Rationale Irrationalität

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Rationale Irrationalität bezeichnet die Idee, dass Rationalität und Irrationalität nicht zwingend einander ausschließen. Der Begriff wird jedoch von verschiedenen Autoren unterschiedlich konkretisiert, wie dieser Artikel demonstriert.

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1 Scheinbare Rationalität als Element des Irrationalen

Der deutsche Philosoph Herbert Marcuse in Der eindimensionale Mensch (1964) benutzt den Begriff der Rationalen Irrationalität, um ein Spannunsverhältnis zwischen Kultur bzw. Vernunfttradition und Zivilisation bzw. Zweckrationalität zu beschreiben. Marcuse postuliert, dass Rationalität nur scheinbar im Einzelnen existiert, und durch eine allumspannende Irrationalität der Moderne korrumpiert wird. Folglich invalidiert globale Irrationalität lokale Rationalität.

2 Rational irrationales Konsumentenverhalten

Der niederländische Ökonom Bernhard Van Praag[1] (1973) benutzt den Begriff der Rationalen Irrationalität, um einen Aspekt des Konsumentenverhaltens zu charakterisieren. Nutzenmaximierung kann nur erreicht werden unter zeitgleicher Berücksichtigung aller Handlungsoptionen. Diese Annahme über den tatsächlichen Entscheidungsprozess wird als unrealistisch bezeichnet. Statdessen modelliert Van Praag Konsumverhalten als eine Abfolge konsekutiver Entscheidungen: Zunächst wird das Budget zwischen Konsum und Sparen aufgeteilt, im zweiten Schritt wird über den Konsum zwischen verschiedenen Kategorien entschieden, und schließlich zwischen einzelnen Elementen innerhalb einer Kategorie. Rational ist der Aspekt, nur eine Entscheidung zu einem gegebenen Zeitpunkt zu treffen, irrational aber das wahrscheinlich suboptimale Gesamtergebnis diesen Verhaltens.

3 Rational irrationales Wählerverhalten

Der amerikanische Ökonom en:Bryan Caplan in en:The Myth of the Rational Voter (2007) benutzt den Begriff der Rationalen Irrationalität, um irrationales Verhalten bei Wahlen zu beschreiben, das konsistent ist mit gewöhnlichem rationalem Verhalten. Dieses Paradoxon wird folgendermaßen aufgelöst: Der Wähler erkennt, dass die Wahrscheinlichkeit, dass seine Stimme wahlentscheidend ist, extrem gering ist. Eine irrationale Stimmenabgabe fällt immer weniger ins Gewicht, je größer die Zahl der Wähler ist. Zweitens nimmt Caplan an, dass Menschen Vorlieben für bestimmte Meinungen haben, unabhängig von deren objektivem Wahrheitsgehalt. Wenn die objektiven Kosten einer falschen Meinung durch die geringe Wahrscheinlichkeit, dass sie ins Gewicht fällt, relativiert werden, können diese geringer sein als der Nutzen, den eine Person durch das Festhalten an dieser angenehmen, aber objektiv unwahren Meinung erringt. Folglich tendiert ein rationales Individuum mit Vorlieben für unwahre Überzeugungen dazu, unvernünftige Wahlentscheidungen treffen. So kann weniger Demokratie zu rationaleren Ergebnissen führen.

4 Quellen

  • Caplan, Bryan (2007): The Myth of the Rational Voter. Princeton University Press, Princeton, NJ.
  • Marcuse, Herbert (1964): Der eindimensionale Mensch. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main.

5 Einzelnachweise

  1. Van Praag, Bernhard (1973): Utility, Welfare, and Probability: An unorthodox Economist's View. In: Wendt, D. & Vlek, C. (eds.): Utility, Probability, and Human Decision-Making. Selected Proceedings of an interdisciplinary Research Conference, Rome, 3-6 September, 1973. D. Reidel Publishing Company, Dordrecht, Holland.

6 Init-Quelle

Entnommen aus der: Wikipedia

Autoren: Katach , Xario, Drahreg01

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