Regierungshof (Flensburg)
Der Regierungshof in Flensburg war ein ehemaliger Kaufmannshof, der in den 50er Jahren des 19. Jahrunderts für parlamentarische Aufgaben und staatliche Verwaltungszwecke ausgebaut worden war.[1][2] auf Grund dessen, dass Flensburg als Haupstadt[3][4] für das Herzogtums Schleswig dienen sollte.[5] So war der Hof seit dem Jahr 1952 zunächst Sitz der Schleswigschen Ständeversammlung. Von 1882 bis 1964 diente er als provisorischer Ersatz für das alte Flensburger Rathaus.
Inhaltsverzeichnis
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1 Geschichte
Im Jahr 1951 wurde die Regierung des Herzogtums Schleswig nach Flensburg verlegt.[6] Noch im selben Jahr versammelten sich die Notabeln zur Beratung einer Verfassung für das Herzogtum.[6] Ein Jahr später, im Mai 1852 wurde dann das Londoner Protokoll verabschiedet.[6] Doch wirklich bezogen war das Regierungsgebäude mit der Adresse Holm Nr. 7 wohl offenbar erst im besagten Jahr 1852.[1] Ein Jahr später im Jahre 1853 wurde im Hof des Regierungsgebäudes vom Stadtbaumeister Laurits Albert Winstrup das sogenannte Ständehauserrichtet, welches den Hof nach Osten hin abschloss und wo seit dem die Schleswigschen Ständeversammlung saß.[6][7] Der Regierungshof, der auf einem Doppelgrundstück stand, beherbergte zudem das Appellationsgericht sowie die Zentralkasse.[7]
Seit dem Jahr 1958 wurden in der Zeit in der die Ständeversammlung nicht tagte, Teile der Schleswigschen Sammlung Nordischer Alterthümer (auch Flensburger Sammlung genannt) im Ständehaus ausgestellt. Im Jahre 1861 wurde der nördliche Flügel des Regierungsgebäudes dauerhaft für die Sammlung zur Verfügung gestellt, wodurch dieser umgebaut werden musste. Die Sammlung die zum Teil in einer Schule lagerte wurde schrittweise dorthin überführt. Dort befand sie sich bis ins Jahr 1864.[8] Auf Grund des Deutsch-Dänischen Krieges gelangte ein kleiner Teil der Sammlung nach Kopenhagen. Der größte Teil der Sammlung kam in den 1870er Jahren nach Kiel. Heutzutage befindet sich dieser Großteil der Sammlung im Schloss Gottorf.
Der Regierungshof diente wohl noch eine Weile der Justizverwaltung, bevor es seine neue Bestimmung fand.[1]
Seit dem Jahr 1882 diente der Regierungshof der Stadt Flensburg als provisorisches Rathaus,[1] da man das alte Rathaus, welches auf dem Thingplatz für die Verwaltungsaufgaben zu klein geworden war. Deshalb plante man einen großen Neubau und wolle nur für eine kurze Übergangszeit den Regierungshof nutzen. Das alre Rathaus wude kurz darauf abgerissen. Wie zu erwarten war reichten die Räumlichkeiten des Regierungshofes bald nicht mehr aus und die Verwaltung mußte an verschiedenen Stellen der Stadt zusätzliche neue Räumlichkeiten beziehen. Man versuchte die benötigte Summe für ein neues Rathaus zusammenzusparen, doch ohne Erfolg.
Von 1904 bis 1952 diente das Ständehaus als Feuerwehrwache.[6][7]
Zu Beginn der 1960er Jahren konkretisierten sich die Pläne zum Neubau eines Rathauses. Nach 1945 hatte man langsam damit begonnen die Flensburger Innenstadt in eine moderne Einkaufsstraße umzuwandeln, Die Altbausubstanz emfpand man dabei häufig als störend und riss sie zu Gunsten einer modernen Bebauung ab.[9] Nun, im März 1960 bot der Kaufhauskonzern Hertie der Stadt drei Millionen DM für den Regierungshof, um dort ein Kaufhaus zu errichten.[10] Am 17. März 1960 beschloß die Ratsversammlung den Bau des neuen Rathauses.[1] Durch den Bau sollte die gesamte Verwaltung wieder an einem Ort konzentriert werden [10][1] und zum anderen empfand man damals den Regierungshof als weniger repräsentativ und erhoffte sich mehr von einem Neubau. [10][1] Als Bauplatz wählte man ein großes Grundstück bei der Straße Am Pferdewasser. Schon am 21. Mai 1964 war der Umzug abgeschlossen.[11] Der an den Kaufhauskonzern verkaufte Regierungshof, der über 80 Jahre als Rathaus gedient hatte, wurde noch im selben Jahr abgerissen.[12][6] Doch mit dem Beginn der achtziger Jahre, als viele der alten Kaufmannshöfe wieder in Stand gebracht wurden, begann man den Abriß des Regierungshofes zu bedauern.[13] Vom damaligen provisorischen Rathaus blieb jedoch der alte Ratskeller, der heutige Gnomenkeller (Holm Nr. 1) erhalten.
2 Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 31
- ↑ Flensburg – Geschichte einer Grenzstadt. Hrsg. von der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte. Flensburg 1966, Seite 149
- ↑ Jutta Glüsing: Rarität, Ein Blick aufs Unwiederbringliche, in: Flensburger Tageblatt, 7. November 2013; abgerufen am: 22. Juni 2014
- ↑ Ostsee, Flensburg, Geschichte; abgerufen am: 22. Juni 2014
- ↑ Andreas Kunz (Hrsg.): Schleswig 1820-1864, Seite 3 f.; abgerufen am: 22. Juni 2014
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 402
- ↑ 7,0 7,1 7,2 Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 44
- ↑ Stine Wiell: Flensborgsamlingen 1852-1864 - Studieafdelingen og Arkivet, Seite 331 und 332; abgerufen am: 24.Juni 2014
- ↑ Der Spiegel: Städtebau, Tätige Reue, 3. März 1980; abgerufen am: 23. Juni 2014
- ↑ 10,0 10,1 10,2 Vgl. H. W. Flensburg: Ein Rathaus soll verkauft werden, in: Die Zeit, 11. März 1960; abgerufen am: 22. Juni 2014
- ↑ Schriften der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte (Hrsg.): Flensburg in Geschichte und Gegenwart. Flensburg 1972, Seite 32
- ↑ Andreas Oeding, Broder Schwensen, Michael Sturm: Flexikon. 725 Aha-Erlebnisse aus Flensburg!. Flensburg 2009, Artikel: Rathaus
- ↑ Der Spiegel: Städtebau, Tätige Reue, 3. März 1980; abgerufen am: 23. Juni 2014
3 Weblinks
4 Andere Lexika
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