Rathaus (Heilbronn)

Aus PlusPedia
Wechseln zu: Navigation, Suche
Heilbronner Rathaus im Jahr 2008

Das Rathaus in Heilbronn liegt etwa im Zentrum des historischen Ortskerns von Heilbronn. Der Heilbronner Rathauskomplex besteht aus dem Hauptbau des Alten Rathauses und einem vierflügeligen, modernen Gebäudekomplex, der auch die zur Ehrenhalle umgestaltete Ruine des Alten Stadtarchivs aus dem 18. Jahrhundert umschließt.

Coin Übrigens: Die PlusPedia ist NICHT die Wikipedia.
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, PlusPedia ist werbefrei. Wir freuen uns daher über eine kleine Spende!

1 Lage und Umgebung

Südlich schließt der Marktplatz an, der mit der Kilianskirche und dem Käthchenhaus noch von weiteren sehr alten Gebäuden umgeben ist. Nördlich befindet sich die Lohtorstraße (früher Judengasse).

2 Architektur und Einrichtung

2.1 Außenarchitektur

2.1.1 Altbauten

2.1.1.1 Altes Rathaus

Das Alte Rathaus, wie die gesamte Heilbronner Innenstadt, fiel am 4. Dezember 1944 dem Luftangriff auf Heilbronn zum Opfer. Nachdem im September des Jahres 1948 das Stadtplanungsamt einen Bebauungsplan „Die Neuplanung auf der alten Grundlage“ herausgegeben hatte, der unter anderem auch die Rekonstruktion der Neuen Kanzlei, des Nordflügels und des Archivs vorsah,[1] wurde 1951/1952 doch nur der Hauptbau des Alten Rathauses wiederaufgebaut, nach 1949 erstellten Plänen des Baurats Heinrich Röhm aus dem Städtischen Hochbauamt.[2] Die gesamten Baukosten betrugen rund 3,4 Mio. Mark. Das Rathaus wurde am 6. Juni 1954 mit einer Feierstunde auf dem Marktplatz wieder eingeweiht, zu der sich 12.000 Zuschauer einfanden.

Siehe Hauptartikel Altes Rathaus und Rathäuser in Heilbronn.

2.1.1.2 Ehrenhalle/Archivsaal (K.Knappe u. R.Gabel)

Die Ehrenhalle ist eine zur Gedenkstätte ausgebaute Archivruine im Rathausinnenhof. Das viergeschossige städtische Archivgebäude nordöstlich des Rathaus-Hauptbaus wurde 1765 von dem Baumeister Johann Christoph Keller (*1732 in Winnenden, †1801) erbaut und brannte beim Luftangriff auf Heilbronn 1944 bis auf die Grundmauern nieder. Der untere Teil der Archivruine wurde als Ehrenhalle mit Hiroshima-Mosaik [3] von Karl Knappe für die Toten und Vermissten des Zweiten Weltkriegs gestaltet und 1963 eingeweiht. Das Obergeschoss dient heute als Archivsaal dem Rathaus. Der heute im Nordflügel befindliche Haupteingang des Rathauses mit Treppenhaus ermöglicht den Zugang sowohl zur Ehrenhalle im Erdgeschoss, als auch zu dem Archivsaal im Obergeschoss des ehemaligen Archivbaus.

Siehe Hauptartikel Altes Stadtarchiv und Ehrenhalle (Heilbronn).

