Richard Henke

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Porträt Richard Henke (1935)

Richard Henke (* 1900 in Korneuburg; † Oktober 1963 in Wien) war ein österreichischer Chemiker und Erfinder.

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1 Biografie

Richard Henke entstammte einer sächsischen Fabrikantenfamilie[1], die im 19. Jahrhundert mit einem Familienzweig nach Korneuburg übersiedelte, wo die Familie eine Stadtvilla bewohnte, die während des Zweiten Weltkriegen bei Bombenangriffen zerstört wurde. Richard Henke ehelichte Adele Havlicek (1912 in Stockerau - 1992 in Wien-Hietzing). Das Ehepaar hatte zwei Töchter. Johanna Henke (1936-2014) ehelichte den Architekten Richard Gach und Gertraud Henke (* 1940, verehelichte Staufer) lehrte als Chemikerin an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie in Wien. Henkes Bruder Ernst Henke war Diplomingenieur und als leitender Techniker bei der ÖBB in Salzburg tätig. Nebenbei beschäftigte er sich als Aquarellist und Zeichner.

Richard Henke absolvierte an der Technischen Universität Wien zum Diplomingenieur, hernach zum Doktor-Ingenieur. In den 1920er Jahren entstanden verschiedene Abhandlungen über Molekülverbindungen gemeinsam mit u. a. Georg Weissenberger und Fritz Schuster. Diese wissenschaftlichen Schriften wurden in Fachzeitschriften wie Journal für Praktische Chemie, Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie[2] und dem Chemischen Zentralblatt[3] publiziert. Seine Arbeiten wurden auch in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften in Wien mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse publiziert.[4]

Richard Henke war bis zu seiner Beurlaubung aus politischen Gründen durch die Nationalsozialisten Assistenzprofessor für Chemie an der Technischen Universität.[5][6] Während der NS-Zeit konnte er trotz seiner Heimwehraktivitäten von der Deportation in das KZ zurückbeordert werden, da er als chemischer Spezialist in hohem Ansehen stand. Hernach war Henke als Chemiker bei der Schweizer Firma Wander AG angestellt, wo er auch an der Neuentwicklung der Ovomaltine arbeitete.

Porträt Richard Henke (Anfang 1960er Jahre)

Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Richard Henke die Abendschule für Chemie an der damaligen HTL Schellinggasse in Wien. Er entwickelte auch eine Schuhcreme, die aber nicht in Produktion ging. Danach arbeitete Henke an der Höheren Bundeslehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie in Wien in der Rosensteingasse in den Forschungsgebieten "Chemie und Chemische Technologie". Er leitete dort das Betriebslaboratorium an den Abteilungen für Maschinenbau und für Elektrotechnik und war Verwalter des chemischtechnischen Laboratoriums.[7] 1963, kurz vor seinem Tod, wurde er als Direktor an die Höhere Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt für chemische Industrie berufen. Diese Funktion konnte er aber aufgrund eines plötzlichen Herzinfarktes, der zum Tod führte, nicht mehr antreten. Richard Henke wurde im Familiengrab am Ober St. Veiter Friedhof in Wien-Hietzing begraben.

2 Nachruf

Richard Henkes Leben wurde durch seinen Forschergeist gleichwohl wie durch seine humanistische Gesinnung und sein Interesse an den schönen Künsten wie der Malerei und der Musik charakterisiert.

