Studentenproteste (Hannover)

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Die Studentenproteste[1] in Hannover werden oft als Teil der Deutschen Studentenbewegung der 1960er Jahre angesehen. Als deren Initialzündung gelten die Demonstrationen gegen den Besuch des Schahs von Persien, Mohammad Reza Pahlavi, am 2. Juni 1967 in West-Berlin, während denen der hannoversche Student Benno Ohnesorg von dem Polizisten Karl-Heinz Kurras erschossen wurde.

Die Träger der Studentenbewegung auch in Hannover waren:

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1 1967

Ohnesorgs Beisetzung erfolgte am 9. Juni 1967 in Begleitung von einem Schweigemarsch von rund 7.000 Studenten durch die Innenstadt Hannovers.

Wenig später wurde in Hannover der Kongress "Bedingung und Organisation des Widerstands" durchgeführt unter Teilnahme u.a. von Rudi Dutschke, Jürgen Habermas, Knut Nevermann und Wolfgang Abendroth. Dieser Kongress rückte Hannover kurzzeitig ins Zentrum der bundesweiten Bewegung.

2 1968

Den Höhepunkt erreichten die politisch-studentischen Proteste in Hannover nach dem Attentat auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 (Gründonnerstag) und gipfelten in einer Anti-Springerkampagne. Während der Ostertage fanden Demonstrationen und Blockaden insbesondere vor dem Verlagsgebäude der Hannoverschen Presse und dem Anzeiger-Hochhaus am Steintor-Platz statt, wo seinerzeit auch die Bild-Zeitung des Springer-Verlages gedruckt und ausgeliefert wurde. Während dieser Demonstrationen kam es zu schweren Zusammenstößen mit der Polizei mit zahlreichen Verletzungen und Verhaftungen.

Am 19. Mai 1968 gründeten neben anderen die hannoverschen Universitäts-Professoren Peter Brückner und Peter von Oertzen, der spätere Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg und der Kabarettist Dietrich Kittner den Club Voltaire in der Nicolaistraße 11. Nach dem Beispiel anderer Republikanischer Clubs spielte der am 12. September 1969 wieder aufgelöste Club eine wichtige Rolle bei der Koordination der studentischen Proteste in Hannover.

Anschließend demonstrierten neben Studenten auch Schüler und Mitglieder von Gewerkschaften; im Lichthof des Welfenschlosses kam es am 28. Mai 1968 zu einem teach-in gegen die Verabschiedung der Deutschen Notstandsgesetze.

3 1969

Aus Anlass der Eröffnung der Hannover Messe kam es am 26. April 1969 noch einmal zu Demonstrationen und Streikaktionen. Ziel waren Reformen in der Bildung und im Hochschulwesen.

Im Juni 1969 begannen - initiiert von Studenten - die Rote-Punkt-Aktionen in Hannover.

4 Langfristige Folgen

Neben einer nachhaltigen Veränderung der politischen Kultur in der gesamten Bundesrepublik führten die Studentenproteste auch in Hannover zu Demokratisierungsprozessen im Hochschulwesen. So wurde beispielsweise Oskar Negt nach Hannover berufen, alternative Jugendkulturen wie das Unabhängige Jugendzentrum Kornstraße.

5 Literatur

  • H. Geiling: Das andere Hannover. Jugendkultur zwischen Rebellion und Integration in der Großstadt, 1996
  • Historisches Museum am Hohen Ufer: "Mit 17..." Jugendliche in Hannover von 1900 bis heute, 1997, (Ausstellungskatalog), v.a. S. 117ff.
  • A. Chr. Berlit: Notstandkampagne und Roter Punkt - Die Studentenbewegung in Hannover. 1967-1969, 2007
  • G. Aly: Unser Kampf 1968, 2008
  • G. Koenen, A. Veitel: 1968, Bildspur eines Kampfes, 2008
  • Klaus Mlynek, in: Stadtlexikon Hannover, S. 611f.
  • Walter Koch: Die Eroberung des Landtages von der Seeseite oder Das Ende der Musterknaben-Disziplin, Alektor Verlag, Stuttgart 1981

6 Einzelnachweise

  1. sämtliche Angaben dieser ersten Artikel-Version (s.o., Register "Versionen/Autoren" bzw. "Versionsgeschichte") nach Klaus Mlynek in: Stadtlexikon Hannover S. 611f., bzw. bei den Vernetzungen ("links"): s.d.

7 Andere Lexika

  • Dieser Artikel wurde in der Wikipedia gelöscht.



Erster Autor: Hannover Bernd Schwabe in Hannover angelegt am 12.07.2010 um 17:09, weitere Autoren: Jergen, Wolf32at,

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