„Stadtadler“ an den Altbauten: Ein von gotischen

Die Ehrenhalle ist eine zur Gedenkstätte ausgebaute Archivruine im Rathausinnenhof. Das viergeschossige städtische Archivgebäude nordöstlich des Rathaus-Hauptbaus wurde 1765 von dem Baumeister Johann Christoph Keller (*1732 in Winnenden, †1801) erbaut und brannte beim Luftangriff auf Heilbronn 1944 bis auf die Grundmauern nieder. Der untere Teil der Archivruine wurde als Ehrenhalle mit Hiroshima-Mosaik [1] von Karl Knappe für die Toten und Vermissten des Zweiten Weltkriegs gestaltet und 1963 eingeweiht. Das Obergeschoss dient heute als Archivsaal dem Rathaus. Der heute im Nordflügel befindliche Haupteingang des Rathauses mit Treppenhaus ermöglicht den Zugang sowohl zur Ehrenhalle im Erdgeschoss, als auch zu dem Archivsaal im Obergeschoss des ehemaligen Archivbaus. e]]n umrahmter Wappenengel, also ein Engel, der in seinen Händen ein reichsstädtisches Wappen mit Adler auf goldenem Grund trägt. Das Stadtwappen mit dem Reichsadler stammt noch vom gotischen Vorgängerbau und wurde in der Renaissance neben die Rathausuhr an die Fassade gefügt. „Unmittelbar über dem Eingang ist das Wappen der Reichsstadt angebracht: ein gekrönter schwarzer Adler, der im Bustschild die Buchstaben „HB“ trägt, in goldenem Feld, in das von (heraldisch) rechts die Sonne hereinstrahlt, Das Wappen ist von üppig bewegtem Rocaille … umgeben.“[4]

2.1.2 Neubauten

2.1.2.1 Nordwestflügel Lohtorstraße/Rathausgasse 1954 (H.Röhm)

Ein erster Neubau entstand im Jahre 1954 nach Norden zur Lohtorstraße hin als schlichter L-förmiger Erweiterungsbau nach Plänen von Heinrich Röhm.

2.1.2.2 Erweiterungsbau 1957-59 (R.Gabel)

Nach einem überregionalen Wettbewerb erfolgte in den Jahren 1957-59 nach Plänen von Dr.-Ing. Rudolf Gabel nach Osten ein dreiflügeliger großzügiger Rathauserweiterungsbau, der einen Innenhof um die einst die Nordostecke des Gebäudekomplexes markierende Archivruine schließt [5]. Im Innenhof befindet sich der Rathaus-Brunnen, der von Professor Blasius Spreng aus München geschaffen, so wie er der gesamten künstlerischen Teil (Säulen, Mosaik im Rathausinnenhof und die Skulpturen Amtsschimmel und Bachantinnen) für den 1962 fertiggestellten Erweiterungsbau geplant hat[6]. Der Innenhof zeigt einen großzügigen Mosaikfußboden, der von Blasius Spreng gestaltet wurde.

2.1.2.2.1 Südflügel mit Skulptur (F.Melis)

Der Südflügel zum Marktplatz wird teilweise von Säulen getragenen, die von Spreng mit farbigen Mosaiken geschmückt wurden[7] und einen großzügigen Durchgang zum Innenhof mit Ehrenhalle und Brunnen ermöglichen. Diese Arbeit des Münchner Professors Spreng ist stilistisch mit einer anderen Arbeit desselben Künstlers an der 1956 als Konzerthaus eingeweihten Stuttgarter Liederhalle zu vergleichen.[7] An der Fassade des Südflügels am Marktplatz prangt eine Adlerplastik von Fritz Melis.

2.1.2.2.2 Nordflügel mit Skulpturen (B.Spreng)

Der Nordflügel ist ein Gebäude mit fünf Geschossen. Im Nordflügel an der Lohtorstraße befindet sich der Haupteingang des Rathauses, darüber das verglaste Treppenhaus. Die Fassade ist mit farbigem Werkstein verkleidet, die Oberfläche der Fassade ist glatt und wurde nach der Form eines Rasters gestaltet. Die kleinformatigen Fenster des Gebäudes sind dicht aneinandergereiht.[8]