3 Auszeichnungen und Würdigungen

4 Nachkommen und Verwandtschaftsverhältnisse

Die Familie von Richard Henke (Personen von links nach rechts: Adele und Richard Henke, Adeles und Leopoldines Mutter Leopoldine Havlicek, Leopoldine und Friedrich Prochaska, Adeles und Leopoldines Vater Leopold Havlicek), 1935
Richard Henke (links) und sein Schwiegersohn Richard Gach beim Bergwandern in Salzburg, 1957/58
  1. Leopold Havlicek (* 1880, † 1957) ∞ Leopoldine (* 1886, † 1962)
    1. Leopoldine Havlicek (* 1908, † 1972) ∞ Friedrich Prochaska (* 1904, † 1960)
      1. Dkfm. Liselotte Prochaska (* 1936) ∞ Regierungsrat Herbert Schmatz (1935-2018)
      2. Friederike Prochaska (* 1941) ∞ Gerhard Cizek (* 1943)
        1. Liselotte Cizek (* 1969) ∞ Peter Henning (* 1971)
          1. Beatrice Henning (* 2006)
    2. Adelele Havlicek (* 1912, † 1992) ∞ Regierungsrat Dipl. Ing. Dr. Ing. Richard Henke (* 1900, † 1963)
      1. Johanna Henke (* 1936, † 2014) ∞ Mag. Architekt Richard Gach (* 1930, † 1991) (sowie Mag. Architekt Richard Gach (* 1930, † 1991) & Brigitte Gartner; deren Sohn Mag. Dr. Martin Gartner (* 1978))
        1. Ministerialrat Ing. Mag. Christian Gach (* 1956, † 2017) ∞ Renate Sulzer, MSc (* 1960)
          1. MMag. Dr. Florian Gach (* 1980)
          2. Dipl.-Päd. Ing. Lukas Gach (* 1982) ∞ Isabella Peter, BSc (* 1988)
            1. Helene Gach (* 2011)
            2. Sophia Gach (* 2014)
        2. Mag. Martina Gach (* 1957) ∞ Mag. Helmuth Gräff, akademischer Maler (* 1958)
          1. Mag. Matthias Laurenz Gräff[9] (* 1984)
        3. Richard Gach (* 1964) ∞ Martina Zettel (* 1964)
          1. Sophie Gach (* 1993)
          2. Sebastian Gach (* 1997)
      2. Ing. Gertraud Henke (1940-2023) ∞ Ing. Helmut Staufer (* 1936)
        1. Johanna Staufer (* 1967) ∞ Baumeister Wolfgang Lamatsch (* 1966)
          1. Clara Lamatsch (* 1991)
          2. Fabian Lamatsch (* 1993)
        2. Elisabeth Staufer (* 1968) ∞ Ing. Josef Paul (* 1959)
          1. Anna Paul (* 2004)

5 Publikationen (Auswahl)

  • (1958): "Kunststoffe stellen sich vor", Gesellschaft für Natur und Technik, in Universum: Natur und Technik, Band 13, S. 332-335
  • (1956): "Stoffe aus Aschantinüssen", Gesellschaft für Natur und Technik, in Universum: Natur und Technik, Band 11, ab S. 344
  • "Über arithmetische Zahlenfolgen höherer Ordnung"
  • (1926) "Zur Kenntnis binärer Flüssigkeitsgemische. Einige neue Konstanten 115, 75." In: Journal für praktische Chemie (1939)
  • mit Fanny Kawenoki: "Systeme mit Nitrobenzol u. Oxynitrobenzolen 113, 171." In: Journal für praktische Chemie (1939)
  • mit Fritz Schuster: "Betrachtungen über den Dampfdruck 113, 180." In: Journal für praktische Chemie (1939)
  • mit Georg Weissenberger und Fritz Schuster, (1926): Zur Kenntnis organischer Molekülverbindungen. XVIII. Wege zur Berechnung des Molbruche. In: Zeitschrift für anorganische und allgemeine Chemie, Volume 152, Issue 1, Seiten 325–332
  • mit Georg Weissenberger und Fritz Schuster, (1925): "Über die Molekülverbindungen der Phenole. VIII. Die Lokalisierung des Restvalenzkraftfeldes." - Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 134_2b: 47-56.
  • mit Georg Weissenberger und Fritz Schuster, (1925): "Zur Kenntnis organischer Molekülverbindungen. IX. Die Gruppe - CCl3." - Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 134_2b: 57-60.
  • mit Georg Weissenberger und Lazar Bregmann, (1925): "Zur Kenntnis organischer Moiekülverbindungen. XVI. Zweiwertige Phenole und ihre Äther." - Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 134_2b: 471-482.
  • mit Georg Weissenberger und Eugen Sperling, (1925): "Zur Kenntnis organischer Molekülverbindungen. XVII. Das Verhalten des Dekahydronaphthalins." - Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 134_2b: 483-497.
  • mit Georg Weissenberger und Stanislaus Baumgarten, (1925): "Über die Adsorption an Kohle aus zähflüssigen Medien." - Sitzungsberichte der Akademie der Wissenschaften mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse 134_2b: 679-700.
  • mit Georg Weißenberger und Lazar Bregmann (1925): Zur Kenntnis organischer Molekülverbindungen In: Monatshefte für Chemie/Chemical Monthly 01/1925; 46(7):471-482.
  • mit Georg Weissenberger und F. Sperlin (1925): Neue Wege der Gaswaschung V. Studien mit Hilfe von Beladungskurven In: Angewandte Chemie 01/1925; 38(51):1161-1164.
  • mit Georg Weissenberger und Fanny Kawenoki: "Zur Kenntnis Binärer Flüssigkeitsgemische. XXII. Systeme mit Nitrobenzol und den Oxynitrobenzolen."
  • mit Georg Weissenberger und Hedwig Katschinka, (1924): "Zur Kenntnis binärer Flüssigkeitsgemische XX. Systeme mit substituierten Hydronaphthalinen. In: Die Fortschritte in der organischen Chemie seit dem Jahre, von Erich Lehmann
  • mit Georg Weissenberger: "Zur Kenntnis binärer Flüssigkeitsgemische. XXI. Systeme mit Buttersäure"

