Siegfried Schindelmeiser

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😃 Profil: Schindelmeiser, Siegfried
Beruf Rechtsanwalt
Persönliche Daten
14. Dezember 1901
Gr. Tullen, Ostpreußen
25. Februar 1986
Kiel


Siegfried Schindelmeiser (* 1901 in Gr. Tullen, Ostpreußen; † 1986 in Kiel) war ein deutscher Rechtsanwalt, Notar und Studentenhistoriker.

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1 Leben

Schindelmeisers Vorfahren waren Salzburger Emigranten, die 1731 im äußersten Nordosten Preußens Zuflucht fanden. Hier, hart an der russischen Grenze, kam Schindelmeiser zur Welt und verlebte seine Jugend auf dem elterlichen Gut Gr. Tullen. Es war eines von acht Gütern der Gemeinde Groß Königsbruch im Landkreis Pillkallen.

Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums in Tilsit meldete sich Schindelmeiser 1919 zum Ostpreußischen Freiwilligenkorps im Ulanen-Regiment 8. Als Jurastudent in Königsberg (Preußen) trat er im Sommersemester 1920 dem Corps Baltia bei.[1] Das Sommersemester 1922 verbrachte er in Jena als Gast bei Franconia.

In Königsberg engagierte sich Schindelmeiser in der Studentenkammer (was dem heutigen AStA entspricht) und vertrat seinen Corpsburschen-Convent und den Senioren-Convent im Waffenring sowie im Hochschulring. Nach dem Assessorexamen 1928 am Oberlandesgericht in Königsberg war er von 1929 bis 1938 Rechtsanwalt und Notar in Tapiau.

1933/34 stand er unbeirrt im überkommenen Recht und widersetzte sich mit anderen Corpsbrüdern der nationalsozialistischen Übernahme seines Corps. Im Zweiten Weltkrieg kam er im Oktober 1944 als Unteroffizier der Reserve in der 21. Infanterie-Division, die in der Schlacht um Ostpreußen kämpfte. Schindelmeiser erhielt das Eiserne Kreuz II. Klasse und kam in britische Kriegsgefangenschaft.

Nach dem Krieg wohnte er in Kiel und arbeitete seit 1946 als Rechtsanwalt, seit 1951 auch als Notar in Preetz. Die Kanzlei führte er zeitlebens. Er brachte sich in die Kommunalpolitik und in Vertriebenenverbände ein. Schindelmeiser war Ehrenmitglied und der vorletzte Vorsitzende des Verbandes Alter Königsberger Balten.

An seinem monumentalen Lebenswerk, der Geschichte der Albertus-Universität (1544-1851) und seines Corps, schrieb er dreißig Jahre.[2] Er starb nach den handschriftlichen Korrekturen vom letzten Manuskript (1916-1923) der acht Teile. Er hinterließ seine Frau Elisabeth geb. Presson und einen Sohn.

2 Haltung

In seinem Nachruf auf Schindelmeiser schrieb Richard Kirschstein-Freund: „Äußerungen, die er als Gegner des Nationalsozialismus gegenüber einem prominentem Amtsleiter tat, brachten ihm kurz vor dem Zweiten Weltkrieg eine Gefängnisstrafe von drei Monaten und den Verlust seines Notariats ein. Er reagierte darauf durch Rückgabe seiner Zulassung als Anwalt und zog sich auf den väterlichen Landsitz zurück, der im Zusammenhang mit der Erbteilung nun aufgrund der damaligen Landwirtschaftsgesetzgebung in zwei Erbhöfe aufgeteilt wurde. Den einen bewirtschaftete Siegfried Schindelmeiser, den anderen sein Bruder, unser Corpsbruder Hans Schindelmeiser. Beide wurden im Zweiten Weltkrieg abwechselnd eingezogen und vertraten sich dann gegenseitig, bis zuletzt beide Soldaten wurden und in britische Gefangenschaft gerieten. Aus dem berüchtigten Lager Waterloo entlassen, gelangte Schindelmeiser – wie die meisten Ostpreußen – nach Holstein. Dort gründete er mittellos eine Anwaltspraxis in Preetz, in der er auch alsbald das Notariat erhielt.“

3 Werke

  • Baltia Königsberg c/a NSDAP (1933/34). Einst und Jetzt, Bd. 11 (1966), S. 69-90
  • Die Albertina und ihre Studenten 1544 bis WS 1850/51 und Die Geschichte des Corps Baltia II zu Königsberg i. Pr. (1970-1985). Erstmals vollständige, bebilderte und kommentierte Neuausgabe in zwei Bänden mit einem Anhang, zwei Registern und einem Vorwort von Franz-Friedrich Prinz von Preussen, herausgegeben von R. Döhler und G. v. Klitzing. aventinus edition (Meidenbauer), München 2010. ISBN 978-3-00-028704-6

4 Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Kösener Corpslisten 1960, 86, 326
  2. Ausführliche Rezensionen für das Jahrbuch für Geschichte Mittel- und Ostdeutschlands und die Preußische Allgemeine Zeitung sind in Vorbereitung.

5 Weblinks

6 Andere Lexika

  • Dieser Artikel wurde in der Wikipedia gelöscht.



Erster Autor: Mehlauge angelegt am 01.06.2010 um 18:59, weitere Autoren: Kriddl, Graphikus, Mehlauge/SiSchi

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