Am Nordflügel wurden 1963[8] an der Ecke Lohtorstraße/Kieselmarkt verschiedene Skulpturen von Spreng angebracht. An der Innenseite zeigt die Skulpturengruppe einen Amtsschimmel (links) und einen Bürokraten auf dem Aktenberg (rechts) dar. Die Gruppe auf der Außenseite soll auf die Bedeutung der Stadt Heilbronn als zweitgrößte deutsche Weinbaugemeinde hinweisen. Die Männergestalt (rechts) stellt Bacchus mit Stab und Weinkanne dar. Neben ihm eine Bachantin. Links eine „weinselige“ Gestalt.“[9]Die Figuren sind ausgestattet „mit Weinlaub und einer Weinbergbütte … von denen eine, einen Fischleib hat, wohl als Personifizerung des Neckars [10] Die Skulpturen sind stilistisch mit Fastnachtsbrunnen-Figuren desselben Künstlers zu vergleichen. Helmut Schmolz sieht das Kunstwerk als Beleg für den Humor und Selbstkritik des Heilbronner Stadtrates – „Die Anbringung der Arbeit zeugt davon, daß die Heilbronner Stadtverwaltung sich selbst humorvoll und ironisch betrachten kann“.[11]

Der städtische Mitarbeiter Werner Gauß beschrieb das Kunstwerk in einem Gedicht:

Rechts auf einem Aktenberg <br\> thront der Bürokrat, <br\>links - geduckt ein krummer Zwerg <br\>hingelehnt an einen Draht. <br\>Über ihm - o lieber Himmel - <br\>drohend mit erhob'nem Fuß <br\> der beliebte "Ämterschimmel", <br\>der das Haus bewachen muß. <br\>Um die Ecke drei Gestalten, die sich auch am Drahte halten <br\> und mit dünnen Armen winken <br\> lustig mit den Augen blinken.- <br\>Seht, oh Freund, den Beweis, daß der alten Aktengreis <br\> is ein wirklich kluger Mann, <br\> der sich selbst verspotten kann! [11]

Skulpturgruppen von Blasius Spreng"

2.2 Innenarchitektur

2.2.1 Eingangsbereich und Eingangshalle (H.Röhm/W.Lutz/F.Nuss/A.Schaller)

Der Haupteingang zum Altbau befindet sich auf der offenen Galerie im 1. Obergeschoss. Auf einer Anregung des Baurats Heinrich Röhm hin, gestaltete die Schlosserei Willy Lutz durch Werner Holzbäcker, Kunstschmiedemeister, das Oberlicht des Eingangs. Dieses erhielt eine, auf zwei horizontalen schmiedeeisernen Bändern angebrachte Aufschrift Rathaus der Stadt Heilbronn mit stilisiertem Adler.[12]<br\>Von dort aus ist die 126 qm große, zweischiffige Eingangshalle zu betreten, die über die ganze Tiefe des Altbaus von 23 m durchgreift. Die Halle empfängt von der Hofseite über ein dreiteiliges 3 m hohes Glasfenster Licht. Dieses Fenstergruppe auf dem Podest der Treppe zum großen Ratssaal ist Blickfang für jeden Besucher und erhielt eine Gasschliffarbeit von Fritz Nuss. Von der Eingangshalle aus führt über das oben erwähnte Podest eine 3,5 m breite Steintreppe zwischen Mauern zur oberen Halle, die sich längs des großen Ratsaals legt. Als Fußbodenbelag aller Hallen wurden großformatige Platten aus Jura-Marmor deutsch-gelb und grau verwendet. Letztere auch als Friese und als Belag für die Haupttreppe. Farbenakzent der oberen Halle bilden 3 Rundsäulen in einfarbig dunkel pompejanisch-rotem Stuckmarmor, eine Arbeit des Stuckateurmeisters Anton Schaller, Neuhausen a.d.F.. Besonderes Augenmerk wurde auf die an den roten Säulen angebrachte Beleuchtung gelegt – „die M-Förmig gebogenen Leuchtstoffröhren…, die wie eine Lichkrone die Säulen umfassen“.[13] Das Geländer um das Treppenloch ist aus Schmiedeeisen, grauweiß gestrichen mit Messingbeschlägen und Messing-Handlauf und gedrehten, zirbelartigen Knäufen.[13]