6 Weblinks

 Commons: Richard Henke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

7 Vergleich zu Wikipedia




8 Einzelnachweis

  1. Information bereitgestellt durch Frau Gertraud Staufer, geb. Henke
  2. Author: Henke, Richard : Search In: wiley.com, abgerufen am 24. Juni 2018.
  3.  Chemisches Zentralblatt. 1, Chemie, G.m.b.H., 1927, S. 1261 (Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „{“&dq=Richard+Henke#v=onepage eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche{{#invoke:TemplatePar|check |all= |opt= Suchbegriff= BuchID= Seite= Band= SeitenID= Hervorhebung= Linktext= Land= KeinText= |cat= Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Google Buch |template= Vorlage:Google Buch |format= }}).
  4. Vorlage:ZOBODAT
  5.  Johannes Koll: "Säuberungen" an österreichischen Hochschulen 1934–1945 Voraussetzungen, Prozesse, Folgen. Böhlau Verlag, Wien 2017, ISBN 978-3-205-20336-0, S. 250-251 (Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „{“&dq=Richard+Henke#v=onepage eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche{{#invoke:TemplatePar|check |all= |opt= Suchbegriff= BuchID= Seite= Band= SeitenID= Hervorhebung= Linktext= Land= KeinText= |cat= Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Google Buch |template= Vorlage:Google Buch |format= }}).
  6.  Juliane Mikoletzky, Paulus Ebner: Die Technische Hochschule in Wien 1914–1955. Teil 2: Nationalsozialismus – Krieg – Rekonstruktion (1938–1955). Böhlau Verlag, Wien 2016, ISBN 978-3-205-20132-8, S. 182 (Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „{“&dq=Richard+Henke#v=onepage eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche{{#invoke:TemplatePar|check |all= |opt= Suchbegriff= BuchID= Seite= Band= SeitenID= Hervorhebung= Linktext= Land= KeinText= |cat= Wikipedia:Vorlagenfehler/Vorlage:Google Buch |template= Vorlage:Google Buch |format= }}).
  7. Festschrift, Bundesgewerbeschule in Wien I, 1880-1955 , S. 195 (1955)
  8. Österreichische Ingenieur-Zeitschrift, Band 6, S. 441, Springer-Verlag (1963)
  9. Matthias Laurenz Gräff

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