der Neoklassik und der Umweltökonomik werden in dem genannten Studientext zunächst präsentiert, anschließend wissenschaftlich-kritisch hinterfragt und Alternativen aufgezeigt.

5 Einzelnachweise

  1. Felix Holtermann: Zwischen Utopie und Umsetzung: Die Wachstumskritik im politischen Diskurs. LIT Verlag, Münster 2016, ISBN 978-3-643-13507-0, S. 31.
  2. 2,0 2,1 Reinhard Steurer: Die Wachstumskontroverse als Endlosschleife: Themen und Paradigmen im Rückblick. In: Wirtschaftspolitische Blätter. 4/2010. Schwerpunkt Nachhaltigkeit: Die Wachstumskontroverse, S. 423–435.
  3. Matthias Schmelzer, Andrea Vetter: Degrowth/Postwachstum zur Einführung. Junius, Hamburg 2019, S. 69f., ISBN 978-3-96060-307-8.
  4. A. Weintraub, E. Schwartz, R. J. Aronson (Hrsg.): The Economic Growth Controversy. International Arts & Sciences Press, New York 1973.
  5. Robert M. Solow: Is the end of the world at hand? In: Weintraub, A., Schwartz, E., Aronson, R. J. (Hrsg.): The Economic Growth Controversy. International Arts & Sciences Press, New York 1973, S. 39–61. doi:10.1080/05775132.1973.11469961.
  6. W. Beckerman: In Defence of Economic Growth. London 1974.
  7. bpb - Wirtschaftswachstum: Wachstum, Quantitatives Wachstum, Qualitatives Wachstum. Lexikon der Wirtschaft, Bundeszentrale für politische Bildung. Abgerufen am 14. September 2018.
  8. Herwig Büchele, Anton Pelinka (Hrsg.): Qualitatives Wirtschaftswachstum – eine Herausforderung für die Welt. Innsbruck University Press, Innsbruck 2012, ISBN 978-3-902811-65-3.
  9.  G. A. Pauli: The Blue Economy: 10 Years, 100 Innovations, 100 Million Jobs. Paradigm Publications, 2010, ISBN 978-0-912111-90-2, S. xxix.
  10.  A. C. Newton, E. Cantarello: An Introduction to the Green Economy: Science, Systems and Sustainability. Taylor & Francis, 2014, ISBN 978-1-134-65452-9.
  11. OECD: Towards Green Growth. OECD Green Growth Studies. Mai 2011, OECD Publishing. doi:10.1787/9789264111318-en.
  12. Green New Deal – Investieren in die Zukunft, Dossier der Heinrich-Böll-Stiftung
  13.  Ralf Fücks: Wachstum der Grenzen – Auf dem Weg in die ökologische Moderne. 2011 (online).

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