2.2.2 Großer Ratssaal (H.Röhm/A.W.Sauter/F.Nuss)

Der Entwurf für den großen Ratssaal stammt von Dipl.-Ing. Röhm.[14] Der Ratssaal ist von der Halle aus durch zwei zweiflügelige Türen, außen in Eiche, innen Rüster zu betreten. Die Türe hat einen Gewände aus Sandstein. Der Ratssaal ist 13 m breit und 19 m lang. Die lichte Höhe beträgt 7,6 m bis zur Unterkante der Kassettendecke. Das Relief der Supraporten im Großen Ratssaal besorgte Fritz Nuss im Jahre 1953. Das wuchtige, tiefgenischte Mauerwerk schließt in Traufhöhe ein breiter Sandsteingurt ab. Darüber erhebt sich die Holzdecke mit trapezförmigen Querschnitt. Die schrägen Seitenflächen sind in liegende Pfosten gegliedert. Der Deckenspiegel hat vom Ost- zum Westgiebel eine Länge von 25 m und ist in quadratischen Kassetten aufgeteilt. Die Rippen sind etwas nach grau hin gebeitzt, die Felgen hell abgesetzt. Oben am Ostgiebel wurde ein vom zerstörten Kanzleigebäude geretteter Wappenadler von 1593 angebracht.[15][16]:„Der alte Adler, den ich … wieder zusammengesetzt habe und der hier oben … als Symbol im Giebel eingesetzt ist, sollte uns erinnern und mahnen, dass wir nicht für heute und morgen, sondern über Generationen hinweg planen, und dass wir heute die Heimat für morgen schaffen.“[17] Dieser „hält … die stete Verbindung vom alten zum neuen Heilbronn aufrecht“.[18]Im Großen Ratssaal befinden sich an der Stirnseite zwei Wandverkleidungen. Diese Verkleidungen bestehen aus dünnen Messinggeflechten auf denen sich stark stilisierte Ornamente aus Messingdraht und Messingblech befinden. Ein Werk versinnbildlicht die Symbole von Handel, Industrie und Schifffahrt während das andere Werk die Symbole der Landwirtschaft und des Weinbaus darstellen soll. Geschaffen hat dies der Graphiker A. W. Sauter.[19] [20] Nach Westen legt sich dem Ratssaal das Zimmer des Oberbürgermeisters quer. Darüber befindet sich die 78 qm große Empore für die Zuhörer. In den drei Fenstern des Westgiebels sind Fenster mit den Wappen verschiedener Heilbronner Familien zu sehen, die noch aus dem alten Rathaus rechtzeitig in Sicherheit und 1953 neu eingebaut wurden. Der Saal wird nur indirekt ausgeleuchtet. Über dem Sandsteingurt in Traufhöhe kragt eine Voute in Messing und weißgespritztem Blech 40 cm weit in den Raum. Dahinter legen die 3 Reihen Leuchtstoffröhren mit Reflektoren und Strahlen die Decke aus. Der Saalboden ist Tafelparkett in Eiche mit Räucherfriesen. Paneel, Tisch und Wandtafelschrein sind Rüster. Die Brüstung der Empore im Ratssaal ist mit rotem Azella-Material bespannt. Die Bestuhlung im Saal in rotem Vollrindleder und aufgeprägtem Stadtwappen.[13]Im Großen Ratssaal befinden sich große Wappenteppiche. Der linke Wappenteppich zeigt das Stadtsiegel von 1265, rechts der Wappenteppich mit einem angeglichenen Württ. Siegel mit "künstlicher" Umschrift, in die offensichtlich das Jahr 1262 von HN integriert wurde.

