Saul Pardo

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😃 Profil: Pardo, Saul
Namen Brown, Saul
Persönliche Daten
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17. April 1702
Curaçao


Saul Pardo; später Saul Brown; (* um 1650/57 in Rotterdam; [1] [2] gest. 17. April 1702 auf Curaçao) [3] [4] war ein jüdischer Kaufmann, Rabbiner und Kantor (hazzan). Er war der erste jüdische Kantor auf dem nordamerikanischen Festland. [5]
Die Insel Curaçao, auf die Saul Pardos Vater Josiah ben David Pardo im Jahr 1674 auswanderete und auf die Saul Pardo in seinen späteren Lebensjahren zurückkehrte, auf einer Landkarte aus dem Jahr 1679
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1 Vita

  • Saul Pardo stammte aus einer sephardischen Familie aus Prado del Rey in der heutigen spanischen Provinz Cadiz, die viele Rabbiner und Kantoren hervorbrachte. Sein Großvater David Prado (geb. in Saloniki; gest. 1657) war ab 1618 Rabbiner in Amsterdam. Sein Vater war der holländische Rabbiner und Chacham Josiah ben David Pardo (1626-1684), der 1674 nach Curaçao und später Port Royal auf Jamaica migrierte. Auf Curaçao war er neun Jahre lang Leiter der Congregation Mikvé Israel. [6]
  • Um 1677 war er als Kaufmann in Newport aktiv. 1685 wurde er zusammen mit anderen Juden aus Newport wegen Verstoß gegen die Navigation Acts angeklagt, später aber von dem Vorwurf freigesprochen. [7] Im selben Jahr kam er nach New York. [8] Vom Gouverneur Thomas Dongan hatte, obwohl dies allen anderen Juden verwehrt wurde, eine Privileg als Großhändler erhalten. [9] [10] In New York änderte er seinen Nachnamen von Pardo [11] zu Brown.
  • Er wurde dann in New York der erste Kantor der ab 1654 bestehenden Congegration Shearith Israel. [12] Damit war er der erste Jude auf dem nordamerikanischen Festland, der die Aufgaben eines Kantors wahrnahm.
  • 1695 übernahm er dann auch die Aufgaben des Rabbiners. Reverend John Miller, der Kaplan der britischen Garnison, welcher die jüdische Synagoge auf seiner Karte von New York markierte, vermerkte ihn im Jahr 1695 als minister [13] Saul Brown. [14]
  • Bis circa 1702 stand Pardo der Gemeinde vor. [15] Danach kehrte er wieder nach Curaçao zurück, wo er auch verstarb.
  • Er hatte mit seiner Frau Esther Pardo Brown sechs Kinder. [16] Diese führte die Geschäfte ihres Mannes in New York nach dessen Tod bis zu ihrem eigenen Tod im Jahr 1708 weiter. [17]

2 Literatur

Tafel zur Erinnerung an die Gründung der Congegration Shearith Israel in New York, an der Saul Padro als Kantor und später auch als Rabbiner wirkte
  • Encyclopaedia Judaica, Band IV / (Blu-Cof), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, Seite 216
  • Encyclopaedia Judaica, Band XV / (Nat-Per), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, Seite 633

3 Weblinks

4 Einzelnachweise

  1. www.geni.com
  2. Die Pardos - Vom Osmanischen Reich über die Neue Welt nach Hamburg, Begleitheft zur Ausstellung Spurensuche - Ein Stolperstein für Gertrud Pardo, S. 11
  3. Joseph R. Rosenbloom: A Biographical Dictionary of Early American Jews - Colonial Times Through 1800, University of Kentucky Press, 1960, S. 14
  4. Anm.: Die Angaben zu seinem Todesdatum sind nicht einheitlich. Es wird neben dem Jahr 1702 auch 1703 und 1708 (Dan Cohn-Sherbok: Dictionary of Jewish Biography, Oxford University Press, 2005, S. 224)angegeben.
  5. Irene Heskes: Passport to Jewish Music - Its History, Traditions, and Culture, Greenwood Press, 1994, Seite 178 und 179
  6. Encyclopaedia Judaica, Band XV / (Nat-Per), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 633
  7. Earl A. Grollmann: American Jewish Archives - Dictionary of American Jewish Biography in the Seventeenth Century, Vol. 3, Nr. 2, Hebrew Union College - Jewish Institute of American Jewish historical records, Cincinatti, 1950, S. 4
  8. Tina Frühauf: Experiencing Jewish Music in America - A Listener's Companion, Rowman & Littlefield, 2018, S. 3
  9. Encyclopaedia Judaica, Band IV / (Blu-Cof), 2. Aufl., Keter Publishing House Ltd., 2007, S. 216
  10. Charles P. Daly: The Settlement of the Jews in North America, Philip Cowen, New York, 1893, S. 24 und 25
  11. Anm.: Pardo bedeutet in Portugiesisch und Spanisch Braun.
  12. Lee Levinger: A History of the Jews in the United States, Union of Hebrew Congregations, Cincinatti, 1952, S. 67
  13. Anm.: Damals bezeichnete man im amerikanischen Judentum Personen, welche die Funktion eines Rabbiners und/oder Kantors ausübten oft einfach als reader, Reverend oder Minister. Ob ein solcher reader, Reverend oder Minister die Funktion eines Rabbiner, eines Kantors oder beides in Personalunion ausübte, lässt sich deshalb oft nicht definitiv aussagen. (Judah M. Cohen: The Making of a Reform Jewish Cantor - Musical Authority, Cultural Investment, Indiana University Press, 2009, S. 31)
  14. Charles P. Daly: The Settlement of the Jews in North America, Philip Cowen, New York, 1893, S. 27
  15. Tina Frühauf: Experiencing Jewish Music in America - A Listener's Companion, Rowman & Littlefield, 2018, S. 3
  16. Leo Hershkowitz: Colonial Entrepreneurs - A Quartet of Jewish Women
  17. Howard B. Rock: Haven of Liberty - New York Jews in the New World, 1654-1865, Band I, New York University Press, 2012, S. 63 und 64

5 Hinweis zur Verwendung

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6 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Saul Pardo) vermutlich nicht.




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