Sudauen
Sudauen ist eine historische Landschaft in Ostpreußen. Es ist die östlichste der altpreußischen Landschaften von der großen masurischen Seenkette nach Osten bis zur mittleren Memel, reicht also tief in das damalige Litauen hinein. Die Region tritt bereits um die Zeitenwende mit archäologischen Funden hervor. Ptolemäus nennt die Einwohner des Gebietes um 170 n. Chr. Sudini. In späteren Jahrhundert geben ihre Nachbarn den Sudini verschiedene Namen: Die russischen Chroniken der Waräger nennen sie Jadwingen oder Jadzwingen, Peter von Dusburg schreibt in seiner Chronik von Galindite und Suduwite, und bei den Polen hieß die Region Pollexia. Vor Eintreffen des Deutschen Ordens lagen die Sudauer fast ständig im Kampf mit Polen und Litauern und erwiesen sich dabei als äußerst wehrhaft. Bei der Eroberung des Landes der Pruzzen war Sudauen der letzte, erst 1283 von den deutschen Rittern unterworfene Gau. Ihr Fürst Skomand drang vorher bei einem Kriegszug bis zur Weichsel vor. Durch wiederholte Einfälle der Ordensritter konnte der Widerstand der Sudauer aber schließlich gebrochen werden. Skomand selbst ließ sich taufen und trat in die Dienste des Ordens. Ein Teil der überggebliebenen Sudauer siedelte sich in der Nordwestecke des Samlandes an. Ein anderer wanderte nach Litauen aus. Seit dem Frieden am Meldensee 1422 gehörte dann auch der Südwestzipfel von Sudauen zum Ordensland. Dies Gebiet umfasste etwas den Raum der späteren Kreise Lyck, Treuburg und teilweise Goldap.
Literatur
- Erich Weise (Hrsg.) Handbuch der Historischen Stätten - Ost- und Westpreußen, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1966
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