2.2.3 Kleiner Ratssaal (H.Röhm)

Der Entwurf für den kleinen Ratssaal stammt von Dipl.-Ing. Röhm.[14]Der kleine Ratssaal ist von der Halle aus zugänglich. Im Saal befindet sich ein großer hufeisenförmiger Tisch. An dessen offenen Seite ist eine große Wandtafel für Demonstrationszwecke eingebaut. Die Decke und das gesamte Holzwerk besteht aus Eiche. Das Gestühl ist mit blaugrünem Vollrindleder bespannt. Die Wände sind hell lichtgrün getönt. Dort befinden sich die Porträts früherer Ehrenbürger und Bürgermeister. [15]

2.2.4 Oberbürgermeisterzimmer (P.Bonfert/R.Hohly)

Der Entwurf für das Oberbürgermeisterzimmer stammt von dem Architekten Peter Bonfert aus Stuttgart.[14]Das Zimmer hat als Grundriss ein längliches Rechteck und befindet sich in der Südwestecke des Ratssaalgeschosses. Es zeigt mit 2 Fenstern zum Marktplatz und mit 3 Fenstern zur Rathausgasse. Da sich über dem OB-Zimmer die Emporendecke befindet hat der Raum eine gewölbte Decke. Die Wände sind einschließlich der Fensternischen mit deutschem Nußbaum bis zum Deckenansatz vertäfelt. Gegen die Ratssaalseite befinden sich auf ganzer Front eine Schrankwand; eine Nische ist dort jedoch ausgespart, wo sich eine niedrige Sitzgruppe befindet. In der Tür zum Vorzimmer wurden 2 schöne Intarsien-Füllungen eingebaut, die aus der Fleinertor-Apotheke stammen und eine letzte Kunstschreinerarbeit aus Alt-Heilbronn sind. Über der Türe ist das Stadtwappen als Intarsie eingelegt. Die Möbel sind mit grünem Leder bezogen, die niedrige Sitzgruppe hat einen Bezug aus Wolle. Der Raum wird von einer großen runden Deckenschale heraus ausgeleuchtet.[15]1956 fand ein von dem Künstler Richard Hohly geschaffenes Fenster im Zimmer des Oberbürgermeisters Platz. Es ist ein transparentes Glasmosaik ohne Blei und wurde zur Erinnerung an den Weinbaukongreß 1954 von dem Deutschen Weinbauverband der Stadt Heilbronn gestiftet. Es zeigt ein „naturalistisches Motiv aus dem Weinbau, darüber wurde ein abstraktes Mosaik mit verschiedenen Farben gelegt, das in arabeskenhaftem Spiel über das Figürliche hnweggeht“.[21]

2.2.5 Ratskeller (H.Röhm/H.Pfeiffer)

Der Entwurf für den Ratskeller stammt von Dipl.-Ing. Röhm.[14]Für den bildhauerischen Schmuck der Schlusssteine des Gewölbes und der Friese um die Säulen wurde ein Wettbewerb ausgerufen. Schließlich erhielt der Bildhauer Hans Pfeiffer aus Bernstein, Kreis Horb, den Auftrag. Thema der bildnerischen Figuren auf den Schlusssteinen waren die fröhlichen Seiten des Wirtshauslebens, Essen, Trinken, Musizieren. Die Friese versinnbildlichen Szenen aus der Geschichte der Stadt und bekannte Sprichwörter und Redensarten.[22]

Im Rathauskeller an der Säule Stein
Seht ihr der Stadtgeschichte bunten Reih'n

In grauer Zeit beginnt sie schon:
St. Kilian tauft den Frankensohn.

Der Reichsstadt Stolz, der Bürger Ehr'.
Umgibt die Stadt mit Wall und Wehr.

Die Sage nur, der Dichter singt davon,
Vom großen Hecht, vom Käthchen von Heilbronn.

Bös mitgespielt hat Götz des Rates Herrn.
Bös auch der Bauer mit dem Morgenstern.

Hans Schweiner baut den Kiliansturm so fest.
Doch in den Gassen unten tobt die Pest.

Der Landsknecht oft die Stadt bedroht,
Schiffahrt und Handel leiden Not.

Doch wächst die Stadt und blühet und gedeiht
Durch Bürgerfleiß und Bürgereinigkeit,

Bis Bomben jäh in jener Nacht.
Die ganze Stadt zunicht' gemacht.

Der neue Aufbau nun der Stadt gelingt!
So rundet sich am Kapitäl der Ring.

