Steinpilze
Die Steinpilze bildeten früher eine Untergattung innerhalb der Gattung der Dickröhrlinge (lateinisch Boletus). Die einzelnen Arten werden aufgrund der schwierigen Unterscheidbarkeit häufig noch unter diesem Namen zusammengefasst.[1] Von anderen Gattungsvertretern heben sie sich zunächst durch jung weiße, erst mit zunehmender Sporenreife nach blassgelb verfärbende Röhren und bei Bruch oder Anschnitt nicht verfärbendes Fleisch ab.
Nach neueren phylogenetischen Erkenntnissen war die Gattung Boletus polyphyletisch. Die Gattung wurde deshalb 2014 aufgespalten und die meisten Arten in andere Gattungen überführt. Nur der Gemeine Steinpilz verblieb in der Gattung. Die Bezeichnung Steinpilz rührt daher, dass das Fleisch fester ist als das der meisten anderen Pilze.[2] Typusart wurde der Gemeine Steinpilz (Boletus edulis).[3]
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Inhaltsverzeichnis
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1 Arten
Folgende Arten aus der Sektion Steinpilze kommen in Europa vor:[4][5][6]
Deutscher Name | Wissenschaftlicher Name | Autoren |
---|---|---|
Bronze-Röhrling oder Schwarzhütiger Steinpilz | Boletus aereus | Bulliard 1789, Fries 1821 |
Sommer- oder Eichen-Steinpilz | Boletus aestivalis | Paulet 1793, Fries 1838 |
Gemeiner Steinpilz oder Herrenpilz | Boletus edulis s. str. | Bulliard 1781, Fries 1821 |
Boletus edulis f. arcticus | Vassilkov 1966 | |
Weißer Steinpilz | Boletus edulis var. albus | Persoon 1825 |
Boletus edulis var. arenarius | H. Engel, Krieglsteiner & Dermek 1983 | |
Boletus edulis var. clavipes | Peck 1899 | |
Boletus pinetorum | M. Korhonen 2009 | |
Kiefern- oder Rotbrauner Steinpilz | Boletus pinophilus | Pilát & Dermek 1973 |
2 Besonderheiten
In den USA wurde im August 2017 ein 3 kg wiegendes Exemplar gefunden.[7]
2009 wurde behauptet, dass in freier Natur gewachsene Steinpilze mit dem starken Nervengift Nikotin belastet sein können. Die Stiftung Warentest ermittelte daraufhin, dass in allen getesteten, vorwiegend aus China stammenden Steinpilzen Nikotin nachgewiesen werden konnte. Teilweise war der Gehalt sehr niedrig, einige Produkte zeigten jedoch auch sehr hohe Werte. Nikotin ist als Pflanzenschutzmittel in der Europäischen Union seit den 1980er Jahren verboten, und es ist unklar, woher die nachgewiesenen Kontaminationen stammten. Es wurde vermutet, das Nikotin sei zum Schutz vor Schädlingen versprüht worden.[8]
3 Literatur
- German Josef Krieglsteiner (Hrsg.), Andreas Gminder, Wulfard Winterhoff: Die Großpilze Baden-Württembergs. Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3531-0.
4 Weblinks
5 Vergleich zu Wikipedia
6 Einzelnachweise
- Hochspringen ↑ I. R. Hall, A. J. E. Lyon, Y. Wang, L. Sinclair: Ectomycorrhizal fungi with edible fruiting bodies. 2. Boletus edulis. In: Economic Botany. Band 52, Nummer 1/Januar 1998, ISSN 1874-9364, S. 44–56. S. 44
- Hochspringen ↑ F. Werneburg: Der Steinpilz, Boletus edulis Bull. Der Hexenpilz, Boletus luridus Schaeff. Der Feld-Blätterpilz, Psalliota campestris L. Der Knollen-Blätterpilz, Amanita phalloides Fr. In: Jahrbuch des Vereins für Wissenschaftliche Pädagogik. 17, 1885, S. 238–250. S. 240.
- Hochspringen ↑ Carl von Linné: Species Plantarum. 1753. S. 1176.
- Hochspringen ↑ Eric Strittmatter: Die Gattung Boletus. Auf: fungiworld.com. Pilz-Taxa-Datenbank. 15. Januar 2008. Abgerufen am 30. August 2011.
- Hochspringen ↑ D.C.M. Beugelsdijk, S. van der Linde, G.C. Zuccarello, H.C. den Bakker, S.G.A. Draisma, Machiel Evert Noordeloos: A phylogenetic study of Boletus section Boletus in Europe (Archivversion vom 10. Dezember 2011). In: Persoonia 20(1–7). 2008. doi:10.3767/003158508X283692 . (PDF; 344 KB).
- Hochspringen ↑ Mauri Korhonen, Kare Liimatainen, Tuula Niskanen: A new boletoid fungus, Boletus pinetorum, in the Boletus section Boletus from Fennoscandia (Basidiomycota, Boletales). In: Karstenia. 49, Nr. 2, 2009, ISSN 0453-3402, S. 41–60 (Zusammenfassung online).
- Hochspringen ↑ Leobener Bäckermeister begeistert Amerika mit Riesensteinpilz kleinezeitung.at, 17. August 2017, abgerufen 20. August 2017.
- Hochspringen ↑ Getrocknete Steinpilze: Nicht ohne Nikotin, Stiftung Warentest, 19. November 2009 (online abgerufen am 28. Februar 2013)
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