Samaa`i Bayat von Ibrahim al-Aryan

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Samaa`i Bayati ist eine Komposition des ägyptischen Musikers und Komponisten Ibrahim al-Aryan (1892-1953). Samaa`i Bayati ist eines der bekanntesten und populärsten Stücke der klassischen osmanischen Musikform sema`i. [1]

Der muslimische Oud-Virtuose Boris ibn Fernbacher al-almany hat im Jahr 2021 eine beeindruckende Improvisation über Ibrahim al-Aryans Samaa`i Bayat eingespielt, die man sich auf Youtube (zum Anhören hier klicken) kostenlos anhören kann.

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1 Musik

Gliederung der osmanischen Musikform sema`i
Der Titelbestandteil samaa`i zeigt an, dass es sich dabei um eine Komposition in der vierteiligen osmanischen Musikform sema`i handelt, und das Wort Bayati verweist auf den Maqam bayātī auf dem das Stück basiert.
Mögliche Transkription von Ibrahim al-Aryans Samaa`i Bayat

Die Komposition Samaa`i Bayat gehört der instrumentalen Form sema`i der klassischen osmanischen Musik an. Der sema`i bildet normalerweise der Schlussatz der Suitenform fasil. Ein sema`i besteht üblicherweise aus vier, hane genannten Abschnitten zwischen denen jeweils ein immer gleicher, teslim genannter Teil, eingeschoben ist. Ein sema`i steht normalerweise im 10/8-Takt. Der vierte hane kann aber auch im 6/4- oder 3/4-Takt stehen. [2]

1.1 hane I

Das fünf Takte umfassende hane I kann annähernd als in ebenfalls fünf Untereinheiten geteilt betrachtet werden: In Takt 1 wird als Tonvorat der untere, die vier Töne zwischen d und g umfassende Teil des Maqam (jins bayat re genannt [3]) herangezogen. Diese Untereinheit endet auf der Viertelnote d, der vorletzten Note von Takt 1. Die Untereinheit II besteht aus einen vom f zum darunter liegenden g führenden 16-tel Lauf, springt dann vom g zum a`um eine None hoch und bewegt sich von dort aus wieder abwärts zum Ton d. Dabei wird mit den Tönen a, b und c nun auch der Tonvorrat des zweiten jins, aqid nahawand [4], mit einbezogen. Man kann den ersten Teil von Takt 2, der sich auf den Tetrachord vom c zum f konzentriert auch als ein kurzfristiges ausweichen in den maqam rast interpretieren. Doch bereits mit dem vom a zum d absteigenden zweiten Teil von Takt 2 wird wieder klar der maqam bayati eingesetzt. [5] Untereinheit III weicht wieder in die Region von maqam rast aus und beginnt mit der rhythmischen Abfolge Viertel - Achtel - Viertel und führt dann in 16-tel- und Achtelbewegung zum Ton f, dem Ausgangspunkt von Untereinheit IV. Diese greift das rhythmische Anfangsmotiv Viertel - Achtel - Viertel der vorherigen Untereinheit auf und variierte im Anschluss die 16-tel-Figur der vorherigen Untereinheit zu einer 16-tel-Triole ab, ab der wieder eindeutig maqam bayati dominiert. Die Untereinheit V schließt hane I dann mit einer von Achtelbewegung bestimmten vom b zum d abwärts führenden Skala und einer darauf folgenden, vom a zum d abwärts führenden und von 16-tel-Werten dominierten Skala ab.

1.2 teslim

Das sieben Takte lange teslim wird in den ersten drei Takten von einem aus punktierter 16-tel, 32-tel und zwei anschließenden 16-teln bestehenden Pendelmotiv dominiert. Dies Pendelmotiv wird in jedem der drei Takte je einmal um eine diatonische Stufe nach unten versetzt wiederholt. Die Takte 2 und 3 des teslim sind dann exakte, nur jeweils um eine diatonische Stufe nach unten versetzte Kopien von Takt 1. Mit dem achten Achtel von Takt 4 des teslim setzt dann bis zu Ende des teslim eine fast durchgehend in 16-tel-Werten gehaltene Wellenbewegung im Tonraum einer Oktave (d bis d`) ein. Takt 1 des teslim begibt sich dabei mit dem Tetrachord vom c zum f in den Bereich des maqam ajam, der unserer westlichen Dur-Tonleiter entspricht. Doch bereits in Takt 2 des teslim herrscht dann wieder der maqam bayati vor. [6]