2.2.6 Trauzimmer (P.Bonfert/W.Lutz/M.Fitzen-Wohnsiedler/P.Bruckmann)

Der Entwurf für das Trauzimmer stammt von dem Architekten Peter Bonfert aus Stuttgart.[14]Der Eingang zum Trauzimmer erhielt 1957 eine Kunstschmiedearbeit von Schmiedemeister Werner Holzpächer, in Firma W. Lutz. Diese Arbeit stellt einen musizierenden und jubelnden Engel dar und wurde aus der Weihnachtsausstellung des Künstlerbundes Heilbronn von Oberbürgermeister Meyle erworben.[23]Das Trauzimmer liegt gegenüber dem Kleinen Ratssaal und ist 46 qm groß. Es wirkt heiter und licht. Türen, Paneel und Tisch sind aus Kirschbaum antikfarben getönt. Der Deckenspiegel wurde zart grau nach rot hin getönt und wird durch ein feingegliedertes Stuckprofil eingerahmt. Der Fußboden ist mit grünem Velour bespannt. Hinter dem Platz des Standesbeamten ziert ein Gobelin die Wand. Die Vasen und das Tintenzeug sind eine Werk von Maria Fitzen-Wohnsiedler. Die Deckenkrone mit versilberten Deckenstrahlern und die Wandleuchten wurden nach eigenem Entwurf in der Werkstätten der Firma Peter Bruckmann geschaffen.[13]Die künstlerische Ausgestaltung des Reliefs am Trauzimmer vollzog Professor Fritz Nuss aus Strümpfelbach im Jahre 1953.[24][25][26][27]

1958 wurde im Trauraum ein 1,80 x 2,40m großer „Heilbronn-Teppich“, ein Applikationsstickerei, an der Wand aufgehängt. Die Arbeit wurde von Frau Friedel Breitenbach geschaffen, die wiederholt bei den Ausstellungen des Heilbronner Künstlerbundes ihre Kunstwerke gezeigt hat. Der Wandteppich, zeigt eine historische Standansicht Heilbronns, frei nach dem Kupferstich von Matthäus Merin. Das bekannte Heilbronner Stadtsiegel von 1265, auf dem Neckar sind zwei Schifflein, von denen das unbemannte am Hefenweiler anliegt. Das andere Schifflein trägt ein Hochzeitspaar und dessen Gäste.[28]

2.2.7 Archivsaal (R.Gabel)

1962 wurde im Obergeschoss der Alten Stadtarchivbaus nach Plänen von Rudolf Gabel der Archivsaal erbaut. Weiße Wände und helles Eschenholz bestimmen den Raum. Auf der weißen Nordwand wurde das Gemälde David von Heinrich Friedrich Füger aufgehängt. An der Fensterwand wurde die Figur des Hl. Urban aus dem Besitz des Stadtarchivs angebracht. An der kleinen Fensterwand wurde ein Gemälde des Heilbronner Bürgermeisters Gottlob Moriz Christian von Wacks aufgehängt.[29]

2.3 Ölgemälde

Die Bildergalerie im Rathaus [30]umfasst Porträts u.a. von Bürgermeistern und Ehrenbürgern:

3 Quellen

3.1 Weblinks

 Commons: Rathaus (Heilbronn) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

3.2 Literatur

  • Renz, Alexander/Schlösser, Susanne, Chronik der Stadt Heilbronn. Band VII: 1952-1957, Heilbronn 1996:
    • Eingangshalle,<br\> S. 117, 233, 246, 253.
    • Erweiterungsbau,<br\> S. 4, 13, 82, 95, 96, 175, 367, 460.
    • Großer Ratssaal,<br\> S. 117, 120, 121, 138, 149, 155, 167, 190, 233, 238, 247, 272, 281, 283, 301, 302, 310, 311, 327, 328, 338, 348, 353, 406, 411, 420, 426, 427, 434, 458.
    • Haupteingang,<br\> S.182.
    • Kleiner Ratssaal,<br\> S. 101, 154, 196, 235, 252, 261, 273, 281, 358, 374, 381, 415, 436, 445, 452, 460, 462.
    • Trauzimmer,<br\> S. 100, 117, 135.
    • Ratskeller,<br\> S. 45, 57, 75, 80, 86, 97, 101, 109, 110, 114, 115, 120, 124, 126, 128, 136, 137, 141, 146, 152, 155, 159, 168, 169, 170, 183, 194, 201, 221, 223, 233, 237, 244, 246, 251, 256, 257, 259, 263276, 306, 308, 309, 324, 327, 331.

