Regulative Idee
Begriffe der Vernunft nannte Kant unter Bezugnahme auf Platon Ideen. Sofern diese Begriffe rein sind, also ohne eine empirische Grundlage, sind sie dann transzendentale oder regulative Ideen. Sie übersteigen die Grenzen der Erfahrung und sind „in concreto“ niemals vorstellbar. Entsprechend den Schlussarten lassen sich die transzendentalen Ideen in drei Klassen einteilen:
- die Seele als die unbedingte Einheit des denkenden Subjekts
- die Welt als die unbedingte Einheit der Reihe der Bedingungen der Erscheinung
- das Wesen aller Wesen (Gott) als die unbedingte Einheit der Bedingung aller Gegenstände des Denkens überhaupt.
Kant folgte mit dieser Gliederung der Einteilung der speziellen Metaphysik von Christian Wolff in eine rationale Psychologie (Seelenlehre), eine rationale Kosmologie (Weltwissenschaft) und eine rationale Theologie (Gotteserkenntnis). Den Zusatz rational verwendete Kant, um zu kennzeichnen, dass die jeweiligen Betrachtungen transzendental, also frei von empirischen Erkenntnissen, zu erfolgen haben. Die Diskussion führte Kant zu den jeweiligen Themen anhand der Kategorien durch. Im Sinne der Aufdeckung des transzendentalen Scheins, der mit diesen Ideen verbunden ist, sind die Folgeabschnitte über die Paralogismen (Trugschlüsse der Seelenlehre), Antinomien (Widersprüche der Weltwissenschaft) und über das Ideal der reinen Vernunft (fehlerhafte Gottesbeweise) eine fundamentale Kritik der bisherigen Schulmetaphysik.
1 Die fünf neuen regulativen Ideen
Joachim Stiller ersetzt nun die regulative Idee Seele durch die Idee Mensch und fügt noch die beiden Ideen Gesellschaft und Geschichte hinzu. Der so entstanden Kanon der fünf neuen regulatioven Ideen der Vernunft im Überblick:
2 Siehe auch
3 Andere Lexika
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