1.3 hane II

hane II beginnt mit den vier Tönen g, a, um ein Viertelton erhöhtes b, c und d des maqam husayni, der in der arabischen Musiktheorie zur Gruppe des maqam bayati gezählt wird. Die erste Hälfte des Taktes 2 von bewegt sich mit dem Tonvorrat d, e, fis und g im Bereich des maqam ajam, aber bereits mit dem Sprung vom g zum um einen Viertelton erhöhten b wird wieder klar maqam husayni ausgesprochen. Mit Takt 3 wird dann spätestens mit dem Ton b wieder klar zum maqam bayati zurückgekehrt. [7] hane II greift zu Anfang des rhythmische Modell aus Viertel, Achtel, Viertel und anschließender Triole aus Takt 4 von hane I um eine Terz nach oben versetzt auf. Dann schraubt sich die Melodie allmählich bis zum Ton c` im zweiten und d` im dritten Takt hoch. Es folgt (wie bereits in Takt 2 von hane I) ein großer Sprung im Intervall einer None vom g zum f` im vierten Takt von hane II. Dann steigt die Melodie nach dem selben rhythmischen Modell wie im letzten Takt von hane I schrittweise vom f` abwärts zum a auf dem vorletzen Viertel von Takt 4, katapultiert sich in einer Triole aufwärts zum Ton d`, um von dort im letzten Takt von hane II in Achtelbewegung zum Ton d abzusteigen.

1.4 hane III

hane III verwendet mit einer Duodezime einen größeren Tonumfang als die bisherigen hane und bewegt sich auch in höherer Lage. Es wird auch deutlicher als in den beiden vorangegangenen hane moduliert. Die Melodie beginnt höher als die bisherigen hane auf dem Ton c`, und verwendet zu Anfang den maqam muhayyar, eine Variante von maqam bayati die üblicherweise eine Oktave höher startet und bei aufsteigenden Tonfolgen gerne das um einen Viertelton erhöhte b verwendet. In Takt werden dann nicht mehr wie in den maqamat bayati, husayni oder muhayyar die um einen Viertelton erhöhten Töne b und es, sondern das "normale" b und es eingesetzt, womit wir uns eher im Umfeld des maqam kurd oder maqam ajam befinden. Der letzte Takt von hane III kehrt dann wieder zum maqam bayati mit seinem um einen Viertelton erhöhten es zurück.

Takt 1 des hane III durchläuft unter Verwendung derselben rhythmischen Formel wie im ersten Takt von hane I den Tonraum vom d zum f`. Takt 2 umspielt den Ton d` und die Takte 3 und 4 führen eine Wellenbewegung im Tonambitus einer Dezime aus. Im letzten Takt von hane III bewegt sich die Melodie dann in langsamem Abstieg in Achteln vom d`zum Schlusston d.

1.5 hane IV

2 Weblinks

3 Audio und Video

4 Literatur

  • Ahmed Mukhtar: The Mukhtar Method / Learn Oud, Band II (Oud Upper Beginner), lulu.com, 2019, Seite 82 bis 84

5 Einzelnachweise

  1. Johnny Farraj und Sami Abu Shumays: Inside Arabic Music - Arabic Maqam Performance and Theory in the 20th Century Middle East, Oxford University Press, 2019, S. 142 und 143
  2. Musik fremder Kulturen - Fünf einführende Studien, Institut für Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt Schott, 1977, S. 14 und 15
  3. Ahmed Mukhtar: The Mukhtar Method - Arabic Music Theory I & II, Lulu.com, 2018, S. 92
  4. Ahmed Mukhtar: The Mukhtar Method - Arabic Music Theory I & II, Lulu.com, 2018, S. 92
  5. Learn Arabic Oud - Learn Maqam Bayati - تعلم مقام البياتي
  6. Learn Arabic Oud - Learn Maqam Bayati - تعلم مقام البياتي
  7. Learn Arabic Oud - Learn Maqam Bayati - تعلم مقام البياتي

6 Andere Lexika

Wikipedia kennt dieses Lemma (Samaa`i Bayat von Ibrahim al-Aryan) vermutlich nicht.




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