3.3 Einzelnachweise

  1. Peter U. Quattländer:Heilbronn - Planung des Wiederaufbaus der Altstadt, Heilbronn 1994 (Veröffentlichung des Stadtarchivs Nr. 28), Nr. 78 Die Neuplanung auf der alten Grundlage, Seite 80
  2. Fekete et al., Denkmaltopographie, S. 57
  3. Fekete, Julius; Haag, Simon; Hanke, Adelheid: Stadtkreis Heilbronn, WBG Theiss, 2007, Seite 118
  4. Helmut Schmolz, Hubert Weckbach: Heilbronn mit Böckingen, Neckargartach, Sontheim. Die alte Stadt in Wort und Bild. 3. Auflage. Konrad, Weißenhorn 1966 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 14). Bild Nr.54, S. 44 [Stadtarchiv, Kieselmarkt 2, um 1930]
  5. Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 116 und S. 117
  6. Stadtarchiv Heilbronn, Datenbank Heuss, Suchbegriff [Rathaus-]Brunnen, Archivsignatur ZS-7743
  7. 7,0 7,1 Julius Fekete: Kunst- und Kulturdenkmale im Stadt- und Landkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1662-2, S. 42
  8. 8,0 8,1 Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 117
  9.   In: Heilbronner Stimme. Nr. 177, 24. August 1965, S. 9.
  10. Amtsblatt für den Stadt- und Landkreis Heilbronn vom 4. Oktober 1962 Nr. 40, 18. Jahrgang, S. 1.
  11. 11,0 11,1 Helmut Schmolz und Hubert Weckbach: Heilbronn – Geschichte und Leben einer Stadt. 2. Auflage. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1973. Nr. 323 [Der Amtsschimmel, 1963]
  12. Renz, Alexander/Schlösser, Susanne, Chronik der Stadt Heilbronn. Band VII: 1952-1957, Heilbronn 1996, S. 182
  13. 13,0 13,1 13,2 13,3  Dipl. Ing. Heinrich Röhm: Unser Rathaus ist wiederaufgebaut. In: Amtsblatt für den Stadt- und Landkreis Heilbronn. Nr. 23, 9. Jahrgang, 5. Juni 1953, S. 4.
  14. 14,0 14,1 14,2 14,3 14,4 Sonderbeilage für den Stadtkreis Heilbronn. Amtsblatt für den Stadt- und Landkreis Heilbronn vom 26. Juni 1953 Nr. 26.
  15. 15,0 15,1 15,2  Das Heilbronner Rathaus. Aus Trümmern neu und grösser entstanden. Ein kleiner Rundgang / Die Beratungssäle - das Zimmer des Oberbürgermeisters. In: Sonderbeilage zum Neckar-Echo. Nr. 129, 6. Juni 1953, S. 1.
  16. Renz, Alexander/Schlösser, Susanne, Chronik der Stadt Heilbronn. Band VII: 1952-1957, Heilbronn 1996, S. 117
  17. Amtsblatt für den Stadt- und Landkreis Heilbronn vom 4. April 1963 Nr. 14 13 Jahre Mitarbeit am Wiederaufbau von Heilbronn.
  18. Helmut Schmolz und Hubert Weckbach: Heilbronn – Geschichte und Leben einer Stadt. 2. Auflage. Anton H. Konrad Verlag, Weißenhorn 1973. Nr. 153 [Reichsstädtischer Wappenadler im großen Sitzungssaal des Rathauses, Aufnahme 1971]
  19.  hf: Wandverkleidung im Großen Ratssaal. In: Neckar-Echo. Nr. 140, 19. Juni 1953, S. 5-6.
  20.  Wandverkleidung im Großen Ratssaal. In: Neckar-Echo. Nr. 283, 19. Juni 1953, S. 6.
  21.   In: Heilbronner Stimme. Nr. 125, 2. Juni 1956, S. 3.
  22.   In: Heilbronner Stimme. Nr. 283, 4. November 1952, S. 4.
      In: Heilbronner Stimme. Nr. 222, 23. September 1952, S. 2.
  23.   In: Heilbronner Stimme. Nr. 285, 10. Dezember 1957, S. 3.
  24. Renz, Alexander/Schlösser, Susanne, Chronik der Stadt Heilbronn. Band VII: 1952-1957, Heilbronn 1996, Trauzimmer, S. 117.
  25. http://www.heilbronn.de/bue_rat/virtuell/standesamt/eheschliessung/trauzimmer/cont_bilderblaettern.htm?b=/_files/Trauzimmer_Rathaus.jpg
  26. http://www.heilbronn.de/bue_rat/virtuell/_files/Trauzimmer_Rathaus.jpg
  27. http://heuss.stadtarchiv-heilbronn.de/index.php?f=/_bin/img.php&imgf=/bilder/99286.jpg&
  28. Amtsblatt für den Stadt- und Landkreis Heilbronn vom 26. September 1958 Nr. 39, S. 1.
  29.  Zweiter „Kleiner Ratssaal“ lädt ein zu fruchtbarer Ratsherren-Tätigkeit. In: Heilbronner Stimme. Nr. 134, 13. Juni 1962, S. 4.
  30. 30,0 30,1 30,2 30,3 30,4 30,5 30,6 Stadtarchiv Heilbronn, Datenbank Heuss, Suchbegriff:Bildergalerie im Rathaus, ZS-4870
  31. 31,0 31,1 31,2 31,3 31,4 31,5 31,6 31,7  sh: Heilbronner Oberbürgermeister. Wer hat wen wann gemalt?. In: Neckar Express. Nr. 49, 8. Dezember 1999, S. 11.
  32. Stadtarchiv Heilbronn, Datenbank Heuss, Suchbegriff:Bildergalerie im Rathaus, ZS-4870
  33. Schmolz/Weckbach:Geschichte und Leben der Stadt Heilbronn Konrad-Verlag, Heilbronn 1973, Nr. 444
  34. 34,0 34,1 34,2 34,3  Siegfried Schilling: Heilbronner Kommunalpolitiker im Künstlerporträt. In: Neckar Express. Nr. 28, 20. Juli 1999, S. 1.
  35. Schmolz/Weckbach:Geschichte und Leben der Stadt Heilbronn Konrad-Verlag, Heilbronn 1973, Nr. 329

4 Andere Lexika



Diesen Artikel melden!
Verletzt dieser Artikel deine Urheber- oder Persönlichkeitsrechte?
Hast du einen Löschwunsch oder ein anderes Anliegen? Dann nutze bitte unser Kontaktformular

PlusPedia Impressum
Diese Seite mit Freunden teilen:
Mr Wong Digg Delicious Yiggit wikio Twitter
Facebook




Bitte Beachte:
Sämtliche Aussagen auf dieser Seite sind ohne Gewähr.
Für die Richtigkeit der Aussagen übernimmt die Betreiberin keine Verantwortung.
Nach Kenntnissnahme von Fehlern und Rechtsverstößens ist die Betreiberin selbstverständlich bereit,
diese zu beheben.

Verantwortlich für jede einzelne Aussage ist der jeweilige Erstautor dieser Aussage.
Mit dem Ergänzen und Weiterschreiben eines Artikels durch einen anderen Autor
werden die vorhergehenden Aussagen und Inhalte nicht zu eigenen.
Die Weiternutzung und Glaubhaftigkeit der Inhalte ist selbst gegenzurecherchieren.


Typo3 Besucherzähler - Seitwert blog counter
java hosting vpn norway